Eine sueß saure Liebesgeschichte
ich diese Sperre in mir.« Martins Ton wird versöhnlicher.
»Das heißt, du magst mich eigentlich. Und wenn ich nicht vor Urzeiten für viel zu kurze Zeit dein Chef gewesen wäre, dann würdest du dich jetzt nicht so zimperlich anstellen?«
Wir sind am Haus angekommen und stehen vor dem Eingang. Ich warte darauf, dass er die Tür aufschließt. Aber statt den Schlüssel ins Schloss zu stecken, greift er meine Hand und drückt mich an die Hauswand. Er steht dicht vor mir und ich habe keine Möglichkeit, in dieser Position die Flucht anzutreten.
»Wehe du drehst jetzt wieder den Kopf zur Seite«, befiehlt er mir im ernsten Ton. Ich wende mich nicht ab und warte gespannt auf die zarte Berührung seiner Lippen, als Kurts Bellen den magischen Moment abrupt unterbricht.
»Dein Köter ist die absolute Nervensäge«, schimpft Martin und lässt von mir ab.
»Nenne meinen Hund nicht Köter, wenn du es dir mit mir nicht verscherzen willst.«
»Nie wieder kommt mir dieses Unwort über die Lippen. Ich schwöre hoch und heilig.«
Nach der stürmischen Begrüßung lasse ich Kurt in den Garten. Martin sitzt am Esstisch und checkt seine Mails. Ich gehe zu ihm, nehme ihm sein Iphone aus der Hand und setze mich auf seinen Schoß. Dabei schaue ich ihm tief in die Augen und tue das, was er bereits vor dem Haus vorhatte.
»War das etwa zimperlich?«
»Ein wenig zu zaghaft für meinen Geschmack. Ich glaube, du kannst es noch besser«, fordert er mich heraus. Ich kann es noch viel besser und trete sofort den Beweis an. Seine Hände wandern unter mein Kleid und er flüstert mir ins Ohr, dass ich dieses enge Ding endlich ausziehen soll.
»Dann komm«, sage ich leise und laufe die Treppe hinauf. In meinem Gästezimmer gibt es kein Halten mehr. Meine innere Sperre hat sich in Luft aufgelöst und ich gebe mich ihm zügellos hin. Er liebt mich zärtlich und fordernd zugleich und ich wünsche mir, dass das Gefühl ewig anhält.
Wir stehen gemeinsam unter der Dusche und lassen uns das warme Wasser über unsere verschwitzten Körper prasseln. Vorsichtig streicht er eine Haarsträhne aus meinem Gesicht und fragt mich, ob ich es nicht bereue, mich so lange gesträubt zu haben.
»Du meinst, ich hätte gleich am Montagmorgen mit dir ins Bett gehen sollen?«
»Ich meine, du hättest schon vor zwanzig Jahren mit mir ins Bett gehen sollen.«
»Das wäre optisch bestimmt ein größeres Vergnügen gewesen, denn da waren wir beide noch stramm und knackig. Allerdings übersiehst du dabei, dass ich zu der Zeit verheiratet war.«
»Und das war das einzige K.O. Kriterium?«
»Ja, ich war meinem Mann immer treu. Und auch nach meiner Scheidung gab es nur ledige Männer in meinem Leben. Erste Charlotte Talbach Regel »Schlafe nie mit einem verheirateten Mann.«
»Du hast Regeln? Wie viele?«
»Sieben.«
»Du machst mir Angst. Was kommt denn da in Zukunft auf mich zu?«
»In Zukunft?«
»Na, in unserer Zukunft. Oder war es für dich etwa nur ein One Night Stand?« Ich habe keine ehrliche Antwort auf seine Frage und mich fliegen schon wieder diese Beklemmungen an. Hitze macht sich breit und ich kann nur noch schwer atmen. 30 – 20 – 10 – 5 – 0 – Immer noch nicht vorbei.
»Was ist mit dir, Lotte. Alles okay?« Ich nicke und steige aus der Dusche. Mit einer Hand halte ich mich am Waschbecken fest, mit der anderen drehe ich den Hahn für kaltes Wasser auf. Immer wieder lasse ich das kühle Wasser über meine Finger laufen, solange bis sich mein Puls endlich wieder beruhigt.
»Was war das eben mit dir?«
»Kurzer Schwächeanfall. Du hast mich geschafft«, lache ich und frage, ob wir noch einen Spaziergang machen wollen.
»Ja, lass uns noch ein Glas Wein in den Dünen trinken. Ich schau mal, ob Buche irgendwo eine Decke hat.«
Wir sitzen lang ausgetreckt auf einem Plaid und ich lehne mich mit dem Rücken entspannt an seine breite Brust. Es ist kühl und er legt seine wärmenden Arme fest um mich.
»Wollen wir wirklich die restlichen Pfingsttage mit dieser Bande verbringen? Ich hatte mir eigentlich eine andere Überraschung für dich ausgedacht.«
»Stimmt! Du wolltest mich überraschen. Womit? Sag schon!«
»Ich wollte mit dir in See stechen.«
»Segeln?«, schreie ich aufgebracht aus. »Ich bekomme Panik auf dem offenen Meer!«
»Wieso? Kannst du nicht schwimmen?«
»Doch ich kann
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