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Eine Squaw wie Dynamit

Eine Squaw wie Dynamit

Titel: Eine Squaw wie Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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aus mit Männern. Gegen die Raubeine aus Mexican Hat wird er einen schweren Stand haben.«
    »Da ist ja noch Cheveyo, der Stammesälteste«, meinte Lassiter. »Er wird es nicht zulassen, dass es auf eine Auseinandersetzung hinausläuft.«
    »Und wenn dieser Jim Webb nicht mit sich reden lässt? Was dann?«
    Was dann? Lassiter blickte starr nach vorn. »Dann können wir nur noch beten, Betsy.«
    ***
    »Wer von euch ist Magena?«, fragte Jim Webb.
    Er thronte im Sattel, eine Pferdelänge vor seinen fünf schwer bewaffneten Kumpanen. Aus engen Augenspalten blickte er auf die Indianer, die in breiter Front vor der Baracke des Indianeragenten standen. Im Hintergrund erklangen monotone Trommelschläge.
    Webb sah, wie sich ein weißhaariger Häuptling, der gut sechzig Jahre zählen mochte, aus der Phalanx der Indianer löste.
    »Ich bin Cheveyo, der Stammesälteste«, sagte er salbungsvoll. »Was ist dein Begehr, weißer Mann?«
    »Wir sind gekommen, um einen Mörder zu holen«, sagte Jim Webb.
    »Hier gibt es keine Mörder. Die Navajos sind ein friedliebendes Volk.«
    »Über den Witz lach ich später.« Webb legte die rechte Hand auf sein Holster. »Die Squaw, die wir suchen, heißt Magena. Das hatte ich schon gesagt, und jetzt sag du mir, wo ihr sie versteckt habt, sonst kann ich für nichts garantieren.«
    »Magena ist meine Tochter«, erklärte Cheveyo ruhig. »Sie hat noch nie jemandem Leid zugefügt, und sie wird es auch in Zukunft nicht tun – es sei denn, man zwingt sie dazu.«
    Webb mahlte mit den Zähnen. »Du wagst es, mich der Lüge zu bezichtigen.«
    »Das habe ich nicht getan. Bleibt bei der Wahrheit.«
    »Ich pfeife auf deine gottverdammte Wahrheit.« Webb wies auf seine Vasallen. »Wir sind nicht hier, um mit dir zu plaudern. Du weißt, was wir wollen: Magena.«
    Cheveyo blieb unbeeindruckt. »Seid ihr im Auftrag des Sheriffs gekommen?«, fragte er dann.
    »Wir kommen in unserem eigenen Auftrag«, versetzte Webb. »Also los, Schluss mit dem Palaver! Bringen wir es hinter uns! Übergebt uns Magena, und wir ziehen unserer Wege.«
    Der Häuptling zögerte, und ein blasser Mann in Cowboykluft eilte herbei. »Ich bin Will Paisley, der Vorsteher des Bureau of Indian Affairs .« Er schnappte erregt nach Luft. »So läuft das hier nicht, Gentlemen! Sie können hier nicht einfach aufkreuzen und die Auslieferung eines Stammesmitglieds verlangen. Das ist gegen das Gesetz.«
    Webb zündete sich eine Selbstgedrehte an. Spöttisch blickte er auf den Eiferer hinab.
    »Lehnen Sie sich nicht zu weit aus dem Fenster, Paisley!« Er schnipste das brennende Zündholz vor die Füße des Agenten. »Ihre Schützlinge halten einen Mörder versteckt. Glauben Sie, das ist rechtens?«
    Paisley hob die Hände. »Wo sind Ihre Beweise, Mister?«
    »Sie wollen Beweise?«
    »Na sicher. Sie können doch nicht auf einen bloßen Verdacht hin Selbstjustiz üben. Wenn das jeder täte, mein Gott, die Welt wäre ein Sodom und Gomorrha.«
    Webb wurde es langsam zu bunt. Er hatte das Gefühl, als wolle man ihn hinhalten. Warteten die Leute auf Hilfe? Vielleicht war jemand von ihnen unterwegs zum Militärposten? Oder zum Sheriff nach Mexican Hat?
    Er zog seinen Hut tiefer. »Schnickschnack, Brad Merrick ist abgestochen worden wie ein Schwein im Schlachthaus.« Er geriet mehr und mehr in Rage. »Und alle hier wissen, wer es gewesen ist.« Er hob seine Stimme. »Zum letzten Mal: Bringt Magena her oder ihr werdet eher in eure Ewigen Jagdgründe einziehen als ihr denkt.«
    In diesem Augenblick drängte sich ein auffallend hübsches Mädchen durch die Reihen der Roten. Sie warf dem Häuptling, der jäh zusammenzuckte, einen kurzen Blick zu und stapfte auf den Anführer der Reiter zu.
    »Hier bin ich«, sagte sie ruhig. »Ich bin Magena.«
    Webb starrte sie an. Die junge Squaw hielt eine Winchester im Arm, und sie machte den Eindruck, dass sie den Feuerspucker nicht nur zur Zierde trug.
    »Fallen lassen!«, keuchte er. »Lass das verdammte Gewehr fallen!«
    Magena hielt seinem Blick stand. »Ich tu es, wenn auch ihr eure Waffen wegwerft.«
    Jim Webb verschlug es die Sprache.
    ***
    Lassiter kam sich vor wie eine Schnecke.
    Der Rotbraune, auf dem er mit Betsy Barrow saß, drohte jeden Moment schlappzumachen. Längst reagierte das geschundene Tier nicht mehr auf seine Anfeuerungen und auf den Druck seiner Knie in die Flanken. Mit gesenktem Kopf trottete es apathisch vor sich hin.
    Schließlich machte Lassiter der Quälerei ein Ende und saß ab. »Es hilft

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