Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1
überzeugt davon, im Namen Gottes zu handeln und uns den Frieden zu bringen”, bemerkte sie und fügte dann hinzu: „Vater Joe ist ein sehr frommer Mann.”
„Was machen wir dann also?”, fragte er.
„Ich weiß es einfach nicht”, gab sie seufzend zu. „Ich hoffe, wir können es ihm ausreden. Vielleicht können wir ihn davon überzeugen, dass er einen Fehler macht und wir keine Vampire sind.”
Greg wirkte nicht sonderlich erleichtert. Einen Moment später seufzte er und sagte: „Dann solltest du lieber schnell damit beginnen, denn ich glaube, die Sonne schadet mir schon.”
Lissianna sah ihn besorgt an. Sie bemerkte, dass er blass geworden war, und hätte sich ohrfeigen mögen, weil sie nicht bedacht hatte, dass die Sonne ihm so schnell zusetzen würde. Ihr machte sie bis jetzt noch nichts aus, aber seine Nanos legten derzeit Doppelschichten ein, kümmerten sich immer noch um die kleineren, aber notwendigen Veränderungen seines Körpers und mussten gleichzeitig noch die Schäden beheben, die die Sonnenstrahlen anrichteten. Selbst ohne die Sonne würde er sich öfter nähren müssen als sie, aber nun....
Jedes weitere Gespräch wurde unmöglich, weil Vater Joseph mit einem verärgerten Brummen das Telefon zuklappte und wieder an Dwaynes Seite trat.
„Es gibt einen Notfall im Heim”, verkündete er. „Ich muss zurück, also sollten wir hier lieber bald anfangen.” Der Priester zögerte und schien nicht genau zu wissen, wie er weitermachen sollte, dann seufzte er und hob die Waffe.
„Warten Sie”, sagte Greg, als Vater Joseph die Waffe auf Lissianna richtete. „Vater, was ist, wenn Sie sich irren?”
„Worüber?”, fragte er misstrauisch. „Sie ist wirklich eine Vampirin.”
„Ist sie das?”, fragte er. „Sind Sie sicher?”
Er nickte, vollkommen überzeugt.
„Was ist mit dem Knoblauch, den Kreuzen, dem Weihwasser und der Sonne? Da waren Sie sich ebenfalls ziemlich sicher, nicht wahr? Aber al das hatte trotzdem keine Auswirkungen. Sagt Ihnen das nicht etwas?”
Vater Joseph runzelte die Stirn, und einen Moment war Lissianna sicher, dass Greg sie gerettet hatte, als sie die Unsicherheit in den Augen des Priesters sah, dann schüttelte er den Kopf.
„Ja, das sagt mir, dass die Verfasser von Büchern und Filmen sich irren, wenn es darum geht, Vampire umzubringen.”
„Aber was ist, wenn sie sich nicht irren? Wenn Sie derjenige sind, der sich irrt?”
Der Priester schüttelte grimmig den Kopf. „Dwayne hat sie gepfählt, und sie lebt immer noch. Sie muss eine Vampirin sein.”
„Ja, Dwayne hat versucht, sie zu pfählen”, sagte Greg geduldig.
„Aber Vater Joseph, es braucht eine ganze Menge Kraft, um etwas durch die Muskeln und die Knochen der Brust zu stoßen, und zu ihrem Glück hat er nicht fest genug zugeschlagen, um ihr wirklich Schaden zufügen zu können. Der Pflock hat ihr Schlüsselbein getroffen und wurde davon aufgehalten.”
„Ihr Schlüsselbein!”, rief Dwayne ungläubig.
Lissianna schaffte es so gerade eben, ihre Überraschung zu verbergen. Der Pflock war ihrem Schlüsselbein nicht einmal nahe gekommen; Dwayne hatte sehr gut gezielt und beinahe ihr Herz getroffen.
„Es war dunkel”, erklärte Greg dem jüngeren Mann. „Und deshalb konnten Sie nicht richtig zielen. Wie ich sagte, Sie haben die Haut durchstochen und ihr Schlüsselbein getroffen. Es gab viel Blut, aber wenig wirklichen Schaden.”
„Könnte das wahr sein?” Der Priester starrte Dwayne erstaunt an, aber als der nur dastand und unsicher den Kopf schüttelte, wandte er sich an Lissianna und fragte: „Ist das wahr?”
„Es ist wahr.” Lissianna stürzte sich auf Gregs Lüge und schmückte sie aus. „Ich war den größten Teil der Nacht in der Notaufnahme, aber dann haben sie mir schließlich ein paar Schmerztabletten gegeben, mich mit zwei Stichen genäht und nach Hause geschickt. Ich wäre ja gestern Abend zur Arbeit gekommen, aber als ich aufwachte, musste ich zum Polizeirevier gehen und dort Bericht erstatten, und das dauerte genauso lang wie in der Notaufnahme.”
„Aber ich bin sicher, dass ich ich habe genau gespürt, wie der Pflock hineinging”, protestierte Dwayne.
„Ich hatte ein paar Decken über mir”, sagte Lissianna, denn sie wusste, dass, es dunkel gewesen war und er unmöglich hatte sehen können, dass es nur eine gewesen war. „Die haben den Schlag gedämpft. Der Pflock ging durch die Decken, hat mich aber nur ein wenig angekratzt.”
Dwayne schüttelte den Kopf,
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