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Eine Zuflucht aus Rosen

Eine Zuflucht aus Rosen

Titel: Eine Zuflucht aus Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Hände in die Hüften stemmte, und Clem erfasste da die pure Ungläubigkeit.
    „Was zum verfluchten Teufel macht Ihr denn hier?“, stampfte er auf sie zu und wollte nichts, außer ihr die Hände um den Hals legen ... und zudrücken.
    „Ich möchte helfen. Ich muss mich vielleicht um Maddie kümmern...“ Ihre Stimme zitterte etwas, aber sie fuhr fort. „Wir wissen nicht, wie es ihr gehen wird, wenn wir sie finden ... und ich konnte nicht auf Whitehall warten, bis ich von Euch höre. Ich werde nicht im Weg sein und ich kann helfen.“ Ihre Hände blieben an ihren Hüften und ihr Kinn streckte sich trotzig nach oben.
    „Weibsstück, Ihr seid das närrischste, hohlköpfigste Frauenzimmer, das mir je untergekommen ist! Ihr könnt nicht mit uns gehen! Ihr werdet sofort nach Whitehall zurückkehren.“ Nun war es an ihm, die Hände in die Hüften zu stemmen und das Kinn zu ihr vorzustrecken.
    Tricky trat auf ihn zu. Sie schien die anderen Männer nicht zu bemerken, die sich um sie scharten und das Schauspiel beobachteten. „Und wie werde ich dorthin gelangen? Ihr könnt mich nicht dorthin geleiten und alleine kann ich nicht reisen. Ich werde mit Euch gehen müssen, und Clem“, während sie sprach, wurden ihre braunen Augen noch größer und schimmerten deutlich im Mondlicht. „Ich werde keine Umstände machen! Ich werde Euch nicht aufhalten und ich werde tun, was Ihr mir sagt ... aber ich muss mitkommen. Bitte! Ich flehe Euch an.“
    Clems Zunge war ihm im Mund ganz dick geworden und er konnte nicht mehr sprechen. Seine Eingeweide waren nur noch weiche Butter und ihn überkam abwechselnd das Verlangen, der Frau ein Brett über den Hintern zu ziehen oder ihr die Kleider vom Leib zu reißen. Aber natürlich dürfte er weder das eine noch das andere tun. Das vermaledeite Frauenzimmer liebte Jube.
    Stattdessen schluckte er, hüstelte und als er ein hämisches Lachen hinter sich hörte, drehte er sich um, um den Mann böse anzustarren, der das gewagt hatte. „Nun gut.“ Seine Worte, barsch und kurz angebunden, waren alles, was er sagte, bevor er auf dem Absatz kehrt machte und sich wieder auf seinen Platz am Feuer setzte.
    * * *
    Endlich hörte Gavin, wie Schritte sich näherten. Er betete, dass es der König wäre ... und seine Gebete wurden erhört, als die breit gebaute Gestalt von Heinrich Plantagenet um die Ecke kam.
    „Was fehlt Euch, Mal Verne?“, laut und jovial trat Heinrich heran und blickte Gavin geradewegs ins Gesicht, nur die Gitterstäbe zwischen ihnen. „Ihr habt so laut geschrien ... die Wände hier stürzen gleich ein und meine Wachen werden ein frühes Grab finden.“
    „Es ist Madelyne – sie ist verschwunden, sie ist von ihrem Vater entführt worden. Ihr müsst mich freilassen und mir die Erlaubnis geben sie zu retten.“ Gavin presste sich wieder gegen die Gitterstäbe und brachte das Gesicht so nah an seinen Monarchen heran, dass der seinen Atem spürte.
    „Fantin hat Madelyne? Wie kann das sein? Habt Ihr nicht Vorkehrungen getroffen, dass man sie stets–“
    „Bei allen Heiligen , Mann“, Gavin atmete nur noch keuchend, die Zähne zusammengebissen. „Ihr wisst, dass ich derlei nicht vernachlässigen würde. Es war einer meiner eigenen Männer, der mich verraten hat ... und ich glaube, dass er es schon die ganze Zeit über war, der Fantin Nachrichten zukommen ließ, so dass es diesem so viele Male gelungen ist, mich zu überlisten. Er war es – er muss es gewesen sein –, der das Gift auf die Halskette tat. Jetzt ist er mit meiner Frau verschwunden und ich muss ihr nach!“
    Er sackte gegen das Gitter, das kalte Metall eine Linderung an seiner heißen Haut. „Bitte, mein König, so wie ich Euch gut gedient habe ... bitte lasst mich gehen...“
    Heinrich trat von dem Kerkertor weg. „Lasst den Mann gehen“, sagte er zu der Wache und schaute regungslos zu, als Gavin sich begierig aufrichtete. „Geht mit Gott, Gavin ... und dieses Mal kehrt Ihr nicht zurück ohne den Kopf Belgrumes auf einem Silbertablett.“
    * * *
    Hätte er nicht eine derart dringende Mission, hätte Gavin darin geschwelgt, völlig frei auf dem Rücken seines Pferdes eine Straße entlang zu donnern. Wie die Dinge lagen, empfand er keine Freude an dem Augenblick. Von dem Moment an, als sich die Gitterstäbe seiner Zelle geöffnet hatten, hatte Gavin keine Rast gemacht, von hektischem und fieberhaften Tatendrang gepackt.
    Früh am Morgen nach seiner Entlassung – und seiner Berechnung nach zwei Tage, seitdem

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