Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
Vom Netzwerk:
Augen ein Licht auf, dann war es wieder verschwunden, und sie waren kalt und ausdruckslos wie zuvor. Er setzte seine Rede fort, als hätte ich ihn nicht unterbrochen. "Die Talentsucher haben ständig ein wachsames Auge auf junge, vielversprechende Begabungen. Folglich hab ich ihnen auch von dir erzählt. Ich wollte dich wissen lassen, daß sie deine letzten Kämpfe gesehen haben und daß ihnen gefallen hat, was sie zu sehen bekamen." Er machte eine gewichtige Pause, steckte eine frische Zigarre in den Mund und kaute eine Weile daran herum, ehe er wieder zu sprechen begann. "Wir sind der Ansicht, daß du für diesen Schwindel hier schon zu gut bist, Junge, und wollen dich von jetzt an übernehmen. Du brauchst von jetzt an nicht mehr um Uhren zu kämpfen. Das ist vorbei." Er zündete ein Streichholz an und hielt es an seine Zigarre.
    ich wartete, bis das Streichholz ausgebrannt war, ehe ich etwas sagte. "Und wofür soll ich von jetzt an kämpfen?" fragte ich unbewegt. Es war sinnlos zu fragen, denn ich wußte es bereits.
    "Für den Ruhm, mein Junge", erwiderte Skopas, "für den Ruhm. Wir haben beschlossen, dich in den Boxclub aufzunehmen, um dir einen Namen zu machen."
    "Großartig!" platzte ich los. "Und womit werde ich Geld verdienen? Für eine Uhr bekomme ich wenigstens meine zehn Dollar."
    Skopa´s Lächeln war eiskalt wie seine Augen. Er blies mir eine Rauchwolke ins Gesicht. "Wir sind keine Knicker, mein Junge. Du bekommst hundert Dollar im Monat, bis du alt genug bist, Professional zu werden. Nachher teilen wir deinen Verdienst."
    "Hier verdien ich mehr als zehn Uhren im Monat", erwiderte ich erregt. Giuseppe legte seine Hand beschwichtigend auf meinen Arm. Ärgerlich schüttelte ich sie ab. Das war keineswegs etwas, was ich mir wünschte. "Und wenn ich auf diesen Vorschlag nicht eingehe?" fragte ich.
    "Dann bekommst du gar nichts", sagte Skopas rundheraus. "Aber du siehst wie ein kluger Junge aus. Du bist bestimmt gescheit genug, um dich nicht gegen diese Männer zu stellen. Wir haben sogar jemanden hier, der dich managen will, wenn du dich entschließt, Profi zu werden."
    "Sie sind Ihrer zu sicher", sagte ich höhnisch. "Wieso kommt man hier überhaupt auf den Gedanken, daß ich Boxer werden will?"
    Skopas' Augen waren jetzt listig und durchtrieben. "Weil du den Zaster brauchst, mein Junge", sagte er sehr entschieden. "Und deshalb wirst du auch Boxer werden. Deshalb hast du ja auch die Sache mit den Uhren angefangen."
    Darin hatte er recht, ich brauchte das Geld. Papa war noch immer arbeitslos, und das war - außer jemanden übern Schädel zu hauen - der einzige sichere Verdienst. Und meine Erfahrung mit Mr. Gold hatte mich gelehrt, daß ich für die Art des Verdienstes nicht den Magen besaß. Doch jetzt hatte ich auch von dem hier die Nase voll. Es war zwar okay hier und da ein paar Dollar zu verdienen, aber als Beruf wünschte ich mir's bestimmt nicht Ich hatte zu viele Burschen gesehen, die nichts anderes machten, als mit ihrer Kraft und ihren Fäusten zu prahlen. Nein, das war nichts für mich.
    Ich drehte mich zu Zep um. "Komm, gehn wir", sagte ich kurz, dann wandte ich mich zum Schreibtisch zurück. "Auf Wiedersehen. Mr. Skopas. danke, es war mir ein Vergnügen Sie kennenzulernen."
    Damit riß ich die Tür auf und stelzte hinaus. Auf der Türschwelle stand ein Mann, der seine Hand ausstreckte. um mich zurückzuhalten. Ohne aufzublicken, stieß ich sie beiseite und wollte an ihm vorbei. Da sagte eine vertraute Stimme: "He, Danny Fisher, bleibst du nich wenigstens stehn, um deinem neuen Manager guten Tag zu sagen?"
    Ich sah auf, und ein breites Grinsen breitete sich über mein Gesicht. Ich streckte die Hand aus und packte den Mann am Arm. 'Sam!" stieß ich hervor. "Sam Gottkin! Ich hätt's mir denken können!’'
    Hinter meinem Rücken ertönte jetzt Skopas' Stimme, sie klang beinahe entschuldigend. "Der lange will nich einsteigen, Mr. Gottkin."
    Sam sah mich fragend an. Da entschloß ich mich blitzschnell und drehte mich, lächelnd zu Skopas um.  "Wenn's bei Ihnen noch okay ist, Mr. Skopas." erklärte ich, "dann können Sie Ihren Clubfreunden sagen, daß Sie einen neuen Burschen angeworben haben!"

9
    "Komm mit, Danny", sagte Sam einige Minuten später, "ich lade dich zum Essen ein."
    Ich grinste. "Fein, Sam", sagte ich, "nur noch einen Augenblick." Ich trat nochmals an Skopas' Schreibtisch und sah zu ihm hinunter. Die gespannte Atmosphäre war aus dem Zimmer gewichen: selbst Skopas lächelte. Die andern

Weitere Kostenlose Bücher