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Eine Sündige Nacht

Titel: Eine Sündige Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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war?
    »Probleme?«
    Sie riss den Kopf hoch und sah Rink, der sich an den Türrahmen lehnte. Ihr fiel auf, dass sie ihre Augenbrauen sorgenvoll zusammengezogen hatte, und entspannte sie wieder. »Nur unbedeutende. Du weißt ja, wie es mit der Gin so läuft.«
    »Eigentlich nicht.« Er schlenderte ins Zimmer. Sein Sportsakko hatte er über die Schulter geworfen und hielt es mit einem Zeigefinger fest. Die oberen drei Knöpfe seines karierten Hemdes standen offen und gaben den Blick frei auf seine sonnengebräunte Kehle und einige vorwitzige Brusthaare. »Ich habe die Stadt verlassen, bevor ich allzu viel über die geschäftlichen Dinge, die mit einer Entkörnungsanlage einhergehen, lernen konnte.« Inzwischen war er an der Schreibtischkante angelangt. Er beugte sich weit vor, bis sein
Gesicht auf gleicher Höhe mit ihrem war. »Warum erzählst du mir nicht, wie’s geht, Lady Boss?«
    Wütend sprang sie auf, wobei sie ihren Schreibtischstuhl so heftig fortstieß, dass er auf seinen Rollen nach hinten sauste. Sie starrten einander an wie gegnerische Kämpfer im Boxring, die darauf warteten, dass die Glocke die erste Runde einläutete.
     
    »Rink, Mrs. Haney hat mich geschickt, dich zu suchen. Der Bruch ist gerade fertig, und sie möchte, dass du es jetzt auch isst.« Laura Jane hüpfte glücklich ins Zimmer, um ihren Bruder zu umarmen. »Guten Morgen, Caroline. Dich soll ich auch mitbringen. Und Mrs. Haney sagte, sie lässt keine Entschuldigung gelten.«
    Wieder war ein Streit verhindert worden, aber Rink wollte sie nicht so einfach davonkommen lassen. Er bot ihr seine Hand.
    »Caroline.« Ihr blieb keine andere Wahl, als seine Hand zu ergreifen und sich von ihm vom Schreibtisch wegführen zu lassen. Auch ließ er ihre Hand auf dem ganzen Weg zum Esszimmer nicht los. Dass er auf der anderen Seite Laura Janes Hand hielt, spielte keine Rolle. Wo seine Haut ihre berührte, wo seine Finger sich besitzergreifend um ihre schlossen, prickelte es in Carolines Händen.
    Trotz des opulenten Brunch, den Mrs. Haney für sie zubereitet hatte, konnten sie die Mahlzeit nicht recht genießen. Rink schien es nicht recht zu sein, dass Steve neben Laura Jane saß. Steve wiederum blickte sich immer wieder unbehaglich um, als ob er damit rechnen würde, dass jederzeit jemand ihn auffordern würde zu gehen.
    Die Feindschaft zwischen Rink und Caroline war spürbar,
obwohl sie sich aus Höflichkeit den anderen gegenüber in Ruhe ließen. Mrs. Haney konnte sich keinen Reim darauf machen. Außerdem war sie eingeschnappt, weil die Spannung zwischen ihnen all die Arbeit, die sie in dieses besondere Willkommensessen gesteckt hatte, zunichte machte.
    »Warum sind alle missgestimmt?«, fragte Laura Jane plötzlich.
    Sie wandten sich ihr entgeistert zu. Sie war die Einzige, die fröhlich war, die die Gesellschaft derer, die sie liebte, genoss. Aber sie besaß eine scharfe Wahrnehmung, und sie hatte die Feindseligkeiten, die in der Luft lagen und für eine angespannte Atmosphäre sorgten, schnell aufgefangen.
    Caroline war es, die ihr endlich antwortete.
    »Wir machen uns alle Sorgen um Roscoe«, sagte sie sanft und streckte sich über den Tisch, um Laura Janes Hand zu tätscheln.
    »Aber Rink ist hier. Und Steve.« Sie beglückte ihn mit einem vor Verliebtheit strahlenden Blick. »Lasst uns doch fröhlich sein!«
    Sie beschämte sie derart, dass alle sich jetzt Mühe gaben. Rink hörte auf, Steve misstrauische Blicke zuzuwerfen und sich jedes Mal, wenn dieser Laura Jane ansah, zu versteifen. Caroline und er warfen sich keine glühenden Blicke mehr zu und schafften sogar eine Unterhaltung über die Leute in der Stadt, mit denen Rink vor Jahren zu tun hatte. Sie teilte ihm mit, wer wen geheiratete hatte, wer geschieden war, wem es gut ging und wem schlecht.
    Als alle das Essen beendet hatten, stand Steve auf und bedankte sich bei Mrs. Haney, um danach in Richtung Küche zu entschwinden. »Warte einen Moment, Steve«, rief Laura Jane. »Ich komme mit dir, um nach dem Fohlen zu sehen.«

    »Wir wollen ins Krankenhaus fahren, Laura Jane«, sagte Rink kurz angebunden.
    »Aber ich möchte das Fohlen sehen. Ich habe Steve versprochen, dass ich heute Morgen in den Stall komme.«
    Steve trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. »Laura Jane, dein Vater wird traurig sein, wenn du ihn nicht besuchst. Das Fohlen geht doch nirgendwohin«, sagte er. »Du kannst es auch später noch sehen.«
    »In Ordnung, Steve«, gab sie sanftmütig nach. »Dann komme ich

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