Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)
»Marissa könnte ermordet worden sein, um an mich heranzukommen.«
»Sehen Sie dafür einen Grund?«, fragte Mendez und hätte beinahe über die Absurdität ihrer Überlegung gelacht. Marissa Fordham war Dutzende Male mit einem Messer attackiert und beinahe enthauptet worden, und Milo Bordain glaubte, es ginge um sie. Unfassbar.
»Ich bin eine wohlhabende Frau. Mein Mann hat eine bedeutende Stellung inne. Auf meinen Sohn wartet eine glänzende Karriere in der Politik. Wir haben etliche Neider. Marissa hat mir viel bedeutet …«
»Sind Sie persönlich bedroht worden?«, fragte Dixon.
»Nun ja, das nicht, aber …«
»Es geht nicht um Sie, Ma’am«, sagte Mendez barsch.
Sie wandte sich erneut an Dixon für eine Übersetzung von Mendez’ Worten.
»Verbrecher gehen in der Regel keine Umwege«, erklärte Dixon. »Die meisten Leute werden umgebracht, weil jemand will, dass sie tot sind. Solche Ränkespiele gibt es eigentlich nur im Fernsehen.«
»Aber die meisten Leute bekommen auch keine solchen Pakete geschickt«, gab sie zurück.
»Fällt Ihnen irgendjemand ein, der Sie umbringen wollen könnte, Ma’am?«, fragte Hicks.
»Aber nein! Ich habe doch keine Feinde!«
»Dann fangen wir mal bei Ihren Freunden an«, sagte Mendez.
Milo Bordain wandte sich erneut Dixon zu. »Was meint er damit?«
»Die meisten Leute werden von jemandem aus ihrem unmittelbaren Umfeld ermordet«, erklärte Mendez, den es langsam ärgerte, dass sie sich immer an seinen Vorgesetzten wandte, als spräche er eine fremde Sprache und brauchte einen Dolmetscher. »Als Erstes werden wir Ihren Mann befragen. Kannte er Miss Fordham?«
»Soll das ein Witz sein?«, fragte sie Dixon.
Dixon warf Mendez erneut einen scharfen Blick zu. »Detective Mendez macht nie Witze.«
»Wo war Ihr Mann übers Wochenende?«, hakte Mendez nach.
»Er hält sich seit Freitag geschäftlich in Las Vegas auf.«
»Ist er noch dort?«, fragte Hicks. »Haben Sie ihm von Miss Fordhams Ermordung erzählt?«
»Selbstverständlich. Aber es gab keinen Grund, warum er herkommen sollte. Er hat wichtige Termine, die er wahrnehmen muss. Heute Abend fliegt er nach Santa Barbara und übernachtet in unserem Haus in Montecito.«
Mendez runzelte die Stirn. »Selbst nachdem Sie ihm von dem Paket erzählt haben und ihm gesagt haben, dass Ihr Leben in Gefahr sein könnte?«
»Er würde sofort kommen, wenn ich ihn darum bitten würde«, sagte sie rechtfertigend. »Ich habe meinen Sohn angerufen. Er wird in Kürze hier sein.«
»Wie heißt Ihr Sohn?«, fragte Mendez.
»Darren Bordain.«
»Was macht er beruflich?«, fragte er, um sie zu ärgern. Er wusste genau, wer und was Darren Bordain war. Er wollte Milo Bordain nur zeigen, dass ihre Familie nicht ganz so bedeutend war, wie sie meinte.
Sie schnaubte verärgert. »Darren leitet unsere Mercedes-Niederlassungen. Sie müssten ihn eigentlich aus der Fernsehwerbung kennen.«
»Ich fahre keinen Mercedes«, sagte Mendez. »Kannte Ihr Sohn Miss Fordham?«
»Selbstverständlich. Darren ist auch politisch stark engagiert. Eines Tages wird er Gouverneur werden.«
»Waren die beiden miteinander befreundet?«, fragte Mendez. »Vielleicht sogar mehr als Freunde?«
»Sie waren miteinander bekannt.« Sie wandte sich an Dixon. »Ist das wirklich nötig? Mein Sohn hatte nichts mit Marissa zu tun.«
»Wir werden mit ihm sprechen müssen«, sagte Mendez. »Und Sie werden ins Büro des Sheriffs mitkommen müssen, damit wir Ihre Fingerabdrücke nehmen können.«
»Meine Fingerabdrücke?«, fragte sie entgeistert.
»Zum Ausschluss«, erklärte Dixon. »Ihre Fingerabdrücke sind sicherlich auf der Schachtel.«
»Ich habe Handschuhe getragen, als ich sie öffnete.«
»Es geht auch um das Haus von Miss Fordham«, sagte Hicks. »Sie waren regelmäßig dort zu Besuch. Daher kann man wohl davon ausgehen, dass Ihre Abdrücke unter denen sind, die wir dort gefunden haben.«
»Sie behandeln mich wie eine Verbrecherin«, sagte sie anklagend zu Dixon.
»Keineswegs, Mrs Bordain«, entgegnete der. »Wir müssen Ihre Fingerabdrücke identifizieren können – genau wie die von allen anderen Personen, die sich in Miss Fordhams Haus aufgehalten haben –, damit wir sie aus der Masse der gefundenen Fingerabdrücke ausschließen können und zum Schluss hoffentlich nur die Abdrücke des Täters übrig bleiben. Sie kommen einfach direkt in mein Büro, und wir werden uns ganz diskret darum kümmern.«
»Danke, Cal«, sagte sie. »Wenigstens Sie sind ein
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