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Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Titel: Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Bettes.
    »Lassen Sie das verdammte Messer fallen!«
    »Tony! Nicht schießen!«, rief Vince.
    Zahn stand da und wirkte völlig überrascht, so als wüsste er nicht, wo oder wer er war und wer sie waren. Er blickte, den Arm noch immer erhoben, auf das Messer in seiner Hand.
    »Zander!«, rief Vince. »Zander, ich bin’s, Vince. Legen Sie das Messer hin.«
    Zander starrte fasziniert auf das Messer in seiner Hand. Er starrte auf das Messer und seinen Arm, so als gehörte er nicht zu seinem Körper.
    Mendez hatte sich in Schussposition begeben, die Arme weit nach vorne gestreckt, den Finger am Abzug. Sein ganzer Körper war gespannt wie ein Bogen. Seine dunklen Augen glänzten wie polierter Onyx.
    »Legen Sie das Messer hin, Zander«, sagte Vince jetzt leise. »Sie müssen das Messer hinlegen. Ist Ihr Arm nicht schon müde?«
    Zahn wirkte unsicher. Sein Griff um das Messer lockerte sich leicht.
    »Sind Sie nicht müde, Zander?«, fragte Vince. »Sie haben einen schweren Tag hinter sich.«
    Er schwieg lange, damit seine Worte sich einen Weg in Zahns Gehirn bahnen konnten.
    »Ich bin sehr müde, Vince«, sagte er irgendwann mit seiner leisen, atemlosen Stimme. Sein Blick war nach wie vor glasig, abwesend. Er schien in eine andere Dimension zu starren. »Ich bin sehr müde. Furchtbar müde.«
    »Dann legen Sie doch das Messer hin«, sagte Vince und bewegte sich langsam zum Fußende des Bettes. »Sie brauchen es nicht. Legen Sie es hin, und wir setzen uns, und Sie können sich ausruhen.«
    »Es tut mir so leid«, sagte Zahn.
    »Keine Sorge. Es ist alles in Ordnung. Es ist niemand zu Schaden gekommen.«
    Er machte einen vorsichtigen Schritt auf Zahn zu, den Arm zum Schutz vorsichtshalber weit vorgestreckt.
    »Nein«, murmelte Zahn.
    »Wollten Sie Marissa besuchen?«, fragte Vince ruhig.
    »Marissa. Marissa ist weg.«
    »Sie vermissen sie, nicht wahr?«, sagte Vince. »Sie war eine ganz besondere Frau. Sie hat Sie so genommen, wie Sie sind.«
    »Marissa«, murmelte Zahn. »Marissa ist weg.«
    »Das tut mir leid, Zander. Sie hat Ihnen viel bedeutet, und jetzt ist sie weg. Ist es hier nicht unheimlich? Sie hat Sie alleingelassen, und jetzt fühlen Sie sich nicht mehr sicher. Aber bei uns sind Sie sicher. Sie können ganz beruhigt Ihr Messer hinlegen.«
    »Es tut mir leid«, sagte Zahn, und seine Finger packten das Messer wieder fester. »Es tut mir so leid.«
    »Was tut Ihnen leid, Zander?«
    »Es tut mir leid. So leid. Schrecklich leid.«
    »Was tut Ihnen leid, Zander?«, wiederholte Vince. »Haben Sie einen Fehler gemacht? Haben Sie etwas Böses getan, Zander?«
    Zahn fing an, mit dem Oberkörper vor und zurück zu schaukeln. »Ganz böse«, sagte er. »Ich bin ganz böse. Schrecklich böse. Böse, böse.«
    »Das glaube ich nicht, Zander«, sagte Vince. »Legen Sie das Messer hin, und wir reden darüber. Ihr Arm muss doch inzwischen furchtbar müde sein.«
    Zahn schaukelte stärker.
    »Haben Sie Marissa wehgetan, Zander? Tut Ihnen das leid? Haben Sie Marissa wehgetan?«
    »Marissa, Marissa. Mommy, Mommy. Es tut mir so leid.«
    »Zander, haben Sie Marissa wehgetan?«
    »Sehr müde. Schrecklich müde. Ich muss jetzt gehen.«
    Mit diesen Worten rammte sich Zander Zahn das Messer in den Bauch.

74
    An Oakwoods Park knüpften sich für Dennis besondere Erinnerungen. Er hatte immer dort gespielt, weit weg vom Spielplatz und von den Picknicktischen, wo alles hübsch ordentlich war. Der verwilderte Teil des Parks war viel toller. Er hatte Stunden mit Krieg spielen dort verbracht, manchmal hatte er auch so getan, als wäre er ein Kidnapper. Das war sein Lieblingsspiel. Er spielte, dass er ein anderes Kind kidnappte und es fesselte und ihm einen Mordsschrecken einjagte. Das war lustig.
    In diesem Teil des Parks hatten sie letztes Jahr die tote Frau gefunden. Er und Cody hatten Tommy Crane und Wendy Morgan verfolgt, und die beiden waren eine Böschung hinuntergestürzt. Tommy war praktisch auf die Tote draufgefallen. Sie war begraben gewesen, nur ihr Kopf ragte aus der Erde und eine Hand, an der ein Finger halb abgekaut gewesen war, wahrscheinlich von einem Hund.
    Als niemand hingesehen hatte, hatte Dennis den Finger abgebrochen und in seine Tasche gesteckt.
    Jetzt lief er durch den Wald und suchte nach einer Stelle, wo er sein Zeug verstecken konnte. Das ging schnell. Er wollte heute Nacht hier kampieren, aber dazu musste er noch eine Decke klauen, weil es verdammt kalt war, und außerdem waren der Boden und das welke Laub nass. Aber

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