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Eine Squaw wie Dynamit

Eine Squaw wie Dynamit

Titel: Eine Squaw wie Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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viel fehlte nicht.
    »Ich habe geschworen, kein Mädchen anzurühren, bis Magena mich erhört hat.« Das war natürlich eine Lüge, aber im Moment fiel ihm nichts Besseres ein.
    Leotie war hellwach. »Du hast noch nie …?«
    »Bitte, führe mich nicht in Versuchung.« Er mimte den Unschuldsengel. »Es ist so schon schwer genug, dem Verlangen zu widerstehen. Du bist sehr verführerisch, Leotie. Und ich bin ja nicht aus Stein.«
    Leotie atmete auf. »Das hast du schön gesagt.«
    Neben ihm raschelte Stoff, offenbar zog sich die Squaw wieder an. Hinto atmete leise auf. Das Kompliment hatte Wirkung gezeigt. Jetzt musste er wieder auf den Ghost Canyon zu sprechen kommen. Brad Merrick erwartete Ergebnisse, mit faulen Ausreden brauchte man ihm nicht kommen. Da konnte er sehr rabiat werden.
    Lassiter muss verschwinden!
    » Weißt du was?« Hinto verlieh seiner Stimme einen geheimnisvollen Klang.
    »Na?«
    »Wir könnten morgen Nachmittag zu viert zum Ghost Canyon reiten. Magena und Lassiter nehmen wir mit. Das wird bestimmt eine lustige Tour.«
    Sogleich war Leotie obenauf. »Das ist eine famose Idee. Wir reiten zum Ghost Canyon.« Es entstand eine Pause. »Aber warum zu viert? Warum reiten wir nicht zu zweit? Nur du und ich.«
    Hinto rollte mit den Augen. Das war wieder mal ganz typisch für Leotie! Reichte man ihr den kleinen Finger, riss sie gleich die ganze Hand an sich. Er grübelte darüber nach, wie er aus der Zwickmühle wieder herauskommen sollte.
    »Lassiter hat viel für unser Dorf getan«, erklärte er schließlich. »Er hat diesen Schurken Bryceman überführt. Wir sollten ihm zeigen, dass wir ihn sehr schätzen. Er wird sich freuen, wenn wir ihn bitten, uns in den Canyon zu begleiten.«
    Er spitzte die Ohren, aber die Squaw gab keine Antwort. Die Zeit verging, aber sie rührte sich nicht.
    »He, Leotie.«
    »Ich denke nach«, sagte sie.
    »Worüber?«
    »Worüber, willst du wissen?« Sie hob die Stimme. »Bis zu diesem Moment war ich fest davon überzeugt, dass du Lassiter verabscheust. Immerhin hat er dir Magena ausgespannt, die Frau, nach der du dich verzehrst. Und nun willst du mit ihm zusammen ausreiten, um ihm etwas Gutes zu tun?«
    Hinto hätte sich am liebsten eine Kopfnuss verpasst. Er hatte sich zu weit vorgewagt, und jetzt argwöhnte Leotie, dass er etwas im Schilde führte.
    Er gab sich zerknirscht. »Nur ein Dummkopf beharrt auf seinem Irrtum«, sagte er. »Ich hab eingesehen, dass Magena noch Zeit braucht, bis sie sich mir zuwendet.«
    »Hast du Fieber?« Jäh fühlte Hinto eine Hand auf seiner Stirn.
    »Ich weiß, aus meinem Mund mag das sonderbar klingen. Aber ich habe gelernt.«
    »Ich habe gelernt«, äffte Leotie seine Stimme nach.
    Er war drauf und dran, das freche Ding aus seinem Hogan zu werfen. Nur unter Aufbietung all seiner Willensstärke behielt er die Nerven.
    »Ich meine es ernst«, sagte er salbungsvoll. »Die Geister haben mich wissen lassen, dass ich mich in Geduld üben muss. Eines Tages wird Magena sich mir zuwenden.«
    »Sagen die Geister«, sagte Leotie spöttisch.
    »Ich glaube daran, ganz fest.«
    Wieder herrschte Stille. Seine Bettgefährtin schien über seine Worte nachzudenken. Hatte er sie von seinem angeblichen Sinneswandel überzeugt?
    Hinto war sich da nicht so sicher.
    »Nun gut«, sagte Leotie plötzlich. »Gleich morgen früh spreche ich mit Magena. Ein Ritt in den Ghost Canyon ist bestimmt eine abenteuerliche Sache, auch zu viert.«
    Hinto war heilfroh, dass es stockdunkel war. Wäre Licht, hätte Leotie bestimmt an seinem Gesicht erkannt, wie zufrieden er war.
    »Aber einen Gefallen könntest du mir auch tun«, wisperte Leotie. »Vergiss deinen Schwur, wenigstens für ein paar Minuten. Im Dunkeln können die Geister sowieso nichts sehen.«
    Hinto zögerte kurz, aber dann gab er sich einen Ruck. Langsam schob er eine Hand unter der Decke hindurch, und als sie ihr Ziel fand, quiekte Leotie wie vor Vergnügen.
    ***
    Als Buck Merrick am Goodwin’s Cross ankam, war George Kelly schon da.
    Der Fourier der Schwellenlegerbrigade saß im Schatten einer Felssäule und rauchte eine Zigarre mit gelber Bauchbinde. Neben ihm lag eine mit Glasperlen verzierte Kürbisflasche aus einer Navajo-Werkstatt im Reservat. In seinem knapp sitzenden, dunklen Gehrock wirkte der schmächtige Kelly wie ein Konfirmand. Doch der äußere Schein trog. Der Fourier war ein ziemlich unangenehmer Zeitgenosse, der ganz schön zulangen konnte. Er hatte Haare auf den Zähnen und eine verteufelt

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