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Eine unmoralische Affäre

Titel: Eine unmoralische Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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du zweifellos mitbekommen, dass Lacey unsere Scheidung nicht wahrhaben will. Eigentlich ist ihr das piepegal, bis auf den Umstand, dass ich gegen ihre Anmache immun bin. Sie hat jedoch genug andere Typen, die ihr hinterherrennen«, erklärte er mit sichtlich unbewegter Miene. »Tatsache ist, dass sie grottenschlecht ist im Bett. Ihre Sinnlichkeit ist bloß Show. Alles aufgesetzt. Eigentlich ist sie zu bedauern.«
    Er verlagerte sein Gewicht. »Und jetzt zu Longview«, seufzte er. »Sie war in dieser Bar in Longview und bekam Ärger, weil sie versucht hatte, sich jemanden zu angeln, der
schon vergeben war. Als die andere Frau schließlich den betreffenden Typen abschleppte, bekam Lacey die üblichen Depressionen. Sie checkte in einem Motel ein, schluckte ein Röhrchen Schlaftabletten und rief mich an. Mein erster Impuls war, sie anzupflaumen und fertigzumachen, aber das brachte ich nicht übers Herz. Ich weiß nicht« - er schüttelte den Kopf -, »mag sein, dass es an meinem guten Verhältnis zu Willoughby liegt, jedenfalls schaffte ich es nicht, ihren Hilferuf zu ignorieren. Tja, sie war zwei Tage im Krankenhaus, ehe sie wieder entlassen wurde. Ich rief Willoughby an, damit er sie abholte. Er versprach mir, sich darum zu kümmern, dass sie eine Therapie macht. Ob er sich daran hält - keine Ahnung. Jedenfalls bin ich sehr deutlich geworden und habe den beiden klipp und klar erklärt, dass die Sache damit für mich erledigt ist. Ich habe eine andere Frau geheiratet, die ich wirklich liebe, und ich habe nicht vor, wegen Laceys Eskapaden meine Ehe aufs Spiel zu setzen.«
    »Warum hast du nicht angerufen, Jace, und mir die Situation geschildert? Ich hätte für alles Verständnis gehabt.«
    »Das sehe ich inzwischen auch so.« Um seine Mundwinkel herum zuckte es milde schuldbewusst. »Ich hab ehrlich gesagt nicht daran gedacht, weil ich so viel anderes im Kopf hatte. Weißt du, ich hab so lange allein gelebt, dass ich es nicht mehr gewohnt bin, mich mit einer Partnerin auszutauschen. Kannst du mir noch einmal verzeihen? Außerdem«, schob er nach, »war mir der Gedanke zuwider, dich da in irgendwas mit reinzuziehen, was mein früheres Leben betrifft.«
    Katherine schlug peinlich berührt die Augen nieder. »Du hast nicht … hast wirklich nicht …«

    »Ich hab seit unserer Scheidung nicht mehr mit ihr geschlafen. Und die liegt gut vier Jahre zurück.«
    »Und die Frage nach Kindern?«, wollte sie wissen.
    Er lachte schroff. »Hat sich nie gestellt. Erst als sie von Willoughby erfuhr, weshalb wir in erster Linie geheiratet hatten, musste sie ihren Senf dazugeben. Natürlich bloß, um dich zu ärgern.«
    »Wieso hast du mir das alles nicht schon vorher erzählt? Bevor ich sie kennen lernte?«
    »Wie kommst du denn auf das schiefe Brett?«, rief er mit gespielter Fassungslosigkeit. »Nee, dann hätte ich mich ja um dein bezauberndes Schmollen und Türenknallen gebracht. Manchmal glaube ich, du genießt diese kleinen Spannungen, weil die Versöhnung hinterher umso schöner ist. Außerdem«, hob er an, »hab ich auch meinen Stolz. Warum sollte ich meine Unschuld beteuern, wo nicht mal was passiert ist?«
    »Jace«, murmelte sie verliebt. Sie beugte sich über ihn, presste ihre Lippen auf seine. Atemlos von dem hingebungsvollen Kuss kuschelte sie ihren Kopf an seine Brust. Er streichelte sanft ihren Rücken.
    »Was hältst du davon, wenn wir uns ein Grundstück kaufen und ein Haus bauen?«, fragte er plötzlich. Sie hob den Kopf und schaute ihn verdutzt an. Er fuhr fort: »Ich hab neulich ein schönes großes Grundstück entdeckt, das zum Kauf angeboten wird. Es liegt nur zwei Kilometer von der Stadt entfernt, mit altem Baumbestand, der uns vor neugierigen Blicken schützt. Dein Apartment platzt allmählich aus allen Nähten. Mir fällt hier echt die Decke auf den Kopf.«
    »Jace, das klingt wundervoll«, sagte sie aufgeregt. »Aber
was ist mit deinem Job bei Sunglow? Musst du nicht wieder ins Ausland? Oder bleibst du länger hier?«
    »Die Planung sieht vor, dass wir in diesem Gebiet bestimmt noch drei Jahre bohren werden. Minimum. Danach« - er zuckte mit den Achseln - »sehen wir weiter. Okay?«
    »Okay«, räumte sie ein. Über ihr Gesicht glitt ein Strahlen. »Ein eigenes Haus«, seufzte sie verzückt. »So was zu planen und einzurichten, macht bestimmt jede Menge Spaß.«
    »Oh, Gott, verschon mich damit.« Jace rollte die Augen beschwörend zur Decke.
    Katherine kicherte und bettete ihren Kopf erneut auf seine Brust.

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