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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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lächelte.
    »Nein, nein, es ist mir eine Ehre, Mylord.«
    »Dann danke«, erwiderte Barnaby und lenkte ein.
    Nolles führte sie wie einen Hauptgewinn zwischen den anderen Gästen hindurch zu einem runden Eichentisch nicht weit von Sir Michael und seinen Freunden entfernt. Nachdem er gefragt hatte, welche Getränke sie gerne hätten, versicherte Nolles ihnen:
    »Ich werde dafür sorgen, dass Sie alles unverzüglich erhalten.« Die grünen Augen fest auf Barnaby gerichtet, fügte er hinzu:
    »Wir sind bekannt für unsere ausgezeichnete Bedienung. Sollte es irgendeinen Grund für Beanstandungen geben, zögern Sie bitte nicht, es mir mitzuteilen.« Er verneigte sich wieder.
    »Ich überlassen Sie nun Ihrem Vergnügen, Mylord … und hoffe, dass es nur der erste von vielen Besuchen hier sein wird.«
    Barnaby schaute dem sich entfernenden Nolles hinterher und sagte langsam: »Der Kerl erinnert mich an eine Korallenotter. Klein, zierlich, hübsch anzusehen … und tödlich.«
    Lamb pflichtete ihm bei.
    »Ich denke, er könnte ohne Anstrengung lächeln, während er uns die Leber aus dem Leib schneidet.«
    Luc nickte.
    »Ein höchst gefährlicher Mann, unser Will Nolles. Er gibt einem das Gefühl, als müsse man sich gründlich waschen, oui ?«
    Sir Michaels Blick auffangend, lächelte Barnaby und nickte. Während sein Blick durch den Raum schweifte, grüßte er ein paar andere Männer, die er kannte, sich des Umstandes bewusst, dass Lucs und Lambs Anwesenheit hier mit ihm Gerede verursachen würde – die Leute waren noch nicht sicher, wie sie mit der unverhohlen eingeräumten Unehelichkeit umgehen und wie sie sich ihnen gegenüber verhalten sollten. Barnabys herzliches Verhältnis zu ihnen, der Umstand, dass er sie offen als Verwandte anerkannte, das erstaunte eigentlich alle, unabhängig von Stand oder Vermögen. Aber während Menschen wie Sir Michael es zu akzeptieren schienen, kam man nicht umhin, die hochgezogenen Brauen und das Getuschel der anderen zu bemerken. Barnaby grinste. Sollten sie doch reden.
    Die drei Männer sagten wenig, nachdem ihnen das Ale von einer dunkeläugigen Schönen serviert worden war, deren tief ausgeschnittenes Oberteil ihnen eine verlockende Aussicht auf ihren beeindruckenden Busen gewährte. Sie stellte einen Krug dunkles Ale mit einem kecken Lächeln auf den Lippen vor ihn.
    »Wenn es sonst noch etwas gibt, was Sie wünschen, Mylord, … Sie müssen es nur sagen.«
    Barnaby hätte tot sein müssen, um den verführerischen Schwung ihrer Hüften nicht zu bewundern, während sie sich entfernte, aber nach einem billigenden Blick entschied er, dass er den festen kleinen Po seiner eigenen Frau bei Weitem vorzog. Er sah zu Lamb und Luc.
    Sich in seinem Stuhl zurücklehnend sagte Barnaby:
    »Interessant, dass wir ein Treffen zwischen einem der Cousins und dem aalglatten Mr Will Nolles unterbrochen haben, nicht wahr? Verleitet einen fast zu der Annahme, der geheimnisvolle Londoner Hintermann könnte einer von ihnen sein. Und noch interessanter ist die Tatsache, dass einer meiner geschätzten Cousins in der näheren Umgebung ist, es aber versäumt hat, auf Windmere vorbeizuschauen. Ich frage mich, warum?«
    »Auffällig, dass er ausgerechnet da zur Tür hinauseilt, als wir hereingekommen sind«, murmelte Luc und trank von seinem Ale.
    Lamb kratzte sich die Wange.
    »Es wäre interessant zu wissen, worüber sie in ihrer Ecke dort drüben gesprochen haben … und warum er von uns nicht gesehen werden wollte.«
    Barnaby nickte und ließ seinen Blick wieder schweifen. Viele von den Gästen kannte er nicht, zum einen natürlich, weil er noch relativ neu in der Gegend hier war, zum anderen auch deswegen, weil die Mehrheit der Gäste eher nicht in den heiligen Hallen von Almacks oder in einem der Herrenclubs auf Pall Mall anzutreffen wären. Es waren einfache Arbeiter, Bauern und Fischer, ab und zu ein Mitglied des niederen Adels oder ein wohlhabenderer Mann. Als er ein paar uniformierte Zollfahnder an einem Tisch zusammen mit drei anderen Männern sitzen sah, die die Köpfe zusammensteckten, zog Barnaby die Brauen hoch. Die Zöllner schienen sich hier ganz zu Hause zu fühlen. Die drei anderen konnten natürlich ehrliche Fischer sein, aber sie hatten eine heimlichtuerische Art, die Barnaby vermuten ließ, dass sie Schmuggler waren. Aus Nolles’ Bande? , fragte er sich. Wenn, dann stimmte es ganz offensichtlich, was man sagte und was Leutnant Deering annahm: Nolles bestach genau die Männer, die die

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