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Eine wie Alaska

Titel: Eine wie Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Green
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eine Sache, die den Fuchs stoppen kann. Strawberry Hill ist stärker als der Fuchs.«
    Alaska und Lara kehrten in ihre Zimmer zurück, sie würden sich später am Tag beim Adler melden. Takumi und ich standen hinter dem Colonel, als er morgens um neun beim Adler klopfte.
    »Ihr seid ja früh zurück. Hat’s Spaß gemacht?«
    »Ja, Sir«, sagte der Colonel.
    »Wie geht’s deiner Mom, Chip?«
    »Bestens. Sie ist groß in Form.«
    »Hat sie euch genug zu essen gegeben?«
    »Oh ja, Sir«, sagte ich. »Sie will mich mästen.«
    »Du kannst es gebrauchen. Na, dann habt noch einen schönen Tag.«
     
    »Sieht aus, als hätte er keinen Verdacht«, sagte der Colonel auf dem Weg zurück zu Zimmer 43. »Vielleicht sind wir aus dem Schneider.« Ich dachte daran, Lara später noch einen Besuch abzustatten, aber ich war ziemlich müde, und so legte ich mich ins Bett und schlief erstmal den Kater aus.
    Es war kein ereignisreicher Tag. Ich hätte außergewöhnliche Dinge vollbringen sollen. Ich hätte dem Leben das Mark aussaugen sollen. Doch ich verschlief achtzehn von vierundzwanzig Stunden.
Der letzte Tag
    Am nächsten Morgen, dem ersten Montag im neuen Halbjahr, kam der Colonel bereits aus der Dusche, als mein Wecker klingelte.
    Als ich mir gerade die Schuhe anzog, klopfte es, dann ging die Tür auf, und Kevin trat ein.
    »Gut siehst du aus«, bemerkte der Colonel beiläufig. Kevin hatte einen neuen Kurzhaarschnitt, nur rechts und links über den Ohren war je ein Fleck kurzes, blaues Haar zu sehen. Unter seiner Unterlippe war eine Beule – er kaute gerade seinen Frühstückspriem. Er ging zum COUCHTISCH und spuckte in die Dose Cola, die dort stand.
    »Fast hättet ihr mich nicht gekriegt. Ich hab gleich gemerkt, dass da was in der Spülung war. Nur beim Gel hab ich nichts gemerkt. Bei Jeff ist nicht mal was zu sehen. Aber Longwell und ich, wir mussten unters Messer. Gott sei Dank hab ich einen Langhaarschneider.«
    »Steht dir«, sagte ich, was gelogen war. Der Kurzhaarschnitt betonte sein Gesicht, vor allem seine eng stehenden Knopfaugen, denen die Betonung gar nicht schmeichelte. Der Colonel bemühte sich, ein Pokerface zu machen – für alles bereit, was Kevin auf Lager hatte –, doch es ist schwer, ein Pokerface zu machen, wenn man nur ein oranges Handtuch um die Hüften hat.
    »Friede?«
    »Ich fürchte, ihr seid noch nicht so weit«, entgegnete der Colonel. Die blauen Briefe waren noch nicht angekommen.
    »Na gut. Wie du meinst. Wir sprechen uns noch, schätze ich.«
    Als Kevin draußen war, rief ihm der Colonel hinterher: »Nimm deine Spucke mit, du Sau.«
    Kevin hatte die Tür schon zugemacht, doch der Colonel riss sie wieder auf und warf ihm die Dose hinterher – drei Meter daneben.
    »Mein Gott, nimm ihn nicht so hart ran.«
    »Noch ist kein Waffenstillstand, Pummel.«
     
    Den Nachmittag verbrachte ich mit Lara. Wir waren richtig kitschig, auch wenn wir keine Ahnung voneinander hatten und kaum redeten. Aber wir knutschten. Irgendwann fasste sie mir an den Hintern, und ich zuckte zusammen, so gut es im Liegen ging, und sie sagte: »Tut mir leid«, und ich sagte: »Schon gut. Der Schwanenbiss tut noch ein bisschen weh.«
    Wir gingen zusammen zum Fernsehraum, und ich schloss die Tür hinter uns ab. Wir sahen The Brady Bunch , eine typisch amerikanische Serie, die sie nicht kannte. Besonders schlimm war die Episode, wo die Bradys eine Goldgräbergeisterstadt besichtigen und von einem verrückten alten Goldschürfer mit zerzaustem Bart ins Kittchen gesperrt werden. Wir hatten eine Menge zu lachen. Was gut war, denn zu reden hatten wir schließlich nichts.
    Während die Bradys hinter schwedischen Gardinen saßen, fragte Lara plötzlich: »Hat dir schon mal jemand einen geblasen?«
    »Äh. Das kommt jetzt aber aus heiterem Himmel«, sagte ich.
    »Aus heiterem Hiemmel?«
    »Knall auf Fall.«
    »Knall auf Fall?«
    »Aus der Tiefe des Raums. Wie beim Fußball. Ich meine, wie kommst du darauf?«
    »Ich hab noch nie jemandem einen geblasen«, antwortete sie. Ihre piepsende Stimme war sehr verführerisch. Sie war so verwegen. Ich dachte, ich würde explodieren. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich meine, solche Sachen von Alaska zu hören, war eine Sache. Aber Laras süße hohe rumänische Stimme auf einmal so sexy werden zu hören …
    »Nein«, sagte ich. »Noch nie.«
    »Glaubst du, es macht Spaß?«
    OB ICH WAS GLAUBTE?! »Äh. Ja. Aber das musst du nicht tun.«
    »Ich glaube, ich wiell aber«, sagte sie, und wir

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