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Eine Tote im Arm

Eine Tote im Arm

Titel: Eine Tote im Arm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wie
ein Backfisch fühle. Es kann sich nur noch um Sekunden handeln, bis ich rot
werde, und Sie werden zugeben, daß das komisch ist .«
    In
diesem Augenblick wurde mir die offensichtliche Realität der Existenz der limonengrün getönten Blonden klar, und ich fragte mich,
verdammt noch mal, wieso ich die ganze Zeit so naiv hatte sein können. Jetzt
begriff ich den Ausdruck plötzlicher Wachsamkeit in ihren Augen, als sie die
Tür aufgemacht hatte und mich dastehen sah, und warum sie sich so erleichtert
gezeigt hatte, als ich ihr den Schwindel erzählt hatte, ich sei ein Freund von
Marty Jennings, dem großen Filmproduzenten. Die offensichtliche Wahrheit
erklärte jenen Anflug von Gedunsenheit in ihrem Gesicht und jene Aura des zu
oft Gebrauchtwordenseins , der ihr irgendwie
anhaftete.
    Virginia
Strong war ein professionelles Callgirl.
    » Wieviel wird mich diese Geschichte kosten — ich meine genau ?« fragte ich mit tonloser Stimme.
    Sie
zog eine Schnute. »Müssen Sie denn gerade in diesem Augenblick eine so
geschäftliche Frage stellen, Rick? Ich meine, bevor wir überhaupt Zeit gefunden
haben, uns miteinander bekannt zu machen ?«
    »Dafür
habe ich einen guten Grund, Süße«, sagte ich zu ihr.
    Der
prachtvolle nackte Leib wurde einen Augenblick lang starr, dann zuckte sie
lässig die Schultern, und ich beobachtete, wie sich einen Augenblick lang ihre
wundervollen Brüste geradezu atemberaubend bewegten.
    »Okay,
wenn Sie darauf bestehen«, sagte sie schroff. »Der Preis beträgt genau —
einhundert Dollar — .«
    Ich
zog meine Geldscheintasche heraus, entnahm ihr zwei Fünfzigdollarnoten und ließ
sie unmittelbar neben ihren nackten Füßen auf den Bettüberzug fallen. Sie
beobachtete mich dabei mit einem Ausdruck rasch anwachsender Wut in ihren Augen
und erhob sich dann mit einer schnellen geschmeidigen Bewegung von ihrem Bett.
Sie ergriff den auf einem Stuhl liegenden Morgenrock und schlang ihn eng um
sich.
    »Es
würde mich in Verlegenheit bringen, von einem richtigen Gentleman Geld
anzunehmen«, sagte sie voller Spott. »Also scheren Sie sich zum Henker, Rick Holman ! Nehmen Sie Ihr Geld wieder an sich und machen Sie,
daß Sie umgehend aus meiner Wohnung verschwinden .«
    »Vermutlich
haben wir uns gegenseitig mißverstanden «, sagte ich
behutsam. »Ich wollte von ihnen nur einige kleine Auskünfte und habe Marty
Jennings nur erwähnt, um Sie wissen zu lassen, daß Sie ohne Bedenken mit mir
reden können — und Sie haben, weil ich ihn erwähnte, gedacht, ich sei ein von
ihm empfohlener Kunde. Nicht wahr? Es war völlig meine Schuld, Virginia, und
ich möchte mich aufrichtig entschuldigen .«
    »Auskünfte?«
Der Ausdruck des Auf-der-Hut-Seins und des Mißtrauens ,
der bei meinem ersten Auftauchen sichtbar geworden war, kehrte plötzlich in
ihre Augen zurück. »Was für Auskünfte?«
    »Nur
ein paar ganz einfache Fragen«, sagte ich im beruhigendem
Tone . »Aber ich vermute, daß Sie ein Anrecht darauf haben, für die Zeit,
die ich Sie in Anspruch nehme, bezahlt zu werden. Aus diesem Grunde habe ich
nach dem Honorar gefragt. Wie wäre es also, wenn wir von vorn anfingen? Sie
behalten das Geld, wir gießen uns noch ein Glas im Wohnzimmer ein, und Sie
beantworten mir meine Fragen dort. Wie wär’s damit ?«
    »Sie
können ja schon mal die Gläser eingießen, während ich mir die Sache überlege«,
fuhr sie mich kurzangebunden an. »Das gibt mir außerdem die Möglichkeit, etwas
anzuziehen. Ohne jede positive Reaktion vor Ihnen nackt herumzuhüpfen ist für ein Mädchen in meiner Branche schlecht. Es beeinträchtigt die Moral !«
    »Gut«,
sagte ich. »Was trinken Sie ?«
    »Scotch
— pur — und ohne Eis«, antwortete sie.
    Ich
begab mich ohne Eile zurück ins Wohnzimmer und zu der Hausbar, da ich der
Überzeugung war, daß ich viel Zeit haben würde, bevor Virginia Strong
wiederauftauchte, und damit hatte ich recht . Es
dauerte mindestens fünf Minuten, bevor sie wieder erschien, angetan mit einem limonengrünen Seidenhemd und hautengen Hosen von derselben
Farbe. Sie setzte sich nervös in einen Lehnsessel und betrachtete mich
eindringlich, während ich ihr ihr Glas brachte.
    »Hat
Marty Ihnen gesagt, es sei in Ordnung, mich aufzusuchen und mir Fragen zu
stellen ?« erkundigte sie sich mit ausdrucksloser
Stimme, während sie mir das Glas aus der Hand nahm.
    »Klar
hat er das«, sagte ich leichthin. »Marty und ich sind seit Jugendzeiten alte
Kumpels .« Ich setzte mich ihr gegenüber auf die

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