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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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die sich hinter Faith geschlossen hatte, und seufzte. Im Dorf gab es nur wenig Geheimnisse, sodass allgemein bekannt war, dass Townsend Emily, ihre Großtante und ihre Stiefmutter aus dem Haus haben wollte. Das Testament des Verstorbenen untersagte Jeffery, sie einfach vor die Tür zu setzen, aber wenn er die beiden jüngeren Frauen verheiraten konnte …
    Wenn Hochzeit oder Tod es nicht verhinderten, überlegte Emily selbstironisch, dann hatte er sie am Hals – so wie sie ihn. Das Testament des ehemaligen Squire besagte, dass Cornelia, Emily und Anne lebenslanges Wohnrecht im Herrenhaus hatten – es sei denn sie heirateten. Ihre Lippen zuckten. Allerdings würde Jeffery Großtante Cornelia niemals auf diesem Wege loswerden, dachte sie beinahe schadenfroh. In ihrem Alter erwartete niemand von ihr, dass sie The Birches anders als in einem Sarg verließe.
    Der alte Squire hatte nicht nur dafür gesorgt, dass die Frauen seiner Familie so lange ein Dach über dem Kopf hatten, wie es nötig war, er hatte auch eine hübsche Summe für sie bestimmt, damit sie nie Not leiden mussten. Der Ausdruck in Emilys Augen wurde härter. Unseligerweise war das Testament ihres Vaters nicht weit genug gegangen. Jeffery hatte in seiner Funktion als Familienoberhaupt und Treuhänder die Gelder verwaltet, sodass sie nun aufgebraucht waren.
    Er hatte vielleicht ihr Geld gestohlen, gestand sich Emily grimmig ein, aber er würde sie nicht aus dem Herrenhaus vertreiben. Nur durch Ehe oder Mord würden sie es verlassen. Aber Jeffery war nicht zu Mord bereit, wenigstens jetzt noch nicht, gestand sie sich mit einem Zucken ihrer Lippen ein und musste an Mr Ainsworth denken.
    Mr Ainsworth war der letzte in einer ganzen Reihe unpassender Verehrer, die Jeffery angeschleppt und ihnen aufgedrängt hatte, aber Ainsworth war anders – und das machte Emily Sorgen. Großtante Cornelia und ihr war es gelungen, die anderen unverrichteter Dinge ihrer Wege zu schicken, aber Ainsworth erwies sich als schwer zu entmutigen; sie fragte sich, ob er es gewesen war, der in der vergangenen Woche ihre Türklinke ausprobiert hatte.
    Ainsworth hatte einen zwingenden Grund, eine Frau zu finden: Sein fünfunddreißigster Geburtstag stand in wenigen Monaten bevor, und wenn er bis dahin nicht mit einer respektablen Frau verheiratet war, würde er ein ansehnliches Vermögen verlieren. Es war allgemein bekannt, dass Ainsworth sich seit einem guten Jahr nach einer Frau umtat, aber da sein Ruf alles andere als gut war, gab es nur wenige respektable Frauen, die seiner Werbung nicht ablehnend gegenüberstanden.
    Und dieser abstoßende Kerl, überlegte Emily erbost weiter, ist ein Mann, von dem Jeffery meint, eine von uns sollte ihn heiraten. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Himmel, am liebsten hätten sie den beiden etwas angetan.
    Plötzlich verspürte sie ein seltsames Kribbeln im Nacken, und sie schaute zu dem Mann auf dem Bett. Ihr Herz setzte kurz aus, als sie feststellte, dass der Fremde wach war und sie anstarrte.
    Sie rang sich ein Lächeln ab und trat ans Bett.
    »Sie hatten großes Glück, Sir«, erklärte sie. »Wenn Jeb Sie nicht zufällig entdeckt hätte, fürchte ich, hätten Sie ein schlimmes Ende genommen.«
    Augen, dunkel wie die Mitternacht, ruhten auf ihrem Gesicht.
    »Wo bin ich?«, fragte er leise. Eine Hand kam blitzschnell unter den Decken hervor und schloss sich wie ein Eisenband um ihr Handgelenk.
    »Und wer, zur Hölle, bist du, Bursche?«
    Mit einer Schnelligkeit, die Barnaby bewunderte, erschien ein kleines Messer in der anderen Hand des Jungen, und eine Sekunde später wurde es ihm an die Kehle gehalten. Der Junge lächelte grimmig und sagte leise:
    »Ich denke, das sollte meine Frage sein. Wer, zur Hölle, sind Sie ?«

Kapitel 2
    Sobald sich seine Finger um das schlanke Handgelenk schlossen, hatte Barnaby das unangenehme Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Aber dieses Gefühl verschwand rasch wieder, und es blieb ihm überlassen, die angespannten Züge des Burschen zu mustern. Ein sehr hübscher Junge, überlegte er mit zusammengezogenen Brauen.
    Sie starrten einander eine Weile an. Barnabys schwarze Augen bohrten sich förmlich in die grauen des Burschen. Keiner von ihnen gab auch nur einen Zoll nach. Angesichts der kühlen Entschlossenheit im Blick des Jüngeren entschied Barnaby schließlich, unter Berücksichtigung seines unfreiwilligen Bades im Ärmelkanal sei es vielleicht klug, nicht herauszufinden, wie geschickt der Junge mit einem

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