Eine stuermische Braut
und gönnen Sie sich ein Schläfchen. Seine Gnaden wird erst kurz vor dem Dinner zurückerwartet, und Ihre Gnaden hat gesagt, dass es um sieben Uhr heute Abend serviert wird, weil Sie ja alle ein frühes Mittagessen hatten. Und jetzt ...«, die Zofe hielt inne und holte Luft, »... gibt es irgendwas, was ich noch für Sie holen kann, Ma’am?«
»Nein, danke, Ginger.« Linnet lächelte. »Ich läute, wenn ich noch etwas brauche.«
Ginger lächelte zufrieden, knickste und verschwand.
In ein großes Badetuch gewickelt, zupfte Linnet sich das feuchte Tuch vom Kopf. Ihr Haar fiel in wirren Locken herunter. Sie ging zum Kamin, fuhr sich mit den Fingern durch die feuchte Haarmasse und bückte sich dann, bis die Lockenkaskade beinahe bis auf den Boden reichte und durch das Feuer gewärmt wurde, das Ginger natürlich noch angefacht hatte, bevor sie verschwunden war.
Ein großer, dicker Teppich lag vor dem Kamin, auf den Linnet sich kniete, um ihr Haar besser trocknen zu können. Die kupferne Badewanne stand auf der anderen Seite des Teppichs; ihre polierte Wand reflektierte die Hitze, die das Feuer abgab, und wärmte die Luft über dem Teppich noch mehr.
Die Tür wurde geöffnet. Linnet richtete sich auf, linste über den Wannenrand und bemerkte, dass Logan hereinschaute. Er ließ den Blick durch das Zimmer schweifen und entdeckte sie. Kam herein, schloss die Tür und ging zu ihr hinüber.
Er trug Hose und Hemd und rieb sich das schwarze Haar mit einem Handtuch trocken.
»Mein Zimmer ist gleich nebenan.« Er schaute sich um. »Deins ist aber viel größer.«
»Du bist ja auch ein Mann.« Linnets Lippen zuckten. »Und ich habe ernste Zweifel, dass Minerva glaubt, du würdest im Zimmer nebenan in deinem Bett schlafen.«
Logan seufzte und ließ sich neben Linnet auf den Teppich sinken.
»Wolverstones Duchess ist ein wenig einschüchternd.«
»Ich habe den hieb- und stichfesten Beweis, dass sie sogar Gedanken lesen kann.«
Logan rieb sich immer noch das schwarze Haar und zog die Brauen hoch. Seine mitternachtsblauen Augen tanzten vor Vergnügen.
»Ich werde versuchen, mich beizeiten daran zu erinnern.«
Verloren in seinem Blick, lächelte sie eine ganze Weile still vor sich hin und genoss es einfach, dass er und sie hier beisammen waren, lebendig, angeschlagen vielleicht, aber im Grunde genommen doch heil und gesund.
Dass sie das Ende der Reise erreicht hatten, und jetzt ...
Seine Miene veränderte sich. Er legte das Handtuch beiseite und holte tief Luft.
»Linnet ...«
»Nein. Warte. Ich muss zuerst reden.« Sie hockte sich auf die Fersen, schob ihr Haar zurück und nutzte den Augenblick, um sich zu sammeln - ihren Mut, ihre Worte. Genau wie er holte sie tief Luft, hob das Kinn und schaute ihn eindringlich an. »Du hast gesagt, dass du mich heiraten willst ... ist das immer noch so?«
»Mehr als je zuvor.«
»Gut. Denn ich will dich auch heiraten.« Sie hob die Hand, als er etwas sagen wollte, als sein Gesicht in einer Freude erstrahlte, die sie nicht falsch deuten konnte, und er nach ihr griff. Sie hielt ihn mit dem Blick fest und ließ den Worten in ihrem Herzen freien Lauf. »Ich möchte deine Frau sein. Ich möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen, an deiner Seite. Ich möchte, dass du an meiner Seite bist. Ich will ... all die Dinge, von denen ich angenommen habe, dass ich sie niemals haben könnte. Und all diese Dinge möchte ich mit dir.« Wieder atmete sie tief durch. »Und ich bin bereit, alles zu tun, was ich tun muss, um das und dich zu bekommen.«
Bevor er sie unterbrechen konnte, fuhr sie hastig fort: »Du weißt, dass ich dir anfangs nicht geglaubt habe. Nicht deinem Bekenntnis an sich, sondern dass es nicht ausreichend sein könnte, den Schwierigkeiten standzuhalten, die ich vor Augen hatte. Ich habe mich auf die praktischen Probleme konzentriert. Zu jener Zeit hatte ich nicht verstanden und auch nicht akzeptiert, dass es in der Liebe nicht um solche Schwierigkeiten geht. Dass die Liebe von solchen Problemen keine Notiz nimmt und ihnen keinen Raum gibt. Solchen kleinen Hindernissen. Liebe ist ...«, sie machte eine umfassende Geste mit einer Hand, »... nichts als Gefühl. Es ist Begehren und Verlangen und Sehnsucht.« Sie hielt seinen Blick fest. »Es ist ein Hunger wie kein anderer, und sobald man liebt, hat man keine andere Wahl, als es sich einzugestehen und weiterzumachen.«
Linnet rückte näher und umrahmte seine Wangen mit den Handflächen, blickte ihm tief in die
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