Eine Zuflucht aus Rosen
seufzte. „Ah, Judith. Sie hatte schon seit jeher ein lockeres Mundwerk!“
Er zog sie wieder an sich, nur um Ihren Kopf wieder an seine Brust zu drücken, um sein Gesicht wieder in ihrem Haar zu vergraben, während der Wind rings um sie heulte, um sich zu erlauben ... die Gewissheit zu erlauben ... hier, in diesem kurzen Moment. Ihre Brüste pressten sich gegen ihn und er genoss es zu wissen, dass er schon am morgigen Tage jeden Teil dieser Kurven erkunden würde.
„Bei unserer ersten Begegnung“, sagte Madelyne, die Stimme etwas gedämpft an seiner Brust, „sah ich Euch als einen gefühlskalten und rastlosen Mann, nur auf der Suche nach Rache, und wenig bekümmert um das Leben und die Heiligkeit desselben. Ihr habt töricht gehandelt, damals im Feuer – ehrenhaft, aber mit wenig Sorge für Euer eigene Sicherheit. Es war, als würdet Ihr die Gefahr verachten und die Möglichkeit zu sterben genießen.“ Sie löste sich von ihm, um zu ihm hoch zu schauen – ihr feingeschnittenes Gesicht dunkel im Schatten des Mondes. „Ich sehe nicht mehr diesen Drang in Euch, Gavin ... und ich hoffe, dass Euer Verlangen nach Gefahr und nach dem Töten und nach Krieg mit der Zeit schwächer werden wird.“
„Ich habe jetzt mehr, wofür es sich zu leben lohnt“, sagte er zu ihr und streichelte ihr Haar, als es unter seiner Hand flatterte. „Wir werden zusammen auf Mal Verne leben, mit unseren Kindern und–“ Er hielt inne, als sie in seinen Armen zusammenzuckte, und stand dann ganz still da. „Was ist mit Euch, Madelyne? Wahrlich, Ihr habt doch nicht gedacht die Pflicht, mir einen Erben zu schenken, nicht erfüllen zu müssen?“ Furcht packte ihn da und Unnachgiebigkeit schlich sich in seine Stimme ein. Gewiss erwartete sie doch nicht, dass er sie von der Pflicht entbinden würde, ihm in seinem Bett zu Willen zu sein!
Er hielt sie auf Armeslänge, um ihr in die Augen zu sehen und erkannte echte Angst, die aus ihnen leuchtete. „Ihr begreift, dass ich einen Erben haben muss und dass jeder Mann, denn Ihr heiratet das von Euch verlangen würde!“
Madelyne nickte langsam und löste sich aus der Umklammerung, die er nicht lösen wollte. Sie stand da, mit den Armen vor dem Bauch verschränkt, als würde sie dort einen Schmerz verspüren, und blickte in die Dunkelheit. „Gewiss, Mylord, das weiß ich ... und es war dumm von mir das zu vergessen. Es ist nur ... Gavin, der Wahnsinn liegt mir im Blut! Ich bin verdorben ... und ich werde verdorbene Kinder haben!“
Erleichterung erfasste ihn da mit aller Macht. „Madelyne ... ah, Madelyne...“ Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen. „Hört zu, und hört mir gut zu...“ Er blickte ihr tief in die Augen, forschend, auf dass sie seine Aufrichtigkeit erkennen konnte – und die Wahrheit in seinen Augen. „Euer Vater ist wahnsinnig, gewiss, aber – Madelyne – in Euch ist nichts als Reinheit. Ein wunderschöner, heiterer, warmer, zärtlicher Friede in Euch. Ich sehe in Eure Augen hinein und ich sehe nichts darin von dem Wahnsinn, der Fantins Augen und seine Taten irre werden lässt... Madelyne, ich bin es, der Angst haben sollte, Eure Reinheit mit meinem Blut zu besudeln, sollten wir ein Kind haben!“
Sie starrte da erst nur zu ihm hoch und begann dann rasch zu blinzeln, als Tränen ihr in den Augen glitzerten. „Gavin ... ich danke Euch. Solch schöne Worte ... und in Eurem Blick sehe ich unerschütterliche Überzeugung und weiß, dass Ihr fest daran glaubt. Ich kann nur beten, dass Ihr Recht habt und dass der Wahnsinn nicht auch in den Adern unserer Kinder fließen wird.“
Vierundzwanzig
„Im Namen des Vaters, lasst alle wissen, dass dieser Mann und diese Frau auf immer vereint sind. Dass niemand sie scheide und dass sie vereint bleiben sollen, bis dass der Tod sie scheidet.“
Madelyne sah Gavin an und er fühlte, wie Gefühle sein Inneres erstürmten, als er ihre Hände fester packte. Er beugte sich hinab, um ihr einen keuschen Kuss auf die rosigen Lippen zu pressen, dann noch einen, und löste sich dann, als die Zuschauer hierbei entzückt applaudierten. Er nahm eine ihrer Hände, legte diese um seinen Arm und führte seine wunderschöne Braut aus der Kapelle hinaus und in die Große Halle.
Sie würden munter zechen und feiern – der Hof hatte schon begierig auf diese Gelegenheit gewartet – und sobald wie möglich würde Gavin Madelyne in das Zimmer entführen, das sie von nun an miteinander teilen würden. Er hatte dem König klar zu verstehen
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