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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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anderen am Strand gewesen …
    Er schaute auf die Hand auf seinem Ärmel und sagte leise:
    »Wenn Sie nicht sofort Ihre Hand von meinem Arm nehmen, werde ich Ihnen jeden Knochen im Leib brechen.« Nolles zog rasch seine Hand fort. Seine schwarzen Augen glitzerten bedrohlich, als Barnaby hinzufügte:
    »Drohen Sie mir oder jemandem, der zu mir gehört, noch einmal, und ich stopfe Ihnen das Maul mit Ihren Eiern!«
    Mit vor Wut blassem Gesicht zischte Nolles:
    »Sie machen da einen gewaltigen Fehler, Mylord. Ich gebe einen wesentlich besseren Freund als Feind ab – wie andere zu ihrem Schaden bereits lernen mussten.«
    »Haben Sie bereits vergessen, was ich Ihnen gerade über Drohungen gesagt habe?«, erkundigte sich Barnaby mit seidenweicher Stimme, aber der Ausdruck auf seinem Gesicht warnte, dass nicht viel nötig wäre, um das Angedrohte wahr zu machen.
    Nolles machte einen Schritt weg von Barnaby. Mit zornig blitzenden Augen erklärte Nolles:
    »Wir verstehen einander, Mylord. Ich hoffe, Sie werden die Wahl nicht bereuen, die Sie getroffen haben.«
    Barnaby lächelte, aber etwas in seinem Lächeln ließ Nolles vorsichtshalber noch einen Schritt zurückweichen.
    »Bereuen? Das bezweifle ich«, erwiderte Barnaby. »Was einander zu verstehen angeht … allerdings, das tun wir wohl, Mr Nolles. Das tun wir.«
    Ein leichter Nieselregen fiel, und kalter Wind blies um das Gebäude, als die Männer aus dem Wirtshaus traten, zu ihren Pferden gingen und aufsaßen. Die Schultern zum Schutz gegen das Wetter hochgezogen, ritten sie vom Ram’s Head fort, und Lamb bemerkte mürrisch:
    »Nun, das ist aber wirklich erfreulich verlaufen. So viel also zu der Idee, sich unauffällig umzusehen.«
    Barnaby verzog das Gesicht.
    »Es war nicht unbedingt diplomatisch von mir, ich weiß, aber es gab nur die Möglichkeit, entweder das zu tun oder den widerwärtigen Kerl Stück für Stück auseinanderzureißen.«
    Sie ritten nebeneinander, Barnaby zwischen Luc und Lamb. Von der anderen Seite erklärte Luc:
    »Barnaby mag den Fehdehandschuh hingeworfen haben, aber wir haben heute Nachmittag eine Menge Neues erfahren. Nolles ist eine Schlange, und Jeffery erfreut sich an den Spieltischen, die Nolles so freundlich zur Verfügung stellt. Oh, und natürlich nicht zu vergessen, einer deiner Cousins war zu Besuch bei Monsieur Nolles.«
    »Aber welcher?«, brummte Lamb. Er sah Barnaby an. »Wie stehen die Chancen, dass wir, wenn wir heimkommen, entdecken, dass einer deiner Cousins auf Windmere aufgetaucht ist?«
    Barnabys Lippen zuckten.
    »Ich bin vielleicht nicht der Glücksspieler, der Luc ist, aber selbst ich weiß, dass man nicht gegen eine sichere Sache wettet.«
    Obwohl er eigentlich darauf gefasst gewesen war, sein Heim von einem oder gar all seinen Cousins belagert zu finden, stellte Barnaby bei seiner Ankunft auf Windmere fest, dass in ihrer Abwesenheit keine Gäste angekommen waren. Da, wie ihm mitgeteilt wurde, Emily und Cornelia Besuch von der Gattin des Vikars hatten, zog sich Barnaby mit Lamb in sein Arbeitszimmer zurück.
    Lamb setzte sich auf einen Polsterstuhl am Feuer und streckte die Beine aus. Barnaby ging mit finster gerunzelter Stirn im Zimmer auf und ab.
    »Man sollte meinen«, beklagte er sich, »dass, wer auch immer von meinen Cousins sich heute mit Nolles getroffen hat, den Anstand besitzen würde, sein Gesicht zu zeigen, damit wir wissen, wer es ist.«
    Die Spitzen seiner Stiefel nur ein paar Zoll von den tanzenden Flammen entfernt, grinste Lamb.
    »Verdammt gedankenlos von dem Kerl, da stimme ich dir zu.«
    Barnaby warf ihm einen Blick zu.
    »Verflucht. Darauf zu warten, dass jemand einen umbringt, ist teuflisch unangenehm, das lass dir versichern.«
    Lamb wurde ernst.
    »Bestimmt. Aber wie willst du wissen, dass Nolles’ Besucher zu identifizieren dir dabei helfen wird, denjenigen zu entlarven, der hinter den Anschlägen steckt? Selbst wenn es einer deiner Cousins ist, könnte es doch einen völlig harmlosen Grund geben – dass er in der Schankstube war, muss nicht heißen, dass er Nolles’ Geldgeber ist. Selbst sein abrupter Aufbruch muss nichts weiter bedeuten – vielleicht war er fertig und hat von deiner Ankunft nichts bemerkt.«
    Barnaby schnaubte ungläubig.
    »Nachdem ich Nolles kennengelernt habe, nach heute, glaube ich nicht länger an irgendetwas ›Harmloses‹ in Verbindung mit ihm.« Seine Kiefermuskeln traten vor. »Und ich glaube auch nicht an Zufälle.«
    Lamb schaute ihm eine Weile beim Auf- und

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