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Eine Tote im Arm

Eine Tote im Arm

Titel: Eine Tote im Arm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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hauptsächlich im Bett, aber der Gedanke, sie als ständige
Schlafgenossin zu haben, jagt mir eine Gänsehaut über den Rücken .«
    »Wer
ist eigentlich gestern abend ursprünglich auf die
Idee gekommen, auf Marty Jennings Party zu gehen ?« fragte ich.
    »Edwina
natürlich«, sagte er grinsend. »Ich wollte früh ins Bett gehen, aber sie
bestand darauf .«
    »Vielleicht
gibt es da noch einen anderen Gedanken, der Ihnen eine Gänsehaut über den Rücken
jagt ?« sagte ich hilfreich.
    Das
Geräusch einer sich öffnenden Tür wirkte wie eine Alarmglocke und senkte einen
Schleier über den plötzlichen Schock des ersten Zweifels, der in seinen
magnetisch wirkenden braunen Augen aufblitzte.

ZWEITES KAPITEL
     
    D ie Gelegenheitsschauspielerin lebte in
einem Appartement in Hollywood-West, das offensichtlich weit mehr Miete kostete
als ihrem sozialen Status entsprach, und ich war bereits beeindruckt, als ich
gegen zwei Uhr nachmittags auf ihre Klingel drückte.
    Eine
große Blonde mit einer nach hinten gekämmten Frisur öffnete die Tür und starrte
mich mit einem Ausdruck sanfter Überraschung mit ihren nebligblauen Augen an. Sie trug einen Morgenrock, eine gerüschte Phantasie aus limonengrüner Seide mit einem avantgardistischem Muster wild verstreuter türkisfarbener
Kleckse. Ihr hervorstechendes Merkmal, jenes, das einem geradezu buchstäblich
in die Augen sprang, war ihr unglaublicher Busen, der sich dermaßen nach vorn
drängte, daß man den Eindruck gewann, er müsse jeden Augenblick den dünnen
seidenen Schutzwall ihres Morgenrocks durchbrechen.
    »Ja,
bitte ?« fragte sie in einer kühlen, gewissermaßen limonengrünen Stimme.
    »Virginia
Strong ?« fragte ich höflich.
    Sie
nickte, und ihre Augen wurden aus einem Grunde, der mir im Augenblick nicht
klar wurde, plötzlich mißtrauisch.
    »Ich
heiße Rick Holman «, sagte ich und lächelte
freundlich. »Mein lieber Freund Marty Jennings hat mir gesagt, ich solle Sie
mal ausgiebig besuchen .«
    »Oh!«
Erleichterung wurde in ihren kühlen Augen sichtbar, während sie die Tür
öffnete. »Kommen Sie herein, Rick !«
    »Vielen
Dank, Virginia«, sagte ich zu ihr und überlegte, daß es das erstemal war, daß ich jemals mit einem Frauenzimmer auf dem Vornamenstatus angelangt
war, bevor ich noch die Schwelle der Wohnungstür überschritten hatte.
    Ich
folgte ihr in die Wohnung, die sichtlich aufwendig eingerichtet war, aber jenen
Eindruck von Vernachlässigung machte, der gemeinhin am Dienstag herrscht, wenn
die Reinemachefrau wöchentlich nur einmal und lediglich am Mittwoch kommt.
    »Hier
sieht es wüst aus«, sagte die Blondine beiläufig. »Wir hatten gestern eine
solch tolle Party bei Marty, daß ich erst vor einer halben Stunde aus dem Bett
gekrochen bin .« Sie gab ein langsames kehliges Lachen von sich. »Wenn ich gewußt hätte, daß Sie
so früh kommen, wär’s mir vermutlich nicht so peinlich gewesen .«
    Ich
starrte sie ausdruckslos an, und nach ein paar Sekunden errötete sie leicht und
zuckte dann die Schultern.
    »Vielleicht
möchten Sie sich ein Glas eingießen, Rick, solange ich das Schlafzimmer ein
bißchen in Ordnung bringe ?« Sie machte eine Geste zur
eingebauten Bar in der einen Ecke des Wohnzimmers. »Okay?«
    Dann
schritt sie mit prachtvollem, unter ihrem limonenfarbenen Morgenrock sichtbarem Hüftschwenken auf das Schlafzimmer zu. Erst als sie
völlig verschwunden war, begab ich mich zur Bar und goß mir einen Bourbon auf
Eis aus einer guten sechsjährigen Flasche ein.
    Ungefähr
fünf Minuten später — ich hatte gerade mein Glas ausgetrunken — drang ihre
heisere Stimme aus dem Schlafzimmer.
    »Okay,
Rick! Sie können jetzt hereinkommen .«
    Ich
stellte das leere Glas auf den Barschrank und begab mich dann langsam zum
Schlafzimmer, wobei ich mich fragte, ob sie nicht alle Tassen im Schrank habe
oder ob sich alle meine Pubertätsphantasien plötzlich verwirklichen würden.
    Virginia
Strong lag splitterfasernackt auf ihrem limonengrünen Bettüberzug, die Hände bequem unter dem Kopf verschränkt, während ihr nach oben
gekämmtes Haar wie ein breiter Fächer auf einem weißen Seidenkissen
ausgebreitet lag. Ich blieb ungefähr zwei Meter vor dem Bett stehen und starrte
sie offenen Mundes an. Ihre unglaubliche wie mit Korallen gekrönte Brust war in
jeder Hinsicht Wirklichkeit, und es war ein Anblick, der selbst einen starken
Mann in die Knie gehen ließ.
    Sie
lächelte leicht. »Die letzte Matinee liegt so lange zurück, daß ich mich

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