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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Schwarzen Kobra in die Flucht geschlagen. Das heißt, jetzt haben sie dich im Visier. Inzwischen wissen sie, dass niemand anders als Kapitän Linnet Trevission von der Esperance sie besiegt hat. Dass eine Frau ihnen drei Schiffe genommen hat und sie in ihrem Kielwasser dümpeln mussten. Ihr Herr wird sich darüber nicht unbedingt glücklich zeigen. Und sie selbst sich auch nicht. Um der Sicherheit dieses Schiffes willen, deiner Mannschaft, deines Haushalts, deines Heims - und ganz besonders um deiner eigenen Sicherheit willen - du musst mit mir kommen.«
    Die Wahrheit. Nichts als die Wahrheit.
    Mit zusammengekniffenen Augen und noch fester verschränkten Armen hatte sie eine Schranke zwischen ihm und sich errichtet.
    »Ich bin nur zu gut in der Lage, auf mich und die meinen Acht zu geben«, erwiderte sie in scharfem Tonfall und in jeder Hinsicht vorhersagbar, »auf alle meine Leute.«
    Er seufzte übertrieben und rückte noch ein Stück näher. Dann senkte er die Stimme, sodass niemand sonst ihn hören konnte.
    »Und wer kümmert sich um mich, während ich mir deinetwegen den Kopf zerbreche?«
    Noch eine unerschütterliche Wahrheit.
    »Was?« Sie schien ehrlich überrascht.
    Weshalb er die Augen zusammenkniff.
    »Du hast mich schon verstanden. Wenn du bei mir bist, weiß ich, dass du in Sicherheit bist. Wenn nicht... wird meine Mission höchstwahrscheinlich scheitern, weil ich abgelenkt bin. Wegen meiner Sorge um dich.«
    Ihre Augen verengten sich zu grünen Schlitzen.
    »Nein.« Sie wechselten harsch gewisperte Worte. »Darauf falle ich nicht herein. So viel bedeute ich dir nicht. Nein, nicht so viel. Und nichts von dem, was du noch sagst, wird mich von etwas anderem überzeugen. Ich komme nicht mit dir.«
    Er hielt ihren Blick fest.
    »Ist das dein letztes Wort?«
    Linnet musterte ihn so eindringlich, als wolle sie an ihm ablesen, was er im Schilde führte, konnte in seinen mitternachtsblauen Augen aber nicht mehr als die übliche unbeugsame Entschlossenheit erkennen. Sie streckte das Kinn hoch.
    »Ja.«
    »Nun gut.« Er trat zurück und nickte Edgar und John zu, die hinter ihr standen. »Ich schicke eine Nachricht.«
    Linnet fragte sich, was er damit wohl gemeint hatte -worüber er sie benachrichtigen wollte -, als er sich wieder zu ihr drehte und sich plötzlich duckte.
    Er zielte mit der Schulter auf ihre Körpermitte und warf sie sich sauber über die Schulter, bevor sie reagieren konnte. Mit dem rechten Arm verankerte er ihre Beine vor seiner Brust und nutzte den Schwung seiner Bewegung, um mit der anderen Hand die Beutel aufzuheben. Dann drehte er sich um und ging den Landungssteg hinunter. Schnell.
    »Was?«
    Für einen kurzen Augenblick hatte es ihr die Sprache verschlagen - sie war wie vom Donner gerührt.
    Wie konnte er es nur wagen?
    Kaum hatte er mit federndem Schritt die Planken verlassen und sich zum Kai gedreht, hatte sie ihre Sprache wiedergefunden. Fluchte und stieß jede Beleidigung aus, jeden farbenfrohen Fluch, den sie in all ihren Jahren an Bord gelernt hatte - eine ausschweifende Litanei, die keinerlei erkennbare Wirkung zeitigte.
    Stattdessen brach er tatsächlich in Gelächter aus.
    Sie bedrohte ihn mit Kastration, aber er beschleunigte nur seinen Schritt und überquerte rasch den Kai in Richtung der Altstadt mit ihren engen Gassen.
    Linnet hatte die rechte Hand zur Faust geballt und schlug ihm auf den Rücken. Fest.
    »Lass mich sofort herunter, du Schwachkopf. Ich gehe nicht mit dir!«
    Er rückte sie auf seiner Schulter zurecht.
    »Pass bloß auf meine Wunde auf. Du willst doch nicht etwa, dass die Stiche wieder aufplatzen? Nach all deiner harten Arbeit!«
    Fluchend wechselte sie auf die linke Hand und trommelte auf seine andere Rückenhälfte.
    »Logan!«, kreischte sie beinahe, »es reicht! Lass mich runter - oder ich sehe mich verpflichtet, dich für den Rest deines verpfuschten Lebens kreuzunglücklich zu machen!«
    Er blieb stehen, stieß einen gewaltigen Seufzer aus und ließ die Beutel fallen. Schließlich ergriff er ihre Taille und ließ sie langsam über seine vordere Körperhälfte hinunter, bis ihre Zehen sich dem Boden näherten.
    Aber bevor sie den Boden berührten, küsste er sie.
    Küsste sie auf eine Art, wie er sie noch nie zuvor geküsst hatte, ja, mit Leidenschaft, natürlich, aber es war eine gezügelte Leidenschaft gewesen, eine zurückgehaltene, sodass er ...
    Sie umschmeichelte. Anflehte. Überzeugen wollte.
    Bettelte.
    Ihre Hände ruhten an beiden Seiten seines

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