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Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Titel: Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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sich schlüpfrige Bilder in den Zeitschriften angesehen hatte.
    Dieser Scheiß-Pakistani – so hatte Dennis’ Vater den alten Mann genannt, und so nannte auch Dennis ihn.
    Er hatte Glück, hinter der Verkaufstheke stand ein großes, fettes, pickliges Mädchen, das ihn überhaupt nicht bemerkte, weil der Laden voll von Leuten war, die Kaffee und Doughnuts und Burritos und solches Zeug wollten.
    Er schlich sich durch die Gänge, nahm hier und da etwas aus dem Regal und ließ es in der großen Bauchtasche seines Kapuzenpullis verschwinden. Ein Marsriegel, ein paar Kaugummis, einen Luftdruckprüfer – so einen wollte er schon immer haben.
    Er konnte sich nehmen, was er wollte. Jetzt war nämlich er am Drücker. Niemand würde ihm mehr sagen, was er zu tun hatte – besonders nicht diese blöde Fotze Miss Navarre.
    In dem Fernseher, der an der Wand hinter der Theke befestigt war, liefen gerade die Morgennachrichten. Dennis sah mit einem Auge hin. Er erwartete, dass ein Foto von ihm auf dem Bildschirm erschien.
    Eine Frau, die in einen Brunnenschacht gefallen war, war gerettet worden. Es gab keine neuen Spuren im Fall der ermordeten Malerin Marissa Fordham. Irgendein verrückter weißhaariger Typ wurde vermisst. Dann endlich zeigten sie die psychiatrische Klinik, und man konnte sehen, wie aus einem Fenster im ersten Stock Flammen schlugen.
    Aufgeregt ging Dennis näher zur Theke und hörte zu. Der Reporter sagte, dass das Feuer nicht weiter um sich gegriffen habe und die Schäden am Gebäude gering seien. Aber – jetzt kam der interessante Teil und Dennis pinkelte sich beinahe in die Hose, als er es hörte: Eine Person war mit Verbrennungen dritten Grades ins Krankenhaus eingeliefert worden, und eine Frau war ums Leben gekommen – ums Leben gekommen! –, als ein Sauerstoffbehälter explodiert war.
    Er hatte jemanden umgebracht! Er hätte beinahe einen Luftsprung gemacht vor Aufregung. Heilige Scheiße! Er hatte jemanden umgebracht! Er war ein Mörder!
    Zur Feier des Tages kaufte er sich von dem Geld, das er der Krankenschwester geklaut hatte, einen Frühstücks-Burrito und eine Limo. Und weil er so ein supercooler Killer war, beschloss er, sich auch noch eine Schachtel Zigaretten zu kaufen.
    »Und ein Päckchen Marlboro«, sagte er.
    Das picklige Mädchen sah auf ihn herunter. »Vergiss es.«
    »Die sind für meine Mom.«
    »Wer’s glaubt, wird selig.«
    »Wenn ich’s doch sage. Die kann echt fies werden. Willst du, dass ich sie hole? Sie wartet draußen im Auto.«
    Das Mädchen sah zum Fenster hinaus, als suchte es Dennis’ Mutter, dann verdrehte sie die Augen und gab ihm die Zigaretten und sein Wechselgeld. Dumme Kuh.
    Dennis packte seine Sachen und verließ den Laden. Erst als die dumme Kuh ihn nicht mehr sehen konnte, setzte er sich und aß seinen Burrito.
    Seit zwanzig Minuten war er ein anderer Mensch. Vor zwanzig Minuten war er noch ein Kind gewesen. Jetzt war er ein Mörder. Er fühlte sich größer und stärker und gemeiner. Er würde allen zeigen, wie gemein er wirklich war. Und anfangen würde er mit dieser Hure Miss Navarre.

73
    Mit dem Messer hatte er nicht gerechnet.
    Als Zahn sich wie ein wildes Tier auf ihn stürzte, fiel Vince ein, was Anne gesagt hatte: Das Gesicht eines Menschen verändert sich im Moment mörderischer Wut.
    »Vince! Pass auf!«, brüllte Mendez und zog seine Waffe.
    Zahns Arm schoss auf ihn herunter, das Licht fing sich in der Messerklinge. Im Reflex packte Vince Zahns Handgelenk und sprang zur Seite, um dem Hieb zu entgehen.
    »Zahn! Lassen Sie das Messer fallen«, schrie Mendez. »Lassen Sie das verdammte Messer fallen!«
    Aber Zahn hörte ihn nicht. Alles Vernünftige und Zivilisierte an ihm war verschwunden, und an dessen Stelle waren seine schlimmsten Ängste und Dämonen getreten. Als er sich von Vince loszureißen versuchte, krachten sie beide gegen das Bettgestell und das Nachttischchen daneben.
    Der Wahnsinn verlieh Zahn enorme Kräfte. Vince war einen Kopf größer und sicher zwanzig Kilo schwerer als Zahn, aber in diesem Moment konnte er nur zurückweichen, um Zahns nächstem Angriff zu entgehen.
    »Lassen Sie das verdammte Messer fallen!«, schrie Mendez erneut.
    Aus dem Augenwinkel konnte Vince sehen, wie Mendez sich um sie herumbewegte, um freie Schussbahn zu bekommen.
    Zahn entwand sich Vinces Griff, verlor das Gleichgewicht und taumelte gegen die Wand. Vince nutzte die Gelegenheit und machte einen Satz über die Matratze auf die andere Seite des

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