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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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einzuholen. »Was hast du vor, Rid?«
    »Es klingt erbärmlich, aber ich bin hier, um dir und deiner Bande fröhlicher Narren zu helfen.«
    Link unterdrückte ein Lachen. »Schon gut. Deine Lollis wirken bei mir nicht mehr. Lass dir also was Besseres einfallen.«
    Je weiter wir Richtung Wald kamen, desto höher wurde das Gras. Wir liefen so schnell, dass mir die scharfkantigen Grashalme die Schienbeine aufkratzten, aber ich verlangsamte mein Tempo nicht. Ich wollte ebenso wie Link wissen, was Ridley vorhatte.
    »Ich bin nicht wegen dir hier, Hottie«, erklärte Ridley. »Ich bin hier, weil ich meiner Cousine helfen will.«
    »Dir ist Lena doch völlig egal«, blaffte ich.
    Ridley drehte sich zu mir. »Weißt du, wer mir egal ist, Streichholz? Du. Aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund habt ihr beide, du und meine Cousine, eine besondere Verbindung zueinander, und vielleicht bist du der einzige Mensch, der sie dazu bringt, sich die Sache noch mal zu überlegen, bevor es zu spät ist.«
    Ich blieb stehen.
    Liv warf Ridley einen kühlen Blick zu. »Du meinst damit, bevor sie zur Weltenschranke gelangt? Hast du ihr davon erzählt?«
    Ridley kniff die Augen zusammen. »Bingo, Kleine. Unsere Möchtegernhüterin ist gar nicht so dumm.«
    Liv verzog keine Miene.
    »Aber nicht ich habe ihr von der Weltenschranke erzählt, sondern John. Er denkt an nichts anderes mehr.«
    »John? Der John, mit dem du sie bekannt gemacht hast? Der John, den du ihr eingeredet hast, damit sie mit ihm wegläuft?« Ich schrie, und es war mir völlig egal, ob die ganze Blutmeute uns hören konnte.
    »Reg dich ab, Streichholz. Ob du es glaubst oder nicht, Lena trifft ihre eigenen Entscheidungen.« Ridleys Ton war jetzt nicht mehr ganz so scharf. »Sie ist freiwillig gegangen.«
    Ich dachte daran, wie ich Lena und John zugesehen hatte, wie ich zugehört hatte, als sie von einem Ort sprachen, an dem sie so sein durften, wie sie waren, an dem sie ganz sie selbst sein konnten. Natürlich wollte Lena dorthin gehen. Davon hatte sie ja ihr ganzes Leben lang geträumt.
    »Und warum hast du es dir plötzlich anders überlegt, Ridley? Warum willst du sie jetzt aufhalten?«
    »Die Schranke ist gefährlich. Dort ist es ganz anders, als sie glaubt.«
    »Willst du damit andeuten, Lena weiß gar nicht, dass Sarafine den Siebzehnten Mond vor der Zeit berufen will? Aber du weißt es, oder nicht?« Ridley wich meinem Blick aus. Ich hatte also recht.
    Ridley kratzte an ihrem purpurroten Nagellack, eine schlechte Angewohnheit, die nervösen Castern und Menschen gemeinsam war. Sie nickte widerstrebend. »Ja, aber Sarafine ist nicht allein.«
    Mir fiel der Brief ein, den meine Mutter an Macon geschrieben hatte. Abraham. Er und Sarafine machten gemeinsame Sache. Er war mächtig genug, ihr dabei zu helfen, den Mond heraufzubeschwören.
    »Abraham«, sprach Liv meine Gedanken laut aus. »Na wunderbar.«
    Link reagierte als Erster. »Und du hast Lena nichts davon gesagt? Bist du wirklich so dumm und so gemein?«
    »Ich …«, fing Ridley an, aber ich ließ sie nicht ausreden.
    »Du bist ein Feigling.«
    Ridley baute sich vor mir auf, ihre gelben Augen funkelten vor Wut. »Ach ja? Ich bin feige, weil ich mich nicht umbringen lassen will? Weißt du, was meine Tante und dieses Ungeheuer mit mir anstellen würden?« Ridley versuchte, die Fassung zu bewahren, aber das Zittern in ihrer Stimme verriet sie. »Ich möchte dich mal sehen, wenn die beiden vor dir stehen, Streichholz. Neben Abraham wirkt Lenas Mutter wie deine kleine Schmusekatze.«
    Lucille fauchte.
    »Aber das ist alles egal, solange Lena nicht zur Schranke kommt. Wenn du sie aufhalten willst, müssen wir uns jetzt auf den Weg machen. Ich weiß nicht, wie man dorthin kommt, ich weiß nur, wo ich John und Lena zurückgelassen habe.«
    »Und wie willst du die Weltenschranke finden?« Es war schwer zu sagen, ob sie log oder nicht.
    »John kennt den Weg.«
    »Weiß John, dass Sarafine und Abraham dort sind?« Hatte er Lena die ganze Zeit über getäuscht?
    Ridley schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Aus dem Burschen wird man nicht schlau. Er ist ein … schwieriger Typ.«
    »Und wie sollen wir Lena überzeugen, dass sie ihren Plan aufgeben muss?« Ich hatte ja bereits versucht, Lena davon abzubringen, von Ravenwood wegzulaufen, und auch das hatte nicht geklappt.
    »Das ist deine Sache. Vielleicht hilft dir das.« Sie warf mir einen zerfledderten Spiralblock zu. Ich hätte ihn überall wiedererkannt. So viele

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