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Eine stuermische Affaere

Eine stuermische Affaere

Titel: Eine stuermische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Ross
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sie hatte einen äußerst beruhigende Wirkung. Schätzungsweise war Nicholas’ Cousine etwa zehn Jahre älter als er, mit warmen, dunklen Augen und sympathischen Lachfältchen im Gesicht.
    „Der Knöchel ist nur leicht verstaucht“, verkündete Sophia nach einer gründlichen Untersuchung. „Ich hole dir erst einmal etwas zu trinken, dann helfe ich dir rüber ins Gästezimmer. Und anschließend werde ich mich um ein leckeres Essen kümmern, einverstanden?“
    Helles Kinderlachen weckte Cat aus einem tiefen, traumlosen Schlaf. Sie lag in einem kühlen abgedunkelten Raum und hörte die Stimmen von Sophias Kindern durch das geöffnete Fenster hindurch, vor dem geblümte Vorhänge von einer sanften Brise aufgebläht wurden.
    Aus der Ferne hörte man eine Kirchenglocke läuten. Es war noch früh am Sonntagmorgen, und Cat hatte die ganze Nacht ungestört durchgeschlafen.
    Schnell verdrängte sie die trüben Gedanken an den Vortag und schlug ihre Bettdecke zurück. Vermutlich sorgten ihre Hormone dafür, dass sie in letzter Zeit häufig solchen Stimmungsschwankungen ausgesetzt war. Am besten dachte sie jetzt so wenig wie möglich über die verfahrene Situation nach. Sie konnte auch noch zu Hause in London überlegen, wie es weitergehen sollte.
    Cat zog die Kleider an, die Sophia ihr geliehen hatte. Bevor sie den bodenlangen Rock zuknöpfte, ruhte ihre Hand für kurze Zeit auf ihrem Bauch, und sie dachte daran, wie Nicholas sie am Tag zuvor gehalten hatte.
    Sie hatte ganz sicher nicht mehr vor, ihm von dem Baby zu erzählen. Wozu auch? Sie wollte nicht mehr mit ihm zusammen sein, und er mit ihr sowieso nicht. Wahrscheinlich würde er nur versuchen, sie zu einer Abtreibung zu bewegen.
    Trotzdem. Sie selbst freute sich über diese Schwangerschaft und wollte das Kind von ganzem Herzen lieben. Es würde all die Unterstützung bekommen, die ihr im Leben versagt geblieben war. Und dazu brauchte sie keinen Mann, dem sie nicht vertrauen konnte.
    Draußen fuhr ein Auto vor, und Cat trat nervös ans Fenster. Sie beobachtete, wie Nicholas aus seinem Jeep sprang und aufs Haus zuging. Er sah so lässig und attraktiv aus – ihr stiegen wieder die Tränen in die Augen.
    Die beiden kleinen Töchter von Sophia rannten ihrem Onkel begeistert entgegen, um ihn zu begrüßen. Schwungvoll hob er sie hoch und drehte sich mit ihnen im Kreis. Kreischend und kichernd verlangten sie nach mehr, doch Nicholas setzte die Mädchen entschieden wieder auf dem Rasen ab.
    „Nicht jetzt, Mädels.“ Sein Blick wanderte automatisch hinauf zum geöffneten Fenster. „Ich möchte Catherine besuchen. Wie geht es ihr heute?“
    „Bestimmt gut. Mummy hat aber gesagt, wir sollen sie nicht stören.“
    „Hat sie das?“ Er bemerkte Cat am Fenster, die daraufhin erschrocken zurückwich und die Gardine vorzog.
    Eilig machte Cat ihr Bett und öffnete die Tür, während Sophia schon die Treppe hinaufstürmte.
    „Nicholas ist hier“, zischte sie ziemlich hektisch. „Was soll ich ihm sagen?“
    „Ich will ihn nicht sehen“, erwiderte Cat flehentlich.
    „Gut, aber er wird sich nicht so einfach abwimmeln lassen. Er hat schon dreimal angerufen.“
    „Da hast du recht, Sophia. So leicht lasse ich mich nicht abwimmeln!“, ertönte Nicholas’ tiefe Stimme. Mit energischen Schritten kam auch er die Treppe hoch.
    „Nicholas, ich will nicht mit dir reden“, sagte Cat und wich in ihr Zimmer zurück.
    „Lass uns einen Augenblick allein, Sophia“, bat Nicholas seine Cousine und folgte Cat ins Zimmer. „Wir müssen uns aussprechen.“
    Er schloss die Tür hinter sich und sah sie durchdringend an. „Ich will mich in aller Form bei dir entschuldigen, Catherine. Ich wollte dich nicht verletzen. Und ich versichere dir, dass es mir nie um dein Geld ging.“
    „Worum dann?“
    „Um Rache“, murmelte er. Dann erklärte er Cat, die ihm die ganze Zeit über regungslos zuhörte, was ihn mit ihrem Vater verband.
    „Du bist aus Rachsucht mit mir ins Bett gegangen?“, fragte sie schließlich fassungslos. „Das ist ja wirklich das Letzte!“
    „Ich habe doch gedacht, du wärst genauso durchtrieben wie der Rest deiner Familie“, versuchte er zu erklären. „Dein Vater und Michael haben hier auf Kreta immensen Schaden angerichtet, und beim letzten Mal bist du deinem Bruder sogar zu Hilfe geeilt! Die Unterlagen von meinem Privatdetektiv haben meinen Verdacht nur bestätigt.“
    „Nun, dein Detektiv lag falsch“, entgegnete Cat kühl. „Er hätte gar nicht falscher

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