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Eine sueß saure Liebesgeschichte

Eine sueß saure Liebesgeschichte

Titel: Eine sueß saure Liebesgeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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schwimmen. Aber seit meiner schrecklichen Kindheitserfahrung kriegen mich keine zehn Pferde mehr auf ein Boot.« Er will, dass ich ihm davon erzähle. Aber schon der Gedanke an den 17. Juni 1973 nimmt mir die Luft zum Atmen. Zögerlich berichte ich vom Kentern der kleinen Segeljolle und den nicht enden wollenden Stunden, die ich allein in einem Rettungsring in der eiskalten Nordsee auf Hilfe gewartet hatte. Die Erinnerung an diesen Tag bringt die Todesangst, die ich verspürt hatte, sofort wieder zurück.
   »Was machen wir denn dann? Hm? Ich möchte die freien Tage ungestört mit dir verbringen. Dich küssen und anfassen, wann immer mir danach ist.«
   »Und warum ist das hier nicht möglich?«
   »Ich ahne, dass du im Beisein der anderen wieder deutlich auf Abstand zu mir gehst. Das Risiko will ich nicht eingehen.«
   »Deine Befürchtungen sind gänzlich unbegründet.« Wir machen uns auf den Rückweg und treffen zeitgleich mit der Bande ein.
   »Was nehmen wir als Schlaftrunk«, fragt Buche in die Runde. Er öffnet den Kühlschrank und bietet Pils an.« Ich passe und auch Martin lehnt dankend ab.
   »Wenn du willst kannst du heute Nacht auf dem Sofa schlafen. Man kann es ausziehen und wenn du dich quer legst, sollte es trotz deiner Übergröße gehen.«
   »Nicht nötig! Er schläft bei mir oben«, sage ich in die verdutzen Gesichter. »Wir sagen schon mal Gute Nacht. Dann habt ihr ausreichend Gelegenheit, ungestört über uns zu lästern.«

»Charlotte Talbach, eine Frau, ein Wort!«, lobt er mich anerkennend.
   »Ja, ich hasse Heimlichkeiten und Lügen.«
   »Auch eine deiner Regeln?« Ich nicke und bekomme schon wieder einen Kuss.
   »Lotte, aus dem WG Alter sind wir doch nun wirklich raus. Das ist wirklich zu blöd hier. Bitte stimme doch zu, dass wir uns gleich morgen früh etwas Eigenes zum Wohnen suchen. Sollten keine Hiobsbotschaften von Thomas eingehen, könnte ich sogar bis Mittwoch verlängern. Was meinst du?«
   »Dass ich dir nichts abschlagen kann, wenn du mich so ansiehst.«

Am nächsten Morgen stehe ich mit meinem Kulturbeutel vor der Badezimmertür und warte darauf, dass O.J. sich fertig rasiert.
   »Komm ruhig schon rein, ich bin gleich soweit«, ruft er durch die geschlossene Tür. Als ich eintrete, trifft mich wieder sein eiskalter Blick, den ich diesmal versuche, zu ignorieren. Ich nehme meine Zahnbürste und beginne, mir die Zähne zu putzen.
   »Ich kommentiere dein Verhalten nicht. Du bist alt genug und solltest wissen, was du tust.« Das finde ich allerdings auch und nuschel ihm mit vollem Mund zu
   »Ganz genau.«
   »Was ganz genau?«, will Martin wissen und verscheucht meinen Moralapostelfreund mit seiner Anwesenheit aus dem Bad.
   »Gleich nach dem Frühstück hauen wir ab, okay? Ich hab schon recherchiert. Im Nachbarort, nur einige Kilometer von hier entfernt, gibt es ein schönes Wellness Hotel. Direkt in den Dünen gelegen und mit eigenem SPA. Da will ich mit dir hin.« Sein bettelnder Blick rührt mich und erinnert mich daran, wie Julian sich früher in gleicher Manier die Erfüllung seiner Wünsche von mir erschlichen hat.
   »Nun ruf schon an. Aber sage gleich, dass wir einen Hund dabei haben.«

Während Martin mit der Reservierung telefoniert, gehe ich nach unten in die Küche und erhasche gerade noch einige Wortfetzen. Als die anderen mich bemerken, schweigen sie auf der Stelle still.
   »Der Grund ist nicht Zuneigung, Maja, sondern seine Mörderasche«, hatte O.J. zu seiner Bienenkönigen gesagt und mir ist sofort klar, dass er über mich und Martin gesprochen hat.
   »Von welchem Grund sprichst du?«, frage ich ihn direkt und schaue ihn mit ernster Miene an. Er winkt ab, aber ich lasse nicht locker. »Nun rede endlich!«
   »Von dem Grund, der dafür verantwortlich ist, dass du deine Prinzipien über Bord wirfst. Da brauch nur der Herr Multimillionär das Parkett betreten und einmal mit dem Finger zu schnippen und plötzlich hast du keine Skrupel mehr, mit einem verheirateten Mann in die Federn zu steigen.«
   »Was geht es dich an«, mischt Buche sich ein.
   »Genau O.J., was schert es dich«, fragt Martin, der jetzt auch sichtlich aufgeregt unserem Streit beiwohnt.
   »Lass uns packen, Lotte. Das riecht hier nach Neid und Missgunst.« Ich will mich nicht von ihm aus dem Zimmer ziehen lassen und sage laut »Ich rieche hier auch etwas. Aber es stinkt eher nach einer fetten

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