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Eine stuermische Affaere

Eine stuermische Affaere

Titel: Eine stuermische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Ross
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gebrochen hat. Ich ging fort und kam Wochen später wieder, nur um dieses Land völlig zerstört vorzufinden. Die Menschen, die mir bis dahin mit Liebe und Respekt begegnet sind, verachteten mich.“
    Mit dem Handrücken wischte Cat sich verstohlen die Tränen von den Wangen. „Mein Vater ist kein Mann, dem man vertrauen darf, Nicholas. Diese Lektion habe ich schon vor langer Zeit gelernt. Er hat auch mir sehr wehgetan.“
    „Das ist mir inzwischen klar.“
    „Wenigstens hast du es geschafft, die Dinge wiedergutzumachen. Das Land sieht fast unberührt aus.“
    „Ja, aber das hat viel Zeit und Mühe gekostet. Und ich habe es leider nicht mehr vor dem Tod meines Adoptivvaters vollbracht. Er hat nicht mehr erleben können, wie sehr ich das alles bereut habe. Im Gegenteil, er starb in dem Glauben, ich hätte ihn im Stich gelassen. Meine Familie hat mir alles gegeben, und anstatt es ihr zu danken, habe ich alle enttäuscht.“
    Allmählich bekam Cat einen Eindruck davon, was sich hinter der harten Fassade abspielte, mit der Nicholas seine Gefühle schützte. Jetzt ergaben auch Sophias Worte einen Sinn. Er hatte tatsächlich Angst davor, die Liebe seiner Mitmenschen wieder zu verlieren.
    „Ich habe nicht gewusst, dass du adoptiert wurdest“, sagte sie tonlos.
    „Darum geht es auch nicht.“
    Sie drehte sich zu ihm um. „Natürlich geht es auch darum. Deswegen willst du dieses Waisenhaus unterstützen, richtig? Wie lange hast du selbst darin gelebt?“
    „Unwichtig.“
    Sophia hatte in jeder Hinsicht recht gehabt, Nicholas versteckte seine Unsicherheit sehr gut. Vielleicht unterschied er sich gar nicht so sehr von Cat selbst. Sie hatten beide in ihrer Kindheit Traumata erlitten, und sie waren beide als Erwachsene tief enttäuscht worden. „Es tut mir entsetzlich leid, dass mein Vater dir so übel mitgespielt hat.“
    „Ich schäme mich viel mehr für mein eigenes Verhalten“, murmelte er.
    „Das solltest du auch.“ Ihr Tonfall war weicher geworden. „Wenn du willst, sind wir jetzt quitt.“
    Nicholas fühlte sich grauenhaft. „Ich glaube, das verdiene ich gar nicht.“
    „Stimmt.“ Sie lächelte. „Aber sich in seine Wut hineinzusteigern, ist mehr als ungesund. Wir müssen beide irgendwie mit den Enttäuschungen zurechtkommen, die wir erfahren haben.“
    Er konnte selbst nicht fassen, wie er jemals an der Integrität dieser Frau zweifeln konnte. Sie war so gütig, ehrlich und liebevoll, und das, obwohl ihre Familie ihr das Leben zur Hölle machte. Die Vorstellung, dass er selbst zu dieser Hölle beigetragen hatte, war unerträglich. Er hätte viel früher spüren müssen, dass er sich in etwas verrannte. Jetzt hatte er mit einem Mal das Gefühl, einen der größten Fehler seines Lebens begangen zu haben.
    „Nicholas, es ist wohl das Beste, wenn ich jetzt zurück nach London fliege. Also, wenn du mir bitte meine Sachen bringen könntest …“
    „Ich will dich nicht verlieren, Cat“, wiederholte er gequält. „Mir ist klar, wie schwer es sein wird, dein Vertrauen zurückzugewinnen. Aber ich werde alles dafür tun. Und ich meinte ernst, was ich eben gesagt habe. Ich liebe dich wie verrückt, und ich wünsche mir, mit dir zusammen zu sein. Keine Geheimnisse mehr, keine Unterstellungen. Nur wir beide – wir werden uns ganz neu kennenlernen.“
    „Dafür könnte es ein bisschen zu spät sein.“
    „Das will ich aber nicht akzeptieren!“ Er legte seine Hände auf ihre Schultern und drehte sie zu sich herum. „Du fühlst etwas für mich. Sieh mir in die Augen und sage mir, dass ich falschliege!“
    Sie sah zu ihm auf, brachte jedoch kein einziges Wort über die Lippen.
    „Siehst du? Du kannst es nicht!“
    „Nicholas, die Dinge sind nicht immer so einfach, wie du sie dir vorstellst“, stieß sie hervor.
    „In diesem Fall bestimmen wir selbst, wie einfach oder wie kompliziert die Dinge sind.“ Damit zog er sie in seine Arme und küsste sie. Es war ein harter, wilder Kuss, voller Schmerz und Sehnsucht.
    Und er fühlte sich herrlich an. Cat liebte diesen Mann so sehr …
    „Ich weiß, du kannst dich nicht gleich wieder auf mich einlassen“, sagte er leise.
    „Nicholas, ich bin schwanger“, unterbrach sie ihn, bevor sie ihre Worte zurückhalten konnte. „Es muss in Venedig passiert sein, in dieser ersten Nacht …“
    Sein bestürzter Gesichtsausdruck hätte sie beinahe zum Lachen gebracht, wäre die Situation nicht so ernst gewesen. Dies war der ultimative Test. Er konnte zwar behaupten, sie zu

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