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Eine Squaw wie Dynamit

Eine Squaw wie Dynamit

Titel: Eine Squaw wie Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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zugehört hatte. »Wie sieht’s aus? Wollen Sie mitkommen, Will?«, fragte er.
    Der Beamte strahlte. »Sehr gern, wenn man mich will.«
    Lassiter sah zur jungen Squaw hinüber. »Was meinst du, Leotie? Wollen wir ihn?«
    Die Squaw nickte. »Im Canyon ist genug Platz für vier«, sagte sie todernst.
    Die Männer schmunzelten.
    Leotie verschwand, und kaum hatte sie die Tür geschlossen, klapperten Hufschläge vor der Baracke.
    Lassiter warf einen Blick aus dem Fenster und runzelte die Stirn.
    Betsy Barrow kam, neben ihr ritt ein finster aussehender Bursche, den Lassiter schon ein paar Mal in Mexican Hat gesichtet hatte. Wenn er sich recht entsann, hieß der Mann Brad Merrick und war ein eifriger Bordellgänger. Von was er seinen Lebensunterhalt bestritt, war Lassiter ein Rätsel. Er fragte sich, warum seine Komplizin ihn angeschleppt hatte.
    Nach kurzem Zögern stand er auf. »Wir treffen uns morgen, bei Tagesanbruch«, sagte er.
    »Ich freue mich schon auf den Ausflug.« Der Indianeragent erhob sich ebenfalls.
    Sie gaben sich die Hand, und Lassiter trat vor das Haus.
    »Da bin ich«, sagte Betsy und zwinkerte ihm heimlich zu.
    Lassiter tat so, als hätte er mit ihrem Erscheinen gerechnet. Er zauberte ein fröhliches Grinsen auf seine Lippen, obwohl in seinem Schädel die Fragezeichen wild durcheinander wirbelten.
    »Ich bin Brad Merrick«, sagte Betsys Gefährte. Es klang wie: Sieh dich vor, mein Lieber!
    Lassiter nannte seinen Namen und half Betsy vom Pferd. Merrick blieb im Sattel und beäugte sie mürrisch.
    »Brad war so nett, mich zu begleiten«, sagte Betsy leichthin.
    Lassiter merkte, dass ihre Ungezwungenheit nur aufgesetzt war. Offenbar brannte Betsy darauf, ihm eine wichtige Neuigkeit mitzuteilen. Lag etwas in der Luft? Eigentlich war die Sache mit den veruntreuten Lebensmitteln doch vom Tisch. Der US Marshal hatte Bryceman unter seine Fittiche genommen, und auf Will Paisley war Verlass.
    »Gehen wir in meine Hütte oder möchtest du ein Stück spazieren gehen?«, wollte er wissen.
    »Machen wir’s drinnen.«
    Lassiter wies einladend auf die kleine Lehmhütte, die ihm Cheveyo vorübergehend zur Verfügung gestellt hatte. Der Hogan stand unmittelbar neben der Baracke der Agentur.
    Als sie den Vorplatz überquerten, kreuzte Magena ihren Weg. Sie ritt auf ihrem Pony und warf Lassiter einen Unheil verkündenden Blick zu. Ehe er das Wort an sie richten konnte, riss sie das Pferd herum und galoppierte davon.
    Lassiter schob den Vorhang beiseite und ließ Betsy als Erste in die Hütte gehen. Bevor er sich ihr widmete, spähte er noch einmal zu ihrem Begleiter hinüber. Merrick leinte gerade sein Pferd an den Fahnenmast neben der Baracke.
    »Was ist passiert, Betsy?«, fragte Lassiter. »Wir hatten ausgemacht, dass wir uns nur in Mexican Hat treffen.«
    »Ich weiß, aber die Dinge haben sich anders entwickelt, als ich vermutet habe.« Sie schickte einen langen Seufzer hinterher.
    »Willst du dich setzen?« Er wies auf sein Lager.
    »Nein, nicht nötig.«
    »Gibt es einen bestimmten Grund, dass du diesen Merrick mitgebracht hast?«
    »Nein. Er hat darauf bestanden, mich zu begleiten. Ich konnte ihn nicht abwimmeln.«
    Lassiter bemerkte, dass die Frau zitterte. »Er glaubt, dass du hier bist, um mich zu beglücken, oder?«
    »Das hoffe ich.« Sie seufzte wieder. Dann holte sie tief Luft und sah ihn beschwörend an. »Du darfst nicht länger im Reservat bleiben. Du bist in großer Gefahr. In Mexican Hat gibt es Männer, die dir an den Kragen wollen.«
    »Ach ja?« Lassiter spitzte die Ohren. »Woher weißt du das, Betsy? Hast du einen Tipp bekommen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich hab im Saloon ein Gespräch aufgeschnappt, rein zufällig. Dabei ging es um ein Attentat, das man auf dich verüben will.«
    »Ein Attentat?«
    Sie nestelte an ihrem Kinnband. »Du musst dich vorsehen. Man will dich von hier fortlocken, in einen Canyon. Weitab vom Navajodorf, irgendwo oben auf der Mesa. Hier warten die Strolche auf dich. Sie wollen dich umbringen, Lassiter.«
    Einen Moment war Stille.
    Lassiter war verunsichert. Der Ausflug in den Ghost Canyon ein abgekartetes Spiel? Dass Leotie bei dieser Sauerei ihre Finger im Spiel hatte, bezweifelte er. Vielmehr schien jemand im Hintergrund die Fäden zu ziehen? Hinto?
    »Wer ist SIE’?«, fragte er dumpf.
    »Ich … ich kenne ihre Namen nicht«, sagte Betsy stockend. »Irgendwelche Desperados aus Utah oder Colorado, ich habe nur ihre Stimmen gehört …«
    »Warum lügst du?«,

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