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Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Titel: Eine verlockende Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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verlangte sie zu wissen.
    Seufzend drehte er sich zu ihr zurück. »Das hängt davon ab, wie sehr Ihr Bräutigam Sie schätzt, nicht wahr? Vielleicht fänden Sie Ihr Los erträglicher, wenn Sie sich mehr als mein Gast betrachteten.«
    Sie rümpfte die Nase und lenkte seine Aufmerksamkeit ungewollt auf die zimtfarbenen Sommersprossen auf dem Nasenrücken. »Dann muss ich Ihnen aber leider mitteilen, dass Ihre Gastfreundschaft einiges zu wünschen übrig lässt. Die meisten Gastgeber – egal wie knickerig sie auch sein mögen – werden ihren Gästen wenigstens ein Dach über dem Kopf bieten, und außerdem vier Wände, um sie davor zu bewahren zu erfrieren.«
    Sich mit einem Fuß auf einen umgefallenen Baumstamm stützend legte Jamie seinen Kopf in den Nacken, um das majestätische Indigoblau des nächtlichen Himmels zu betrachten. »Unsere Wände sind die schützenden Zweige der Kiefern, und unser Dach ist ein Gewölbe, gesprenkelt mit Juwelen, die die Hand des Allmächtigen persönlich darübergestreut hat. Ich wette, Sie können keinen herrlicheren Anblick in irgendeinem Londoner Ballsaal finden.«
    Als auf seine Worte Schweigen folgte, warf er ihr von der Seite einen Blick zu und sah, dass sie zweifelnd sein Profil musterte, statt den Nachthimmel zu betrachten. Rasch schaute sie weg, verbarg ihre Augen unter rostbraunen Wimpern. »Ich habe mit nicht mehr als einem kaum verständlichen Brummen als Antwort gerechnet. Es scheint, als irrte der Earl, Sir. Ihr Schulbesuch war nicht vergebens, wenigstens nicht, was Ihren Wortschatz betrifft.«
    Spöttisch machte er vor ihr eine Verneigung, so makellos, dass es jedem Gentleman zum Stolz gereicht hätte. »Mit genug Zeit und Entschlossenheit, Mädel, kann sogar ein Wilder es lernen, über ihm Stehende nachzuäffen.«
    »Wie Ian Hepburn? Aus dem, was Sie in der Kirche gesagt haben, schließe ich, dass er einer derer war, die an der Universität über Ihnen standen?«
    »Es gab einmal eine Zeit, zu der er vermutlich mich als ihm gleichgestellt angesehen hat. Aber das war, als er mich nur als seinen guten Freund Sin kannte. Sobald ihn sein Onkel darüber in Kenntnis gesetzt hatte, dass ich nichts anderes war als ein dreckiger, stinkender Sinclair mit Schmutz unter den Fingernägeln und Blut an den Händen, wollte er nichts mehr mit mir zu tun haben.«
    »Nachdem ich selbst Sie erst ein paar Stunden kenne, kann ich nicht behaupten, ich würde ihm daraus einen Vorwurf machen.«
    »Ach, Mädel!«, rief er. Er legte sich getroffen die Hand auf die Brust und warf ihr einen tadelnden Blick zu. »Damit kränken Sie mich zutiefst, mit Ihrer kleinen scharfen Zunge. Haben Sie denn keine Unze Mitgefühl in Ihrer Seele für einen armen dummen Schotten?«
    Von der Hoffnung beseelt, dass es ihr gelang, die verheerende Wirkung, die sein schottischer Dialekt auf sie hatte, zu verbergen, sprang Emma auf. »Mein Name ist nicht ›Mädel‹ oder ›Mädchen‹. Ich heiße Emmaline. Oder Miss Marlowe, wenn Sie zivilisiert genug sind, sich an die gesellschaftlichen Gepflogenheiten zu halten. Mein Vater ist ein Baronet – ein Mitglied des Niederadels.«
    Jamie verschränkte die Arme vor der Brust und schnaubte abfällig. »Adelig genug, seine Tochter an den höchsten Bieter zu verschachern?«
    Sie reckte ihr Kinn noch ein Stück, weigerte sich, vor seiner Verachtung zu kuschen, und erwiderte leise: »An den einzigen Bieter.«
    Ihr Geständnis erwischte Jamie unvorbereitet. Das Mädel war vielleicht schlank und nicht mit dem üppigsten Busen gesegnet, aber ihre weiblichen Reize waren beileibe nicht zu verachten. Wenn sie auf diesem Berg geboren und aufgewachsen wäre, hätten hingerissene Verehrer Schlange gestanden, um sich ihr zu Füßen zu werfen.
    »Und Sie dürfen meinen Vater nicht als geldgierigen Schurken aus einem schwülstigen Melodrama hinstellen«, fügte sie hinzu. »Denn schließlich können Sie nicht wissen, ob ich nicht vielleicht doch rettungslos verliebt in den Earl bin.«
    Jamie entfuhr ein lautes Lachen. »Und ich könnte der König von Schottland sein.« Wider besseres Wissen ließ er seinen Blick frech über sie wandern. »Es gibt nur einen Grund, weshalb eine Frau wie Sie einen im Vorstadium der Verwesung befindlichen alten Sack wie Hepburn heiraten würde.«
    Sie stützte die Hände in die schlanken Hüften. »Sie haben mich erst vor ein paar Stunden entführt. Wie können Sie es sich da anmaßen zu wissen, was für eine Frau ich bin?«
    Ehe er selbst begriff, was er

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