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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Carlings Büchern befinden.«
    Tristan warf Jeremy einen vielsagenden Blick zu, der diesen mit ironischer Miene erwiderte. »Na schön«, griff Tristan den Faden wieder auf. »Ihr ausländischer Gläubiger forderte Sie also auf, die Formel zu finden.«
    »Ja.« Duke setzte sich anders hin. »Anfangs kam es mir vor wie ein Kinderspiel. Die Formel in die Finger zu kriegen, erschien mir eine reizvolle Herausforderung. Dieser Mann zeigte sich sogar bereit, einen eventuellen Kaufvertrag des Hauses zu unterzeichnen.« Sein Gesicht verfinsterte sich. »Aber es ging einfach alles schief.«
    »Sparen Sie sich Ihre Aufzählung, wir kennen die meisten Details. Ich nehme an, Ihr ausländischer Freund legte immer mehr Nachdruck an den Tag?«
    Duke schauderte. Als er Tristans Blick begegnete, wirkte er wie vom Teufel gehetzt. »Ich schlug vor, stattdessen das Geld aufzutreiben und meine Schuldscheine zurückzukaufen, doch er wollte nichts davon wissen. Er wollte unbedingt diese Formel; er war bereit, mir so viel Geld zur Verfügung zu stellen, wie ich zu diesem Zweck benötigte, doch letzten Endes wollte er nur das eine: die verdammte Formel - oder mein Leben. Und es war ihm bitterernst !«
    Tristans Lächeln war eisig. »Ausländer von seinem Schlag meinen es meistens ernst.« Er hielt kurz inne, dann fragte er: »Wie ist sein Name?«
    Der Hauch von Farbe, der in Dukes Gesicht zurückgekehrt war, wich schlagartig. Einen Moment lang herrschte absolute Stille, dann benetzte er seine Lippen. »Er sagte, wenn ich irgendwem auch nur das Geringste über ihn verrate, dann werde er mich töten.«
    Tristan neigte den Kopf und fragte sanft: »Und wenn Sie uns nicht von ihm erzählen, was glauben Sie wird wohl dann mit Ihnen passieren?«

    Duke starrte ihn an, dann zuckte sein Blick zu Charles hinüber.
    Der diesen erwiderte: »Sie wissen wohl nicht, welche Strafe auf Verrat steht?«
    Ein Augenblick verstrich, dann ergänzte Deverell mit leiser Stimme: »Vorausgesetzt, Sie schaffen es überhaupt bis zum Schafott.« Er zuckte die Schulter. »Bei all den ehemaligen Soldaten, die heutzutage in den Gefängnissen sitzen …«
    Duke rang nach Luft und sah Tristan mit weit aufgerissenen Augen an. »Ich hatte keine Ahnung, dass es Verrat war!«
    »Dann muss ich Sie leider darauf hinweisen, dass Ihre Handlung in genau diese Kategorie fällt.«
    Duke schnappte erneut nach Luft und platzte hervor: »Aber ich kenne seinen Namen ja nicht einmal.«
    Tristan nickte bereitwillig. »Wie kontaktieren Sie ihn?«
    »Gar nicht! Er hat alles von vornherein genau geregelt; ich muss ihn jeden dritten Tag im St. James’s Park treffen und ihm Bericht erstatten.«
     
    Das nächste Treffen sollte am folgenden Tag stattfinden.
    Tristan, Charles und Deverell versuchten, Duke noch eine weitere halbe Stunde lang auszuquetschen, doch es kam nicht viel dabei heraus. Duke war offenkundig gewillt, mit ihnen zusammenzuarbeiten; wenn Leonora daran dachte, wie angespannt, wie regelrecht panisch - so ihre nachträgliche Einschätzung - er zu Beginn gewesen war, kam es ihr so vor, als hätte er inzwischen begriffen, dass sie seine letzte Hoffnung waren. Indem er ihnen half, konnte er sich womöglich einer Situation entziehen, die sich in einen grenzenlosen Albtraum verwandelt hatte.
    Jonathons Urteil hatte sich bestätigt; Duke war zwar ein schwarzes Schaf mit geringer Moral, ein feiger und gewalttätiger Tyrann, unzuverlässig und Schlimmeres, aber er war kein Mörder und hatte auch nie vorgehabt, zum Verräter zu werden.
    Seine Reaktion auf Tristans Frage bezüglich Miss Timmins war
vielsagend. Sein Gesicht wurde leichenblass; mit stockender Stimme erklärte Duke, dass er die Wände des Erdgeschosses hatte überprüfen wollen und plötzlich im Dunkel ein ersticktes Geräusch vernahm; als er die Treppe hinaufsah, kam ihm die alte Dame entgegengestürzt und blieb tot zu seinen Füßen liegen. Das Entsetzen in seiner Stimme war echt; er selbst hatte die Augen der alten Dame geschlossen.
    Wie sie ihn so betrachtete, hatte Leonora das Gefühl, dass er in gewisser Weise bereits Gerechtigkeit erfahren hatte; Duke würde diesen Anblick, dieses unabsichtlich verursachte Unglück niemals vergessen.
    Schließlich schleiften Charles und Deverell ihn hinüber in den Klub, wo er im Untergeschoss mitsamt seinen Kumpanen - seinem persönlichen Diener Cummings und vier weiteren Verbrechertypen, die er zum Graben angeheuert hatte - unter den wachsamen Augen von Biggs und Gasthorpe gefangen

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