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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Jahre zurück, seit er sie das letzte Mal gesehen hatte, so viele schwere, düstere Jahre - das letzte, welches er damit verbracht hatte, die Schwarze Kobra zu jagen, war das schwerste von allen gewesen.
    Eine ganze Weile stand er einfach nur da und starrte. Ließ das Grün in seine Seele sinken. Die üppigen Felder von Devon - selbst mit dem finsteren Himmel über ihm ein besänftigender, ihn willkommen heißender Anblick.
    Er war sich der Blicke bewusst, die Linnet ihm zuwarf, fing sie aber nicht auf. Sie sprach nicht, stellte keine Fragen, sondern überließ ihn seiner stillen Heimkehr.
    Und genau das war es auch. Diesmal kam er endgültig nach Hause. Er würde nicht mehr auf Abenteuer aus sein, und er spürte es bis ins Mark, dass er die Grenze dieses Lebensabschnitts überschritt - hinein in den nächsten glitt. Welcher auch immer das sein würde.
    Was auch immer er aus ihm machte.
    Wo auch immer sich alles abspielen sollte.
    Er warf Linnet einen Blick zu und schaute dann wieder geradeaus. Zu Hause, so hatte sein Onkel es ihm gesagt, ist dort, wo du dich niederlassen willst. Wo auch immer das sein mag.
    Falls das Schicksal es zuließ, wollte er sich sein Heim bei ihr einrichten.
    Während Logan diese Gewissheit in sein Herz sinken ließ, stand er neben ihr und schaute zu, wie sie ihr Schiff in die Bucht von Plymouth einlaufen ließ.
    Wenn er sich überhaupt mit irgendetwas auskannte, dann mit Befehlen. Als das letzte Tageslicht schwand, sie die Esperance am Drake Island vorbeigleiten ließ und an den zahlreichen Schiffen vorbeimanövrierte, die in dem geschützten Gewässer vor Anker lagen, hegte er nicht mehr den geringsten Zweifel daran, dass Linnet die geborene Gebieterin war. Bestimmt konnte sie ihn noch die eine oder andere Sache lehren, wie man Männer begeisterte - die drei jungen Bogenschützen Tommy, Burton und Calloway würden ihr Leben für sie geben, wie er vermutete.
    Und daher konnten sie gar nicht anders als sich der übrigen Mannschaft auf der Esperance anschließen, die geschlossen hinter ihrem Kapitän stand.
    Linnet lenkte das Schiff direkt in den Sutton Harbor, das Hauptbecken von Plymouth. Sie erteilte Befehle, die auch diesmal wieder von Griffiths weitergegeben wurden. Die Segel wurden eingeholt, andere eingehakt, während das Schiff langsamer wurde, noch langsamer und schließlich mit einem letzten Windstoß in die Leinwand meisterlich an einen freien Liegeplatz am Kai von Sutton glitt.
    Die Sandsäcke an der äußeren Bordwand rumsten ein Mal und dann noch ein Mal, allerdings sanfter, während die Esperance sich einrichtete. Logan nahm die Schultern zurück und stieß sich von der Reling ab, eilte aufs Hauptdeck und dann den Niedergang zur Kabine im Heck hinunter. Er hielt nur kurz inne, um die beiden großen Beutel zu schnappen, die dort auf ihn warteten - Linnets und seiner - bevor er zurückeilte.
    Er verspürte keine Sentimentalität, die Esperance jetzt zu verlassen, sah keinen Anlass, sich umzuschauen und sich irgendetwas im Gedächtnis zu bewahren. Denn er würde zurückkehren. Sobald seine Mission es erlaubte. Natürlich könnte er, und höchstwahrscheinlich würde er sich sogar an Linnets anmutige Fersen heften, wenn sie wieder an Bord ging, aber er würde zurück sein. Er hoffte und betete.
    Als er wieder an Deck auftauchte, entdeckte er Linnet mittschiffs an der Reling. Sie schaute zu, wie der Landungssteg ausgerollt wurde. Das Schiff war festgemacht worden und schaukelte sanft auf den Wellen hin und her. Er ließ den Blick schweifen und hatte ihn auf die Stadt gerichtet, als er zu einer Lücke an der Reling ging, wo Linnet mit verschränkten Armen wartete. Das Licht verflüchtigte sich rasch. Bordlichter flackerten auf vielen Schiffen. In der Stadt funkelten Lampen in vielen Fenstern, und auch die Straßenbeleuchtung war entzündet worden.
    Die Schatten wurden länger, düsterer, verdeckten Meuchelmörder und Wachen gleichermaßen.
    Am Kopfende der Planke blieb er stehen, unmittelbar vor Linnet, und musterte ihr Gesicht - nur um festzustellen, dass sie ihren Beutel in seiner Hand bereits bemerkt hatte.
    Stirnrunzelnd pikste sie mit dem Finger in den Beutel.
    »Der gehört mir. Stell ihn ab.« Sie blickte ihn grimmig an. »Du wirst deine Mission erfüllen, und ich fahre mit der Esperance wieder nach Hause. Ich begleite dich nicht an Land. Noch nicht einmal für eine Nacht.«
    Gehorsam stellte er beide Beutel ab. Blickte sie an, Auge in Auge.
    »Heute hast du die Männer der

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