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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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weitererzählen. Versprochen.« Einer der Inkubi lachte. Hunting drehte sich blitzschnell zu ihm um und der Dämon verstummte. Es war offensichtlich, wer hier das Sagen hatte.
    »Was sollte ich dagegen haben, wenn du es jemandem weitererzählst? Im Gegenteil, ich stehe gerne im Rampenlicht. Ich habe etwas von einem Schauspieler im Blut.« Er trat auf Link zu, ohne mich auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. »Wem willst du es denn erzählen, jetzt wo meine Nichte Macon umgebracht hat? Womit ich zugegebenermaßen nicht gerechnet hatte.«
    Huntings Bluthund hatte Schaum vor dem Maul, wie die anderen Bestien auch, die Inkubi, die nur aussahen wie Menschen. Einer von ihnen näherte sich Liv. Sie wich entsetzt zurück und krallte sich noch fester in meinen Arm.
    »Hör endlich auf, uns Angst einjagen zu wollen.« Es sollte unerschrocken klingen, aber niemand fiel darauf herein. Die Inkubi brachen in schallendes Gelächter aus.
    »Du denkst, wir wollen euch nur Angst einjagen? Ich hätte dich für schlauer gehalten, Ethan. Meine Jungs und ich sind hungrig. Wir haben noch nicht gefrühstückt.«
    »Wollen Sie etwa …« Liv versagte die Stimme.
    Hunting zwinkerte Liv zu. »Keine Sorge, Süße. Wir beißen nur ganz kurz in deinen hübschen Hals und dann bist du eine von uns.«
    Ich hielt den Atem an. Der Gedanke, dass Inkubi Menschen in ihresgleichen verwandelten, war mir noch nie gekommen. Ging das überhaupt?
    Hunting schnippte seine Zigarette in eine Ansammlung wilder Hyazinthen. Die Situation war so bizarr, dass es einem glatt die Sprache verschlug. Eine Bande Zigaretten rauchender Inkubi in Lederklamotten stand auf einer Märchenwiese und wartete darauf, uns umzubringen, während in den Bäumen die Vögel zwitscherten.
    »Es hat Spaß gemacht, sich mit euch dreien zu unterhalten, aber langsam wird es langweilig. Ich kann mich nicht sehr lange konzentrieren.«
    Hunting drehte ruckartig den Kopf nach hinten, viel weiter, als es ein Mensch jemals könnte. Er wollte mich umbringen und seine Meute würden sich Link und Liv vornehmen. Ich versuchte, mir das klarzumachen, während mein Herz damit beschäftigt war, weiterzuschlagen.
    »Lass uns anfangen.« Larkin schnalzte mit der Zunge, die so gespalten war wie die seiner Schlange.
    Liv drückte ihr Gesicht an meine Schulter, sie wollte nicht auch noch zusehen. Meine Gedanken rasten. Ich konnte nicht viel gegen Hunting ausrichten, andererseits: Jeder hatte eine Achillesferse, oder etwa nicht?
    »Ich zähle bis drei«, knurrte Hunting. »Keine Überlebenden.«
    Ich überlegte fieberhaft. Das Bogenlicht. Ich besaß die wirksamste Waffe gegen einen Inkubus, aber ich hatte keine Ahnung, wie man sie gebrauchte. Verstohlen tastete ich in meiner Tasche danach.
    »Nein«, flüsterte Liv. »Das nützt nichts.« Sie schloss die Augen und ich zog sie näher an mich. Meine letzten Gedanken kreisten um die beiden Mädchen, die mir so viel bedeuteten. Um Lena, die ich nicht mehr würde retten können, und um Liv, für deren Tod ich verantwortlich sein würde.
    Aber Hunting griff nicht an.
    Er hielt inne und legte den Kopf schräg wie ein Wolf, der das Heulen eines anderen Wolfs hört. Zögernd trat er einen Schritt zurück. Die anderen Inkubi taten es ihm nach, sogar Larkin und der Teufelsbernhardiner. Sie sahen einander ratlos an, dann richteten sich ihre Blicke auf Hunting. Sie warteten auf eine Anweisung von ihm, aber er schwieg. Stattdessen wich er immer weiter zurück und mit ihm seine Meute. Sie hielten den Kreis geschlossen, zogen ihn aber immer weiter anstatt enger. Huntings Miene hatte sich verändert, jetzt sah er mehr wie ein Mensch aus und nicht wie der Dämon, der er in Wahrheit war.
    »Was ist los?«, flüsterte Liv.
    »Keine Ahnung.« Hunting und seine Gefolgschaft benahmen sich seltsam, sie wirkten völlig verwirrt. Sie umkreisten uns weiter, aber sie kamen nicht näher, im Gegenteil. Irgendetwas zwang sie zum Rückzug, aber was?
    »Wir sehen uns noch«, knurrte Hunting und sah mich drohend an. »Und zwar früher, als du denkst.« Er schüttelte den Kopf, als wollte er etwas – oder jemanden – abwehren. Das Rudel hatte einen neuen Anführer, dessen Befehlen es ebenso wie Hunting Folge leisten musste.
    Dieser neue Anführer war jemand, der andere sehr gut überzeugen konnte.
    Und der sehr hübsch war.
    In einiger Entfernung lehnte Ridley an einem Baum und lutschte an einem Lolli. Sie war wie aus dem Nichts aufgetaucht. Bei ihrem Anblick entmaterialisierten sich

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