Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1
er und sagte:
„Es wäre einfacher, wenn Sie sich nicht widersetzen und mir gestatten würden, es ohne großes Aufsehen zu erledigen.”
Jede Wette, dachte sie grimmig.
„Und dann werden Sie endlich Ruhe finden”, fügte er hinzu und versuchte, sie damit zu verlocken. Als sie ihn verächtlich ansah, fügte er hinzu: „Es wäre viel einfacher, als wenn ich ein halbes Dutzend Mal auf Sie schießen und Sie dann pfählen müsste, wenn Sie schwach genug dafür sind.”
„Vater, ich werde wohl kaum einfach nur zusehen und zulassen, dass Sie mich pfählen”, erklärte Lissianna geduldig.
„Ich hatte schon befürchtet, dass Sie es uns schwermachen würden”, seufzte Vater Joseph. „Keine Sorge. Wir sind darauf vorbereitet. Dwayne, es ist so weit.”
„Er hat das alles heute installiert”, informierte Vater Joseph sie stolz, als Dwayne eine Fernbedienung aus der Tasche zog. „Er ist ziemlich schlau.”
Lissianna erstarrte, auf alles gefasst. Dwayne drückte einen Knopf auf der Fernbedienung, und ein schnappendes Geräusch ließ sie den Blick nach oben wenden, wo die Decke sich langsam über ihnen senkte. Lissianna starrte sie erstaunt an, als sie anfing, die Wände hinunterzurutschen.
Nein, nicht die Decke, erkannte sie, eine schwarze Plane, die die Decke und die Wände bedeckt hatte und sich nun löste, als Dwayne die Fernbedienung benutzte. Das schwere Tuch fiel nach unten, und es wurde sichtbar, dass der dunkle Raum, in dem sie standen, eigentlich ein Wintergarten war und die Sonne draußen aufgegangen war, während sie sich unterhielten. Hel es Sonnenlicht fiel von überall her herein, abgesehen von der Wand, vor der Vater Joseph und Dwayne standen.
„Sie reagieren nicht”, sagte Dwayne erstaunt, als das Tuch vor den Fenstern liegen blieb.
Vater Joseph schnalzte verärgert mit der Zunge, als sein Handy klingelte, und er fing an, in seiner Tasche zu wühlen. Er schaute das Display an, dann wies er Dwayne an, die beiden zu bewachen, und ging ein paar Schritte näher zur Tür. Er wandte ihnen den Rücken zu, als er den Anruf annahm.
Dwayne fuhr sich nervös über die Lippen und hielt die ganze Zeit die Waffe auf sie gerichtet. Lissianna bemerkte, dass der Lauf zitterte, und sie hoffte, dass er nicht einen von ihnen vor Aufregung erschießen würde.
„Also gut, Lissianna, die Zeit ist gekommen”, murmelte Greg.
Sie sah ihn verwirrt an. „Die Zeit wofür?”
„Du weißt schon.” Er zog ein Gesicht und nickte bedeutungsvol in Dwaynes Richtung. „Leg los. Bring ihre Gedanken durcheinander. Ich habe es versucht, aber du hast es mir noch nicht beigebracht.”
„Oh”, seufzte sie. „Glaubst du nicht, dass ich es versucht hätte?”
„Was?” Er sah sie verärgert an.
„Es funktioniert nicht”, sagte Lissianna. „Sie wissen, wer wir sind.”
„Na und? Deine Mutter konnte mich immer noch beherrschen, als ich schon wusste, wer du warst.”
„Nein. Das war Tante Martine. Sie ist älter und viel mächtiger als Mutter, und selbst sie musste direkt in deinem Kopf sein, um das zu tun. Für gewöhnlich können wir das Verhalten anderer mit einem Überraschungsangriff beherrschen; aber diese beiden wissen, wer wir sind, und sind dazu noch misstrauisch. Das hilft ihnen gegen meinen Einfluss. Ich muss direkt in ihren Gedanken sein, um sie beeinflussen zu können, und ich kann unmöglich zwei zur gleichen Zeit kontrollieren.”
„Dann.... ”
„Greg”, sagte sie leise. „Wenn ich einen kontrolliere und der andere einen von uns anschießt, wird es ein Blutbad geben.”
Er stieß den Atem geräuschvol aus, als er die Tragweite dessen erkannte, was sie gesagt hatte. Aufgrund ihrer Phobie die er noch immer nicht geheilt hatte würde sie ohnmächtig werden, und dann könnte sie keinen der Männer mehr beherrschen, und er und Lissianna würden sterben. Aber vielleicht gab es doch eine Lösung.
„Ich bin schneller und stärker als die beiden, nicht wahr?”, fragte er.
„Noch nicht besonders”, sagte sie ruhig. „Erst gegen Monatsende wirst du zehn Mal so stark und so schnell sein, und im Lauf der Zeit wird es noch mehr werden, aber im Augenblick bist du noch ein Anfänger und baust deine Fähigkeiten und Kräfte erst auf’, sagte sie um Verständnis bittend, und dann fügte sie hinzu:
„Und Greg, ich möchte ihnen nicht wehtun.... jedenfalls nicht Vater Joseph.”
„Der Mann hat vor, uns zu töten, Lissianna”, sagte Greg.
„Ja, aber nicht, weil er böse oder grausam ist, er ist nur
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