Eine sueß saure Liebesgeschichte
ich nicht zur Verfügung!«
»Warum denn nicht? Ihr mögt euch. Der Sex war gigantisch. Er wird nicht bei dir einziehen wollen und die Wäsche macht ihm seine Frau.«
»Ja, und was macht sie noch mit ihm? Ich will keinen halben Mann!«
Seit einer Woche versuche ich, nicht an ihn zu denken. Es ist Samstag, als ich am späten Vormittag das Hamburger Abendblatt aufschlage und auf die Todesanzeige von Thomas Löhning schaue. Als es kurz darauf an der Tür klingelt, sehe ich Buche vor dem Haus stehen. Er fragt mich, ob ich schon davon gehört habe und ich nicke stumm.
»Woher weißt du es schon?«
»Ich habe es gerade in der Zeitung gelesen. Schau, fast eine halbe Seite.«
»Die Beisetzung ist am Mittwoch. Kommst du mit?«
»Auf keinen Fall!« Wie kann er nur annehmen, dass ich mich einem Zusammentreffen mit Herrn CEO und Frau CFO Seibert aussetze.
»Ich habe mit Solution Partner abgeschlossen. Seit siebzehn Jahren gehört diese IT Bude meiner Vergangenheit an.«
»Diese IT Bude ist mittlerweile ein weltweit agierender Konzern.«
»Glückwunsch, dann haben die beiden ja ausgesorgt.«
»Warum so bockig, Lotte?«
»Das fragst du mich im Ernst? Ich bin richtig wütend auf O.J. und dich. Ihr hättet mich vorwarnen können. Warum habt ihr mich so ins Messer laufen lassen.«
»Hör zu, meine Liebe, mach nicht mich für dein Intermezzo verantwortlich. Ich habe weder gewusst, dass da etwas zwischen euch abgeht, geschweige denn, dass du über seine Ehe mit Corinna ahnungslos warst.«
»Wie ist sie denn so? Haben die beiden Kinder?« Buche sieht genervt zur Seite. Ihm sind meine Fragen unangenehm. Trotzdem antwortet er mir, wenn auch sehr widerwillig.
»Keine Kinder und sie ist ein Workaholic. Ob die Ehe glücklich ist, solltest du ihn selber fragen.«
»Wie geht es mit dir und deiner Madame weiter?« Er zuckt mit den Achseln und meint, dass die Zeit es zeigen wird.
»Mixt du uns einen Hugo? Dann fülle ich dich ab und falle über dich her.«
»Hast du deinen Notstand noch immer nicht im Griff? Dann wird Hugo dir auch nicht helfen können. Im Gegenteil, der verursacht nur Kummer. Glaub mir, ich spreche aus Erfahrung.«
Anja
Meine Freundin und ich haben uns zum monatlichen Bummel durch die Hamburger City verabredet. Friseur, Shopping und einen Cocktail im ehemaligen Alster Pavillon trinken. Nach einem anstrengenden Schaufensterbummel durch Hamburgs Einkaufspassagen warte ich schon eine halbe Stunde auf ihr Eintreffen und genehmige mir bereits den zweiten Caipirinha in praller Sonne. Ich befürchte schon, dass ich volltrunken mit dem Taxi allein nach Hause fahren muss, weil sie sich kurzer Hand dazu entschlossen hat, beim Star Coiffeur ihre Haarfarbe zu wechseln.
»Der Colorist hat überraschend einen Termin frei. Da konnte ich nicht widerstehen. Trink einen Kaffee auf meine Kosten. Ich verspäte mich nur um eine Stunde«, schreibt sie mir in einer SMS. Ich antworte ihr gerade »Alles zum Wohl der Schönheit«, als mich jemand fragt, ob er sich dazu setzen darf. Ich nicke selbstverständlich und schaue meinen Tischnachbarn erst an, als er mir gegenüber sitzt.
»Sag nicht, das wäre ein Zufall«, schimpfe ich gleich in Martins Gesicht.
»Doch, ich war hier mit einem Kunden zur Kurzbesprechung verabredet.«
»Lüg nicht schon wieder. Wir haben uns jahrelang nie zufällig getroffen. Also warum gerade jetzt?«
»Vielleicht, weil ich es mir seit Tagen so sehnlich wünsche. Ich vermisse dich, Charlotte. Sag doch was!«
»Zahlen!«, rufe ich dem Kellner zu, aber der Blödmann ignoriert mich. Martin will mich zum Essen einladen. Er meint, auf Dauer nur Cocktails zu trinken, könne nicht gesund sein.
»Und du solltest mal eine Mahlzeit auslassen! Übergewicht ist bei Männern in deinem hohen Alter ein ernstzunehmender Risikofaktor.«
»Du sorgst dich um meine Gesundheit?«
»Ich sage dir, dass du zu fett bist. Selbst bei deiner Köpergröße von über 2 Metern bist du stark übergewichtig.!«
»Ich bin 1,99 und du hast Recht. Ich habe zugelegt. Geht es dir jetzt besser, nachdem du mich so beleidigt hast?«
»Nur wenig!«
»Dann tu dir keinen Zwang an und sage mir, was dich noch stört.«
»Dafür bist du mir nicht wichtig genug!«
»Oh, das war aber ein böser Verstoß gegen Regel zwei! Eine faustdicke Lüge. Ich bin dir nämlich nicht egal.
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