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Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5

Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5

Titel: Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
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U.S.S. Rhea
Sternhaufen NGC 6281
    Sternzeit 57717
    »Sind wir schon da?«
    Die Frage ließ Lieutenant Commander Dawn Blair mit den Augen rollen. »Werden Sie mir diese Frage jetzt den ganzen Morgen stellen, Trys?«
    »Zumindest, bis wir da sind«, erwiderte T’Ryssa Chen und strich sich den zerzausten Pony aus den Augen. Die Geste enthüllte kurz eines der elegant geschwungenen, oben spitz zulaufenden Ohren, die sie normalerweise unter ihrem schulterlangen schwarzen Haar verborgen hielt.
    »Sie zielen doch nur darauf ab, mir dermaßen auf die Nerven zu fallen, dass ich Sie ins Außenteam stecke«, sagte Blair.
    »Und? Klappt es?«
    »Hm ... nein.«
    »Ach, kommen Sie schon, Dawn!«, jammerte T’Ryssa. »Ein ganzer Sternhaufen voller Kohlenstoffplaneten, und Sie erwarten von mir, dass ich hier sitze und mich einer langweiligen alten Konsole widme?«
    »Nun, es könnte helfen, wenn Sie sich daran erinnern würden, mich ‚Commander‘ zu nennen, während wir im Dienst sind,
Lieutenant

    T’Ryssas schräge Augenbrauen verzogen sich auf eine Weise, die Blair noch immer leicht irritierend fand. Sie wusste, dass die jüngere Frau von ihrer menschlichen Mutter großgezogen worden war und ihren vulkanischen Vater kaum gekannt hatte. Dennoch war es schwer, die Vorstellungen abzuschütteln, die man von Vulkaniern und dem ihnen eigenen Verhalten gemeinhin hatte. Was vielleicht der Grund war, weshalb T’Ryssa so energisch gegen eben jene Vorstellungen verstieß. »Stimmt, das vergesse ich immer wieder.«
    »Absichtlich. Sie müssen immer so eine Nonkonformistin sein, Trys! Genau das ist der Grund, weshalb Sie mit sechsundzwanzig immer noch Lieutenant Junior Grade sind.«
    »Ich
muss
es nicht«, gab T’Ryssa geziert zurück. »Ich bin nur ziemlich gut darin. Man soll auf seine Stärken bauen, wissen Sie?« Doch dann wurde sie ernst – oder zumindest so ernst, wie es ihr möglich war. »Und ich bin nicht sehr gut darin, in einem Kabuff herumzusitzen, weswegen Sie mich nach unten gehen und ein bisschen Wissenschaft betreiben lassen sollten! Wenn wir da sind«, fügte sie hinzu. »Kommen Sie schon, Daw... Commander Dawn, Sir, Ma’am ...« Der vernichtende Blick des Wissenschaftsoffiziers ließ sie noch einmal anders anfangen. »Ich meine, das hier ist doch ein Schiff der
Luna
-Klasse, oder nicht? Alles dreht sich um Vielfalt in der Besatzung und interkulturelle Synergien und das Erforschen neuer Denkansätze. Was, kurz gesagt, bedeutet, dass wir ein ganzes Schiff voller Nonkonformisten sind – und stolz darauf! Nonkonformieren ... ität ... ismus ... ist hier unsere Methode, unsere Arbeit zu machen, oder nicht?« T’Ryssa ging auf die Knie und legte flehend die Hände zusammen. »Bitteeee!« Und sie klimperte tatsächlich mit den Augenlidern.
    Blair seufzte, denn sie wusste, dass T’Ryssa keine Ruhe geben würde, bis sie ihr nachgegeben hatte. »Na schön! Okay. Janyl kann die Konsole bemannen, Sie können mit dem Außenteam runtergehen. Und jetzt geben Sie endlich Ruhe.«
    »Oh, danke, ich danke Ihnen! Habe ich Ihnen schon gesagt, wie sehr mir Ihre Frisur heute gefällt, oh, meine Kommandantin?«
    »Treiben Sie es nicht zu weit«, warnte Blair. Sie war sehr empfindlich, was ihr Haar anging, eine widerspenstige Masse zimtbrauner Locken, die sie im Dienst für gewöhnlich in einem Dutt oder einem französischen Zopf zu bändigen versuchte – auch wenn Derek aus der Umwelttechnik behauptete, es sei das Wundervollste, was er jemals zu Gesicht bekommen habe.
    Trotzdem konnte sie nicht anders, als über T’Ryssas Possen zu schmunzeln. Blair hatte ein zu weiches Herz, um die Zügel der jungen Frau so straff zu halten, wie es eigentlich nötig gewesen wäre. Auf lange Sicht mochte das T’Ryssa möglicherweise zum Nachteil gereichen. Aber vielleicht half es ihren Karriereaussichten ja, wenn sie sie auf diese Außenmission gehen ließ. Die Halbvulkanierin mochte nicht besonders gut darin sein, Sternenflottendisziplin an den Tag zu legen oder die Befehlskette zu respektieren, aber sie war eine fähige Wissenschaftlerin mit einem natürlichen Talent dafür, das Verhalten fremder Lebewesen, ganz gleich ob intelligent oder nicht, zu begreifen. Wenn die ungewöhnlichen Biosignaturen, die von den Kohlenstoffplaneten des Sternhaufens NGC 6281 ausgingen, korrekt waren und dort tatsächlich höher entwickeltes Leben zu finden war, würde sie in der Tat hilfreich sein. »Trotzdem«, fuhr Blair fort, »müssen wir erst einmal dort

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