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Eine Squaw wie Dynamit

Eine Squaw wie Dynamit

Titel: Eine Squaw wie Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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Männern einen Wink.
    Blitzschnell saßen zwei von ihnen ab, nahmen Magena in die Mitte und zerrten sie ein Stück von den Navajos weg. Das Gewehr blieb im Sand liegen.
    Rivage nickte kurz, als Jim Webb ihn mit einem beifälligen Augenaufschlag bedachte. Paisley dagegen blickte ihn voller Verachtung an.
    »Sie sind ein Schurke!«, fauchte eine Stimme.
    Der Revolvermann fuhr herum. Drei Schritte vor ihm stand Leotie. Auf ihr Gewehr gestützt, blickte sie ihn feindselig an.
    »Ich musste es tun«, erklärte er. »Wäre dir ein Blutbad lieber gewesen?«
    »Verschwinden Sie von hier«, fuhr sie ihn an. »Und lassen Sie sich nie wieder sehen!«
    Rivage zögerte. Am Rande seines Blickfeldes sah er, wie Magena zu Webb aufs Pferd gehoben wurde. Inzwischen hatte man ihr die Hände gefesselt. Sie leistete nicht den geringsten Widerstand.
    Leotie riss ihr Gewehr noch und repetierte. Ohne eine Miene zu verziehen, legte sie auf Beau Rivage an.
    »Sie haben eine Minute«, murmelte sie.
    Beau Rivage versuchte, zu vermitteln. »Leotie, lass diesen Unsinn. Ich bin auf eurer Seite. Hast du schon vergessen, was ich für Hinto getan habe?«
    »Ja, das hab ich«, sagte sie trocken.
    Er war drauf und dran, der störrischen Göre eine Kugel zu verpassen. Vom ersten Moment an hatte sie ihn nicht gemocht. Und er hasste sie ebenso.
    »Gut, wie du willst.« Er gab sich geschlagen. »Ich verschwinde. Du kannst dein Schießeisen runternehmen.«
    Tatsächlich ließ sie die Waffe sinken.
    Er wandte sich um.
    »Das ist die falsche Richtung«, rief sie ihm nach.
    Rivage kochte vor Wut. »Ich brauche meine Sachen. Sie sind in der Kammer im Lagerhaus.«
    Plötzlich war Leotie dicht hinter ihm. Es kostete ihn fast übermenschliche Überwindung, seinen Colt im Holster zu lassen. Noch nie in seinem Leben war er von einer Frau so gedemütigt worden. Leotie behandelte ihn, als wäre er ein kleiner, dummer Bengel. Das hatte noch keiner gewagt. Selbst seine raubeinigen Schwellenleger-Kollegen hatten ihm mehr Respekt bezeugt.
    Und plötzlich wusste Rivage, dass die erste Tote in seiner Karriere eine Frau sein würde.
    Schnell blickte er zu den Indianern hinüber. Einige junge Burschen wollten zu den Pferden rennen, um Webbs Trupp zu verfolgen. Cheveyo vertrat ihnen den Weg und brachte sie zur Vernunft. Auch Will Paisley mischte sich die wilde Debatte ein.
    Die Sterne stehen günstig, dachte Rivage, als er auf den Platz hinter der Baracke kam.
    Ein scharfer Windstoß empfing ihn. Er bekam Sand in Augen und Mund und hustete. Als er sich das Gesicht abwischte, sah er dass Leotie ebenfalls eine Ladung abbekommen hatte. Seine Hand zuckte mechanisch.
    Leotie riss geistesgegenwärtig das Gewehr hoch.
    Rivage trat in seine Kammer. Betont gemächlich raffte er seine Sachen von Bett und Stuhl. Dabei warf er einen sehnsüchtigen Blick auf die zweite Pritsche. Er war so nahe dran, diesen Lassiter abzuservieren. Doch der Halunke zeigte sich nicht.
    Leotie wartete an der Tür, die Winchester in Hüftanschlag.
    Rivage schätzte seine Chancen ein. Er war ein überaus treffsicherer Schütze, nur beim Ziehen hatte er noch einigen Nachholbedarf. Im Laufe der Zeit würde er dieses Manko schon beseitigen.
    »Beeilen Sie sich«, fauchte Leotie. »Ich kann Ihr Gesicht nicht mehr sehen.«
    Es wird das letzte Gesicht sein, das du jemals vor Augen hattest. Rivage warf seinen Segeltuchsack über die Schulter. Sein Plan stand jetzt fest. Sobald er im Sattel saß, würde er Leotie einen bleiernen Abschiedsgruß senden. Dann würde er sich aus dem Staub machen.
    Plötzlich knallten Schüsse.
    Rivage stand da wie angegossen. »Was … was zum Teufel ist da los?«
    Leotie antwortete nicht. Sie verschwand wie der Blitz.
    In schneller Folge krachten vier, fünf weitere Schüsse.
    Rivage rannte über den Hof. Als er auf die Terrasse kam, riss er vor Entsetzen die Augen auf. Nach zehn Jahren Pause murmelte er ein leises Vaterunser.
    Ein halbes Dutzend Pferde trabten über den Platz, auf dem gestern Abend das Lagerfeuer gebrannt hatte. In den Sätteln hingen ihre Reiter, Webbs Lynchbrigade, zwei von ihnen schienen tot, sie rührten sich nicht mehr. Der dritte Mann baumelte mit einem Fuß am Steigbügel, sein Pferd schleifte ihn durch den Sand. Der vierte Mann riss den Colt hoch, um auf einen Kerl mit verdrecktem Gesicht zu feuern.
    Der Dreckige war den berühmten Tick schneller und schoss dem Mann in die Brust.
    Rivage spürte, wie ihm die Beine wegknickten. Er musste sich an dem Stützpfeiler

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