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Eine Sündige Nacht

Titel: Eine Sündige Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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nachher, sobald ich zurück bin.«
    Steve nickte, dankte Mrs. Haney noch einmal und ging schnell fort. Er sah Rink nicht direkt an, bevor er den Raum verließ.
    Caroline stand hastig auf. »Ich bin in ein paar Minuten so weit, Rink. Laura Jane, willst du dich noch frisch machen, bevor wir fahren?«
    »Ich denke schon.«
    Sie kamen wenig später wieder nach unten. Rink wartete in der Halle auf sie. Mrs. Haney stand neben ihm mit einer Vase frisch geschnittener Rosen in der Hand. »Mrs. Haney will in ihrem Auto hinterherfahren und Vater die Rosen mitbringen, dann fährt sie wieder zurück. Laura Jane, wie wär’s, wenn du mit ihr fährst und die Rosen hältst, damit sie nicht umkippen?«
    »Lass mich das machen«, bot Caroline ihre Dienste schnell an. Rinks stählerner Blick zeigte, dass er andere Pläne hatte.
    »Ich möchte unterwegs mit dir reden.« Herrisch half er ihr in den Lincoln, während Mrs. Haney den Kombi fuhr, der zu The Retreat gehörte, aber ihr zur Verfügung stand.
    »Hast du heute Morgen mit dem Arzt gesprochen?«, fragte Caroline, um die angespannte Stille zu durchbrechen.

    »Ja. Er hat mir dasselbe gesagt, was er auch Granger und dir mitgeteilt hatte.«
    »Hat … hat er gesagt, wann …?«
    »Jederzeit.«
    Erst als sie den Highway Richtung Stadt befuhren, fing Rink wieder an zu sprechen. »Wer ist dieser Steve?«
    »Steve Bishop.« Automatisch fühlte sich Caroline in die Defensive gedrängt. Sie war sicher, dass sie wusste, was nun folgen würde, und sie verspürte keine große Lust, dieses Gespräch zu führen.
    Verärgert presste Rink seine Lippen zusammen. »Kannst du ein wenig ausführlicher werden?«
    »Er ist ein Vietnam-Veteran.«
    »Zieht er deshalb das Bein nach? Eine Kriegsverletzung?«
    »Er hat sein linkes Bein unterhalb des Knies verloren.« Sie drehte sich zu ihm, als sie ihm das sagte. Er blickte weiterhin nach vorne, aber sie sah, wie sich seine Hände um das Lenkrad verkrampften und er seine Unterarmmuskeln anspannte. Auf seinem Gesicht zeigten sich scharfe Linien, Zeichen für einen eisernen Willen und eine zähe Beharrlichkeit. Und Stolz. So viel Stolz.
    Sie wusste, dass er versuchte, Steve nicht zu mögen. Das Wissen, dass er für immer mit diesem Handicap leben musste, machte diese Aufgabe nicht gerade leichter. »Er war verbittert und grimmig, als er sich für den Job beworben hat. Ich glaube, dass sein Benehmen eine Abwehrhaltung gegen eine mögliche Ablehnung war. Er ist gewissenhaft, arbeitet hart und ist ehrlich.«
    »Mir gefällt es nicht, wie sehr Laura Jane an ihm hängt.«
    »Warum nicht?«
    »Musst du das wirklich fragen?«, wollte er wissen und
drehte seinen Kopf so, dass er sie ansehen konnte. »Es ist ungesund und gefährlich, darum. Sie sollte nicht so viel Zeit mit einem alleinstehenden Mann verbringen.«
    »Ich sehe da kein Problem. Sie ist eine alleinstehende Frau.«
    »Und völlig unwissend, was Sex angeht. Absolut unschuldig. Ich habe meine Zweifel, ob sie überhaupt den Unterschied zwischen Männlein und Weiblein kennt und warum es ihn gibt.«
    »Aber natürlich weiß sie das!«
    »Auch gut, ein Grund mehr, dass sie nicht die ganze Zeit bei ihm herumhängen sollte. Weil ich dir nämlich garantiere, dass er den Unterschied genau kennt.«
    »Ich finde, er tut ihr gut. Er ist freundlich und geduldig. Er ist verwundet worden, und zwar nicht nur körperlich. Er weiß, wie es ist, ein Außenseiter zu sein und abgelehnt zu werden, so wie Laura Jane es ihr ganzes Leben lang erfahren hat.«
    »Und was ist, wenn er daraus Vorteile zieht? Sexuell?«
    »Das würde er nicht.«
    Rink pustete. »Aber natürlich würde er das. Er ist ein Mann und sie eine wunderschöne Frau, und daraus ergeben sich schon unsägliche Gelegenheiten.«
    »Und damit kennst du dich ja schließlich aus, nicht wahr?«
    Die hitzige Antwort war raus, bevor sie sie zurückhalten konnte. Mittlerweile waren sie auf dem Krankenhausparkplatz. Er brachte das Auto kreischend zum Stehen und drehte sich jäh um, damit er sie ansehen konnte. Er sah genauso wütend aus wie sie. Sie war zum Flussufer gegangen, jetzt konnte sie genauso gut ins Wasser springen.

    »Du kennst dich ja bestens aus damit, junge Mädchen auszunützen, sie zu belügen und ihnen falsche Hoffnungen zu machen.«
    »Sprichst du von dem Sommer damals?«
    »Ja! Ich habe niemals verstanden, wie du mit mir auf diese besondere Art zusammen sein konntest und es gleichzeitig geschafft hast, Marilee zu schwängern. Du musst dich völlig

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