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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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von Schwerhebern von der gefrorenen Ozeanoberfläche aufsteigen, im Schlepptau einen Viertelmillionentonnen-Block von Eis. Es war die sechste Hebung bei dieser Operation. Die Oberfläche wurde von Raketenfeuer hell erleuchtet. Trinli sah ein Hunderte von Metern tiefes Loch. Fließender Schaum verdeckte den Einschnitt im Meeresgrund. Sondierungen zeigten, dass sich in diesem Abschnitt des Kontinentalschelfs viele Schwermetalle befanden, und sie bauten sie mit derselben groben Gewalt ab, die sie einsetzten, wenn sie Eis herausschnitten.
    Nicht wirklich Verdächtiges dabei, obwohl es anders werden kann, wenn es Zeit wird, die Beute zu teilen.
    Er musterte die Komstatus-Fenster. Beide Seiten waren übereingekommen, die Kommunikation zwischen Schiffen unverschlüsselt zu senden; eine Anzahl von Spezialisten der Aufsteiger standen in ständiger Konferenzschaltung mit entsprechenden Dschöng-Ho-Offizieren; die andere Seite sog gierig alles über Diems Entdeckungen in dem trockenen Tal auf. Interessant, wie die Aufsteiger vorgeschlagen hatten, die Artefakte der Einheimischen einfach einzukrallen. Das passte gar nicht zur Dschöng Ho. Es passt eher zu etwas, das ich vielleicht täte.
    Park hatte die meisten Mikrosatelliten seiner Flotte im planetennahen Raum ausgesetzt, kurz bevor die Aufsteiger eintrafen. Jetzt befanden sich da draußen Zehntausende von den faustgroßen Geräten. Mit raffinierten Manövern kamen sie viel öfter zwischen die Raumflugkörper der Aufsteiger, als purer Zufall erwarten lassen sollte. Und sie meldeten ihre Daten zurück an das Fenster für elektronische Aufklärung hier auf der Brücke. Sie meldeten, dass es viel zu viel Direktkommunikation zwischen den Schiffen der Aufsteiger gab. Das konnte unschuldige Automatik sein. Wahrscheinlicher war es eine Tarnung für verschlüsselte militärische Koordination, listige Vorbereitungen seitens des Feindes. (Und Pham Trinli hatte die Aufsteiger nie als etwas anderes denn als Feinde betrachtet.)
    Parks Stab erkannte natürlich die Anzeichen. Auf ihre zimperliche Art waren diese Waffenführer der Dschöng Ho sehr scharf. Trinli beobachtete drei von ihnen, wie sie über die Muster des Funkverkehrs diskutierten, die, ausgesandt von Aufsteigern, über die Flotte hinwegspülten. Einer der jüngeren Waffenführer glaubte, sie sähen da vielleicht eine Mischung von Sondierungen auf physikalischer Ebene und nach Software – alles in einem wohlorchestrierten Durcheinander. Doch wenn das zutraf, war es raffinierter als die besten E-Maßnahmen der Dschöng Ho… und das war unglaublich. Ein höherrangiger Waffenführer bedachte den Untergebenen nur mit einem finsteren Blick, als sei die Vermutung ein ausgewachsener Kopfschmerz. Nicht einmal die, die im Gefecht gestanden haben, verstehen, worum es geht. Einen Augenblick lang war Trinlis Gesichtsausdruck sogar noch saurer.
    In seinem Ohr ertönte vertraulich eine Stimme. »Was meinst du, Pham?«
    Trinli seufzte. Er murmelte in sein Sprechgerät, kaum die Lippen bewegend: »Es stinkt, Sammy. Du weißt das.«
    »Mir wäre wohler, wenn du in einer anderen Befehlszentrale wärst.« Die Brücke der Pham Nuwen befand sich offiziell hier, aber in Wahrheit waren Befehlszentralen über die bewohnbaren Teile des Schiffes verstreut. Mehr als die Hälfte des auf der Brücke sichtbaren Personals befand sich in Wahrheit anderswo. In der Theorie machte das das Sternenschiff zu einer schwierigen Beute. In der Theorie.
    »Ich kann es besser machen. Ich habe mich in eins der Taxis gehackt und es auf Fernsteuerung umgestellt.« Der alte Mann schwebte von seinem Sattel hoch. Er schwebte schweigend hinter den Reihen von Brückentechnikern entlang, vorbei am Bild von den Schwerhebern, am Bild von Diems Trupp, der sich zum Abflug aus dem trockenen Tal bereit machte, an den Bildern der Gesichter von ach so gutwilligen Aufsteigern… vorbei an den bedrohlichen Bildschirmen der E-Maßnahmen. Niemand nahm wirklich Notiz von ihm, außer Sammy Park, der ihm einen Blick zuwarf, als er durch die Eingangstür der Brücke glitt. Trinli nickte dem Flottenkapitän kurz zu.
    Memmen ohne Rückgrat, fast jeder Einzelne. Nur Sammy und Kira Pen Lisolet hatten die Notwendigkeit erkannt, als Erste zuzuschlagen. Und sie hatten kein einziges Mitglied des Handelskomitees überzeugt. Selbst nachdem sie den Aufsteigern von Angesicht zu Angesicht begegnet waren, konnte das Komitee nicht die unzweifelhafte Heimtücke der anderen erkennen. Stattdessen hatten sie einen

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