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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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Kummer auch war, er wurde übertroffen von ihrer Wut. »Wenn die Schule anfängt, wirst du wieder im Basketball-Team sein, und sie kann ja bei den Cheerleadern mitmachen. Emily und Savannah werden sie mögen.«
    Es knackte und ein weiteres Stück Putz fiel neben mir herunter.
    Ich fühlte mich schlecht. Es war nicht so, wie Lena sagte, trotzdem konnte ich den Gedanken nicht abschütteln, wie einfach es wäre, sich mit einem ganz normalen Mädchen zu treffen, mit einem sterblichen Mädchen.
    Ich habe schon immer gewusst, dass du das wolltest. Jetzt kannst du es haben.
    Wieder knirschte es laut und wieder bröckelte der Putz. Ich war mit weißem Staub überzogen, um mich herum lagen Teile der Decke.
    Das habe ich nicht so gemeint und das weißt du auch.
    Tatsächlich? Alles, was ich weiß, ist, dass es nicht so schwer sein sollte. Jemanden zu lieben, sollte nicht so schwer sein.
    Das hat mich bisher nie daran gehindert.
    Ich spürte, wie sie mir entglitt, wie sie mich aus ihren Gedanken verbannte und aus ihrem Herzen.
    »Du gehörst zu deinesgleichen und ich gehöre zu meinesgleichen – zu jemandem, der versteht, was ich gerade durchmache. Ich bin nicht mehr die, die ich vor ein paar Monaten gewesen bin, und das wissen wir beide.«
    Warum kannst du nicht endlich aufhören, dich selbst zu bestrafen, Lena? Es war doch nicht deine Schuld. Du hättest ihn nicht retten können.
    Du weißt nicht, wovon du redest.
    Ich weiß, dass du dich schuldig an Macons Tod fühlst, und dass es für dich eine Art Buße ist, wenn du dich selbst quälst.
    Für das, was ich getan habe, gibt es keine Buße.
    Sie drehte sich um und wollte weg.
    Lauf nicht davon.
    Ich laufe nicht davon. Ich bin schon längst weg.
    Die Stimme in meinem Kopf war sehr leise. Ich machte einen Schritt auf Lena zu. Es war mir egal, was sie getan hatte oder ob alles zwischen uns beiden aus war. Aber ich konnte nicht zusehen, wie sie sich selbst zerstörte.
    Ich zog sie an mich und schlang meine Arme um sie, als wollte ich eine Ertrinkende aus dem Wasser ziehen. Sofort fühlte ich wieder diese unglaublich brennende Kälte auf meiner Haut. Ihre Fingerspitzen streiften meine. Dort wo ihr Kopf an meiner Brust lag, verspürte ich ein taubes Gefühl.
    Es ist egal, ob wir beide zusammen sind, L. Aber zu ihnen gehörst du nicht.
    Ich gehöre auch nicht zu euch.
    Ihre letzten Worte waren kaum mehr als ein Flüstern. Ich krallte meine Finger in ihre Haare. Jede Faser in mir schrie danach, sie für immer festzuhalten. Sie schien zu weinen, aber ich war mir nicht sicher. Ich sah zur Zimmerdecke, dort zersprang der Putz an den Rändern des großen Lochs in der Mitte. Jeden Augenblick konnte der Rest der Decke auf uns stürzen.
    War es das also?
    Das war es, aber ich wollte trotzdem nicht, dass sie mir eine Antwort darauf gab. Ich wollte, dass dieser Augenblick noch anhielt. Ich wollte bei ihr sein und so tun, als wäre ich noch immer derjenige, der sie in den Armen halten durfte.
    »Meine Familie verlässt Ravenwood in zwei Tagen. Wenn sie morgen aufwachen, dann werde ich schon weg sein.«
    »L, das darfst du nicht …«
    Sie legte mir einen Finger auf den Mund. »Wenn du mich je geliebt hast, und ich weiß, du hast mich geliebt, dann behalte es für dich. Ich lasse es nicht zu, dass meinetwegen noch jemand sterben muss, der mir etwas bedeutet.«
    »Lena …«
    »Das ist der Fluch, der auf mir lastet. Es ist mein Fluch. Und ich muss damit fertig werden.«
    »Und wenn ich es den anderen sage?«
    Sie sah mich an, ihr Gesicht verdüsterte sich, bis es nur noch ein dunkler Schatten war. »Du hast gar keine Wahl. Wenn du morgen nach Ravenwood kommen solltest, dann, das verspreche ich dir, wird dir nicht nach Reden zumute sein. Und du wirst es auch gar nicht können.«
    »Soll das heißen, du belegst mich mit einem Bannspruch?« Das war eine unausgesprochene Grenze zwischen uns beiden, die sie bisher nie übertreten hatte.
    Sie lächelte und legte mir wieder die Finger auf die Lippen. » Silentium. Das ist Latein und bedeutet Stille. Und genau das wird dir passieren, falls du irgendjemandem sagen willst, was ich vorhabe.«
    »Das wirst du nicht tun.«
    »Gerade habe ich es getan.«
    So weit war es also gekommen. Das Einzige, was sie niemals getan hatte, nämlich ihre unvorstellbaren Kräfte gegen mich einzusetzen, war jetzt geschehen. Ihre Augen blitzten hellgolden. Von Grün kein Spur. Ich wusste, sie meinte es genau so, wie sie es gesagt hatte.
    »Schwöre, dass du nicht mehr nach

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