Eine tollkuehne Lady
zog ihn zu sich hinunter, um ihn zu küssen.
Er gehorchte, noch immer ein wenig verwundert darüber, wie schnell sie mit dieser Verbindung einverstanden gewesen war, nach allem, was sie auf dem Fest des Maharadschas gesagt, womit sie ihre Unabhängigkeit verteidigt hatte. Das alberne Zitat aus dem lächerlichen Buch ihrer Tante hatte er nicht vergessen: „Der Ehestand ist ein Gefängnis.“
Nun, vor noch gar nicht so langer Zeit hätte er dem zugestimmt, doch die Ereignisse in Janpur und ihre Begegnung mit dem Tod hatte sie beide dazu gebracht, das Leben etwas ernster zu nehmen. Ian für seinen Teil hatte während der langen Monate auf See, in denen er gründlich über Dereks Bitte nachgedacht hatte, festgestellt, dass er nicht den Rest seines Lebens allein verbringen wollte.
In Wahrheit schmerzte es ihn jedes Mal, wenn er Knight House besuchte. All seine Freunde waren verheiratet, und all seine Freunde waren glücklich. Es war ja nicht so, dass er nicht genügend Gelegenheiten gehabt hätte, sich wieder zu verheiraten. Nachdem das offizielle Trauerjahr für Catherine vorbei gewesen war, hatte sein Sekretär ihm eine Liste mit den ersten dreißig Debütantinnen des ton vorgelegt, deren Eltern bereits begonnen hatten, sich diskret nach Ians Zukunftsplänen zu erkundigen.
Über ihre Motive hatte er sich nie irgendwelche Illusionen gemacht. Es war immer um seinen Titel gegangen, seinen unermesslichen Reichtum und seine hohe Position. Doch er hatte genug davon, benutzt zu werden, und hatte all die affektierten jungen Frauen gemieden. Aber mit Georgiana war alles anders. Sie war seine zweite Chance, jenes eine geheimnisvolle Etwas zu erlangen, das er am meisten von allem begehrte, jenes Eine, das das Schicksal, das ihm so viel gegeben hatte, ihm immer vorenthalten hatte: eine Familie.
Eine eigene richtige Familie, und ein Zuhause voller Glück und Liebe.
Vor Jahren hatte er erwartet, das zu bekommen, aber das Ganze hatte sich als grausamer Scherz erwiesen.
Die furchtlose Georgiana schenkte ihm den Mut, es noch einmal zu versuchen. Wenn er sich einer Sache ganz sicher sein konnte, dann, dass diese leidenschaftliche Schönheit ihn niemals betrügen würde.
Zugunsten seiner weitaus rosigeren Zukunft schob er die Vergangenheit beiseite, erwiderte Georgies Kuss und löste die Bänder eines ihrer Unterröcke. In dieser Nacht wollte er nichts anderes, als ihr das Gefühl zu geben, so geschätzt und so geliebt zu werden, wie sie es verdiente. Sobald ihr Unterrock zu Boden sank, blickte er nach unten, um ihr zu helfen, aus dem Stoff herauszusteigen und dann fiel beiden gleichzeitig auf, dass sie noch ihre Schuhe trug. Genau wie er.
Sie tauschten ein Lächeln, bevor sie beide die Schuhe abstreiften. Eine Weile betrachtete Ian seine zukünftige Braut und genoss den Anblick, sie bis auf das Chemisier entkleidet zu sehen.
Mit Sicherheit, dachte er, ist Georgiana die schönste Frau der Welt, mit ihrem nachtschwarzen Haar, der cremeweißen Haut, den rosigen Lippen und den geröteten Wangen. Den kobaltblauen Augen.
„Entschuldigung, du starrst mich an“, sagte sie spöttisch, um Gleiches mit Gleichem zu vergelten.
Doch er lächelte nur. „Ich kann nicht anders. Ich fühle mich wie ein König.“
„Und siehst aus wie ein Gott“, flüsterte sie.
Er senkte den Kopf, verlegen über dieses Lob. „Und du siehst aus wie ein Engel.“ „Ich bin aber keiner“, erinnerte sie ihn mit einem sündhaften Lächeln und trat näher.
„Nein, das bist du nicht“, stimmte er zu, und als er sie in die Arme zog, lachte sie laut auf. „Und das ist das Beste an dir.“ Er küsste sie leidenschaftlich, dann ließ er sie los und bot ihr die Hand, während er mit einer diskreten Kopfbewegung zum Bett deutete. „Liebste?“, flüsterte er.
Behutsam legte Georgiana ihre Hand in seine und ließ sich von ihm dorthin führen - um verführt zu werden.
Als sie in das Bett stieg, erhaschte er einen Blick auf ihr nacktes Hinterteil, das unter dem Chemisier hervorlugte. Sobald sie das bemerkte, stieß sie einen kurzen Schrei aus und lachte wieder, kniete sich hin und schlang die Arme um Ians Hals und zog ihn dann mit sich aufs Bett, während sie einander leidenschaftlich küssten.
„Du schmeckst so gut, Ian“, wisperte sie, als er sie endlich freigab, um Luft zu holen. „Wirst du wieder machen, was du schon einmal mit mir gemacht hast?“
„Oh, das, und noch viel mehr“, flüsterte er.
„Es gibt noch mehr?“
Er hob eine
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