Eine Tiefe Am Himmel
Vinh gebeten, für sie zu entscheiden. Einen Vinh!
Trinli schwebte rasch leere Korridore entlang, hielt an der Taxischleuse an und klappte die Luke des Taxis auf, das er präpariert hatte. Ich könnte Lisolet bitten, zu meutern. Als Zweiter Flottenkapitän hatte sie ihr eigenes Kommando, die DHS Unsichtbare Hand. Eine Meuterei war physikalisch möglich, und wenn sie erst einmal zu schießen begann, würden sich Sammy und die anderen ihr gewiss anschließen müssen.
Er schlüpfte in das Taxi, schaltete die Schleusenpumpen ein. Nein, mich können die alle mal. Irgendwo in seinem Hinterkopf kam ein kleiner Schmerz auf. Normalerweise hatte Anspannung nicht diese Wirkung auf ihn. Er schüttelte den Kopf. Schön, die Wahrheit war, er bat Lisolet nicht, zu meutern, weil sie eine von den sehr seltenen Leuten war, die Ehre besaßen. Also würde er das Beste aus dem machen, was er hatte. Sammy hatte wirklich Waffen mitgebracht. Trinli grinste, als er an die bevorstehende Zeit dachte. Selbst wenn die andere Seite zuerst losschlägt, wette ich, dass wir die sein werden, die zuletzt noch da sind. Während sein Taxi aus dem Flaggschiff der Dschöng Ho glitt, studierte Trinli die aktualisierten Bedrohungsanalysen und machte Pläne. Was würde die andere Seite versuchen? Wenn sie lange genug warteten, würde er vielleicht doch noch mit Sammys Waffencodes klarkommen… und seine eigene Ein-Mann-Meuterei beginnen.
Es gab eine Menge Anzeichen für den sich zusammenbrauenden Verrat, doch selbst Pham Trinli entging das Augenscheinlichste. Man musste die Angriffsmethode erraten, um darauf zu kommen.
Ezr Vinh wusste kaum etwas von den militärischen Entwicklungen weiter oben. Die an der Oberfläche verbrachten Kilosekunden waren harte, faszinierende Arbeit gewesen, Arbeit, die einem nicht viel Zeit ließ, Verdachtsmomenten nachzugehen. In seinem ganzen Leben hatte er nur ein paar Megasekunden damit verbracht, auf der Oberfläche von Planeten umherzuspazieren. Trotz des Trainings und der Dschöng-Ho-Medizin fühlte er die Anspannung. Die ersten Kilosekunden waren ihm vergleichsweise leicht erschienen, doch jetzt schmerzte jeder Muskel. Zum Glück war er nicht der einzige Schlappschwanz. Der ganze Trupp schien fix und fertig zu sein. Das Aufräumen am Ende war eine sorgfältige Überprüfung Punkt für Punkt, dass sie keinen Müll zurückgelassen hatten, dass alle Spuren ihrer Anwesenheit in den Effekten beim Wiederaufflammen des EinAus-Sterns untergehen würden. Beim Rückweg zum Lander hinauf verstauchte sich Truppführer Diem den Knöchel. Ohne die Frachtwinde des Landers wäre der restliche Aufstieg unmöglich gewesen. Als sie endlich an Bord waren, war selbst das Ausziehen und Verstauen ihrer Thermojacken eine Qual.
»Gott.« Benny brach auf der Liege neben Vinh zusammen. Von überall entlang des Hauptgangs erklang Stöhnen, als der Lander sie himmelwärts katapultierte. Dennoch empfand Vinh eine leise Befriedigung. Sie hatten sich rechtschaffen abgearbeitet.
Es wurde jetzt unter Diems Truppmitgliedern wenig geschwatzt. Das Geräusch von den Triebwerken des Landers war ein Dröhnen an der Grenze zum Infraschall, das in ihren Knochen seinen Ursprung zu nehmen und nach außen zu dringen schien. Vinh hörte noch öffentliche Gespräche von weiter oben, aber Trixia war nicht mehr dabei. Niemand redete jetzt mit Diems Leuten. Korrektur: Qiwi versuchte, mit ihm zu reden, aber Ezr war einfach zu erschöpft, um dem Balg den Gefallen zu tun.
Über der Krümmung der Welt lag die Arbeit der Schwerheber hinter dem Zeitplan zurück. Saubere Kernexplosionen hatten mehrere Millionen Tonnen gefrorenen Ozeans losgebrochen, aber Dampf über der Abbaustelle komplizierte den Rest der Arbeit. Der Aufsteiger, Brughel, beklagte sich, sie hätten den Kontakt mit einem ihrer Heber verloren.
»Ich glaube, das liegt an Ihrem Blickwinkel«, erklang die Stimme eines Dschöng-Ho-Technikers. »Wir sehen sie alle. Drei sind noch an der Oberfläche; einer ist von Dunst vor Ort stark eingenebelt, sieht aber gut positioniert aus. Drei weitere sind beim Aufsteigen, sauber, gut getrennt… Einen Moment…« Sekunden vergingen. Auf einem weiter entfernten Kanal redete eine Stimme von einem medizinischen Problem; anscheinend hatte jemand in der Schwerelosigkeit gekotzt. Dann war der Flugdispatcher wieder da: »Das ist seltsam. Wir haben kein Bild von der Ostküstenoperation mehr.«
Brughel mit schärfer werdender Stimme: »Sie haben doch sicherlich
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