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Eine unberührte Welt - Band 2 (German Edition)

Eine unberührte Welt - Band 2 (German Edition)

Titel: Eine unberührte Welt - Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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auch hier. Das gilt für Weltraumschrott, und das gilt auch für Typen wie uns.«
    »Ich bleib nicht hier«, sagte Jowesh.
    Pugwat lachte humorlos auf. »Kannst du dir nicht vorstellen, was? Konnte ich mir auch mal nicht. Aber es passieren einem nicht nur Dinge, die man sich vorstellen kann.«
     
    Die Hitze war ihr täglicher Begleiter. Schon morgens kam sie heran wie eine unsichtbare Flut, noch ehe die Sonne glühweiß über den Horizont stieg, und ließ sie schweißgebadet erwachen. Jeder von ihnen hatte ein kleines Waschbecken im Zimmer, das war alles, was an Verteidigung zur Verfügung stand. Den Tag über glühte der Himmel in erbarmungslosem Weiß, und es roch nach verbranntem Staub und nach Rost und nach ausdampfenden Schmiermitteln. Dies war die wetterberuhigte Zone rund um den Raumhafen. Es regnete nie, und es gingselten Wind. Im Grunde nur dann, wenn drüben ein Großraumschiff landete oder startete.
    »Wenn das Universum eine Verdauung hat«, pflegte Pugwat zu sagen und sich zwischen den Beinen zu kratzen dabei, »dann ist hier sein Darmausgang.«
    Ab und zu kam ein Schrottkäufer mit einem großen Transporter, der selber schrottreif war, und einer mehr oder weniger langen Wunschliste. Dann bequemten sie sich hinab in die Zufahrt und verhandelten. Das hieß, Pugwat verhandelte, aber er wollte Jowesh dabei haben, damit der was lernte für die Zukunft. Die Bestimmungen verboten es zwar, Teile ausgeschlachteter Raumschiffe zu verkaufen, aber sie verkauften sie ja auch nicht – sie tauschten sie gegen Büschel von Drillip, Kisten diverser mehr oder weniger alkoholischer Getränke und andere Dinge, die das Leben hier nahe dem Darmausgang des Universums erträglicher machten. Und natürlich ließen sie die Händler mit ihren Helfern die Teile selber ausbauen und beschränkten sich darauf, die Ladung flüchtig zu kontrollieren, ehe der Wagen den Platz verließ.
    Aber das geschah, wie gesagt, nur ab und zu. Einmal in zehn Tagen etwa. Die restliche Zeit verbrachten sie in dem Raum, den sie ihr Büro nannten, beobachteten den Schirm des Kommunikators, der immer nur Keine Nachrichten anzeigte, und bewegten sich so wenig wie möglich, während von draußen die Gluthitze durch die Scheiben drückte.
    »Könnte der Schlüssel vielleicht in dem Kasten sein, in den du die Siegel getan hast?«, fragte Jowesh am nächsten Tag. Einer der Tage, an denen nichts los war.
    »Hä?«, machte Pugwat schläfrig. »Welcher Schlüssel?«
    »Zu der Tür unten.« Eine Treppe tiefer, im Zwischengeschoss, war Jowesh hinter zwei Kartons mit Trockennahrung eine gegen den Hang hin gerichtete Tür aufgefallen, die verschlossen war und zu der es laut Pugwat auch keinen Schlüssel gab.
    »Was interessiert dich diese Tür eigentlich so?«
    »Ich würde eben gern sehen, was dahinter ist.«
    »Ich hab dir doch gesagt, was dahinter ist. Ein kleines Kabuff, in dem mein Vorgänger einen Haufen Müll abgestellt hat.«
    »Ich würd’s trotzdem gern sehen.«
    »Beim Tod des Kaisers! Wozu das denn?«
    »Hast du es gesehen?«
    Pugwat rülpste, und es roch plötzlich nach Drillip. »Was soll das? Glaubst du mir nicht?«
    »Doch, klar. Ich frag doch nur.«
    »So. Das klang aber anders. Also, nochmal: nein, ich hab nicht gesehen, was hinter der Tür ist. Weil mein Vorgänger den Schlüssel dazu nämlich verloren hat. Oder weggeworfen, jedenfalls ist das meine Meinung. Ich habe mal mit einer Stange unter der Tür durchgestochert, als ich noch jung war und überschüssige Energie hatte, so wie du. Es ist ein kleiner Raum, grade so groß, dass man einen Stuhl reinstellen könnte. Zufrieden?«
    »Mmh«, machte Jowesh. Die Hitze lastete auf ihnen wie ein dickes Tuch, erwürgte einen beinahe. »Man könnte sie aufbrechen. Die Tür, meine ich.«
    Pugwat hob ein Augenlid und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Hier wird nichts aufgebrochen. Spar dir das für die Schiffe der Schmuggler.« Das Augenlid fiel wieder zu, und der Mann gab einen abgrundtiefen Seufzer von sich. »Ich kann es kaum erwarten, dass sie verurteilt werden und wir an Bord dürfen. Ich glaube, ich werde einen ganzen Tag lang baden.«
    Jowesh betrachtete die stumpfnasigen Transporter. Wenn er den Typ richtig erkannte, dann konnten sie von Glück sagen, wenn die Schiffe auch nur eine Dusche an Bord hatten. Aber das behielt er vorläufig für sich.
     
    Ab und an kam eine Lieferung Lebensmittel und dergleichen. Die abzufertigen blieb Jowesh überlassen. Die Kartons hochzutragen natürlich

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