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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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herrschte.
    Also beachtete Royce die Bemerkung auch nicht weiter und zog stattdessen die Abschrift des Briefes aus der Tasche.
    »Bitte tun Sie mir den Gefallen und werfen Sie einen Blick auf diesen Brief.« Er streckte ihm das Papier entgegen.
    Der Earl zögerte. Aber schließlich siegte die Neugier, er nahm das Blatt und hielt es so, dass Kerzenlicht auf das Schreiben fiel. Kilworth stellte sich so hin, dass er über die Schulter seines Vaters mitlesen konnte.
    Royce gewährte ihnen eine Minute.
    »Gibt es da einen Namen, den Sie kennen? Irgendjemanden, der Ihnen bekannt ist, oder den Roderick als Freund erwähnt hat?«
    Der Earl las weiter. Royce beobachtete, wie seine Gesichtszüge sich verhärteten, als sein Blick über die längeren Absätze glitt, die die Beziehungen der Schwarzen Kobra zu Govind Holkar detailliert schilderten.
    Am Ende angekommen, atmete der Earl tief durch. Die Hand, die den Brief hielt, zitterte - Royce konnte nicht sagen, ob aus Wut, Angst oder vor Erschütterung. Dann blickte der Earl ihn an.
    »Das ist es, was Roderick getan hat? Vor seinem Tod?«
    »Indirekt, ja. Es ging ums Geld, aber mehr noch um die Macht.«
    Der Earl hielt ihm den Brief entgegen; jetzt sah er wahrhaft krank aus, nicht nur schockiert, sondern so, als wäre tief in ihm etwas zerbrochen.
    Royce nahm den Brief wieder an sich.
    »Die Namen?«
    Langsam und mit einem Blick wie aus weiter Ferne schüttelte der Earl den Kopf.
    »Ich kenne keinen der genannten Männer.«
    Kilworth hatte den Blick auf seinen Vater gerichtet und sah besorgt aus.
    Royce faltete den Brief und steckte ihn zurück in seine Tasche, nickte dem Earl und dann Kilworth zu.
    »Danke. Das ist alles, was ich zu diesem Zeitpunkt wissen muss.«
    Royce drehte sich um und führte den Weg nach draußen an. Stallburschen bewegten die Pferde im Vorhof auf und ab, bis die Besucher wieder in den Sattel stiegen und fortritten. Dem Earl blieb es überlassen, seinen unehelichen ebenso wie seinen ehelichen Sohn zu bestatten.

18
    Auf Minervas Vorschlag nutzten Linnet und Logan die Stunden, bis Royce und die anderen aus Wymondham zurückkehrten, um sich zu erfrischen und Schlaf nachzuholen.
    Im Schlafzimmer, das ihr zugewiesen worden war, entdeckte Linnet ein dampfendes Bad und eine kleine Zofe, die Handtücher und duftende Seifen auslegte, und bedachte Minerva mit einem stummen Segen.
    »Danke.« Ihr Ton war so herzlich, dass die Zofe grinste.
    »Ich heiße Ginger, Ma’am.« Die Zofe knickste. »Ihre Gnaden hat gesagt, dass Sie das alles bestimmt gut gebrauchen können. Ich kann Ihnen bei Ihrem Kleid helfen, und dann packe ich Ihre Tasche aus, nicht wahr?«
    »Ihre Gnaden kann tatsächlich Gedanken lesen. Es wäre schön, wenn du mir mit den Schleifen am Kleid helfen könntest und dann auspacken, was da ist... aber ich fürchte, ich habe gar nicht mit dieser Reise gerechnet, sodass ich mir das, was da ist, von Lady Penelope leihen musste.«
    »Zerbrechen Sie sich darüber nicht den Kopf, Mylady. In diesem Haushalt sind wir an merkwürdige Dinge gewöhnt. Wenn Sie noch was brauchen, fragen Sie einfach.«
    Linnet verbarg das Grinsen, als Ginger sich daranmachte, ihr mit dem Kleid zu helfen, und dann im Zimmer hin und her flitzte.
    »Und jetzt machen Sie es sich einfach darin gemütlich. Das heiße Wasser wird Ihnen guttun. Anschließend können
    Sie sich ausruhen.« Ginger flitzte davon, um Linnets Tasche zu holen, die sie an der Tür gelassen hatte.
    »Ich nehme an, dass unsere Kutsche und unser Fahrer David in guter Verfassung eingetroffen sind?« Linnet stöhnte beinahe vor Vergnügen, als sie sich entspannt in die Ecke der Wanne legte.
    »Aye, Ma’am. Alles in Ordnung.«
    Linnet schloss die Augen. Duftender Dampf stieg auf und waberte um sie herum. Zum ersten Mal seit unzähligen Stunden fühlte es sich an, als würde die Wärme ihr tatsächlich bis ins Mark dringen.
    Ginger blieb im Zimmer, verhielt sich aber still, und diese Ruhe war genau das, was Linnet brauchte. Schließlich richtete sie sich wieder auf und wusch sich mit Seife und Waschtuch. Ginger half ihr bei den Haaren, rieb sie grob trocken und wickelte sie in eines der bereitgelegten Handtücher ein. Als das Wasser abgekühlt war, erhob Linnet sich zögernd und stieg aus der Wanne, trocknete sich ab und fühlte sich wieder warm und sauber und wahrhaft entspannt.
    »Ich lasse das Bad einfach noch bis später, Miss.« Ginger deutete zum Bett, dessen Decke einladend aufgeschlagen war. »Legen Sie sich hin

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