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Eine Tote im Arm

Eine Tote im Arm

Titel: Eine Tote im Arm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Zeit dieses englische Spiel, diese Abart von Baseball für kleine
Mädchen—. Wie heißt es noch? Kricket?«
    »Es
hat mal eine Zeit gegeben«, sagte Giles ohne Zögern, »so ungefähr vor zehn
Jahren, wo ich eine Saison lang für die Grafschaft gespielt habe. Ich war der
entbehrliche vierte Tormann, der immer auf der Linie klebte. Und außerdem kein
schlechter Ersatzwerfer. Mein Auftreten verwirrte damals die besten Schläger—«
    »Verstehen
Sie, was ich meine ?« fuhr ich Edwina Ballard prompt
an.
    »Sie
brauchen bloß hart am Ball zu bleiben«, sagte sie voller Sympathie. »Bitte
versuchen Sie, Nick Fessler zu erklären, mein >liebes Herz< ist heller,
als es zuweilen den Anschein hat .«
    »Na
schön, was habe ich schließlich außer meinem Verstand schon zu verlieren.
Fessler ist ein Halbweltunternehmer, ein Bursche, der sich während der letzten
zwanzig Jahre ein kleines Reich zusammengezimmert hat. Starten Sie ein
Callgirl-Unternehmen in Pasadena — notabene eine dicke Sache—, und am Ende der
ersten Woche tanzen Sie dabei entweder nach Fesslers Pfeife oder Sie sind aus
dem Geschäft draußen. Oder Sie beabsichtigen, ein Stück eines zur Neubebauung
vorgesehenen und freigegebenen Areals zu kaufen, aber die kleine alte Lady, der
das Haus im Zentrum des Areals gehört, will nicht verkaufen. Wenden Sie sich an
Nick Fessler! Die kleine alte Dame wird auf allen vieren angekrochen kommen und
Sie bitten, ein Angebot zu machen — jedes Angebot sei ihr recht — , und das noch am selben Nachmittag.
    Multiplizieren
Sie diese beiden Beispiele mit tausend. Sie brauchen bloß ein Wort zu sagen —
und Fessler ist zur Stelle, um Verderben zu stiften. Und diesen Mann soll ich
auf ihren Wunsch hin ins Gesicht einen Lügner nennen und ihn beschuldigen, mit
voller Absicht geholfen zu haben, einen Mord zu vertuschen?«
    »Ich
verstehe«, sagte der Schauspieler feierlich. »Sie haben Angst, sein Mißfallen
zu erregen, nicht wahr ?«
    »Sie
wollen sagen, ich bin ein feiger Bastard, dem schon bei dem Gedanken, mit
Fessler in Berührung zu kommen, die Knochen zittern«, korrigierte ich ihn. »Und
in einer Hinsicht haben Sie recht. Aber was mich wirklich beunruhigt ist der
Gedanke, was das für Folgen für meine eigene Reputation haben kann. Sie kann über
Nacht wegen ihres kleinen Spleens geradezu grandios in die Binsen gehen, und
mit ihr fünf Jahre harter Arbeit. Jedenfalls wird Ihnen die Sache eine Stange
Geld kosten, Mr. Giles !«
    »Ah,
jetzt verstehe ich !« Er lächelte über das ganze
Gesicht. »Ihr ganzes herzzerreißendes Gejammer war nur eine Masche, um den
Preis hinaufzutreiben ?«
    »Habe
ich nötig, mich mit einem shakespeareanischen Kricketspieler herumzustreiten ?« sagte ich verdrossen.
»Ganz nach Belieben, edler Mime, aber es kostet Sie erstmal fünftausend, bevor ich überhaupt anfange. Danach weitere zehntausend, wenn ich
Ihnen zu Ihrer eigenen Befriedigung nachweise, daß das Ganze ein Hirngespinst
von Ihnen ist, das sie selber ausgeheckt haben. Alternativ aber zwanzigtausend,
wenn ich beweise, daß Sie recht haben und diese Burschen einen Mord zu
vertuschen versuchen .«
    »Ich
bin nicht in der Lage, mit Ihnen zu handeln«, sagte er schlicht. »Abgemacht,
Mr. Holman . Aber vielleicht verraten Sie mir,
lediglich um meine Neugier zu befriedigen, warum muß ich das doppelte Honorar
bezahlen, wenn Sie beweisen, daß ich recht habe und sich die ganze Sache so
zugetragen hat, wie ich es erzählt habe ?«
    »Weil
das, mein >liebes Herz<«, knurrte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen,
»bedeuten würde, daß ich fünf Leute der Mittäterschaft bei der Vertuschung
eines Mordes überführen muß, was in jedem Fall eine Mordsschweinerei bedeutet .«
    »Von
der Gefahr ganz zu schweigen, Mr. Holman «, fügte
Edwina Ballard heiter hinzu.
    In
ihren blaßblauen Augen war eine Menge anderer Dinge
zu lesen, freilich in keiner Weise heitere, wie ich mit einer gewissen Unruhe
feststellte.
    »Würden
Sie mir bitte eine Liste der Adressen und Telefonnummern von den Leuten geben ?« bat ich sie betont höflich.
    »Selbstverständlich.«
Sie erhob sich und schritt mit untadeliger Grazie und Eleganz aus dem Zimmer.
    »Die
arme Edwina bildet sich ein, daß ich sie heirate«, sagte Robert Giles im
Plauderton, als sich kaum die Tür hinter ihr geschlossen hatte.
    »Heiraten
Sie sie denn nicht ?« fragte ich leise.
    »Da
führt kein Weg hin, alter Junge«, sagte er zuversichtlich. »Die liebe Edwina
hat ihre Vorzüge,

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