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Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Einen Stein für Danny Fisher: Roman

Titel: Einen Stein für Danny Fisher: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harold Robbins
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hältst du davon?"
    Seine dunklen Augen begegneten meinem Blick, und er lächelte. "Er hat 'ne Menge Geld auf dich gesetzt, aber er riskiert nichts dabei, das weiß er ganz genau. Du wirst nämlich eines Tages Champion, mein Junge, das weiß ich schon heute. Schwierig ist's nur jetzt noch."
    Ich drehte mich um und starrte dem Wagen nach. Das Schlußlicht verschwand gerade um die Ecke. Ich war noch immer im Zweifel. "Glaubst du, ich soil's annehmen, Zep?" fragte ich.
    Seine Stimme schlug aufgeregt an mein Ohr. "Würdest du denn eine Million Dollar ausschlagen, Danny?"

10
    Ich betrachtete mich aufmerksam im Spiegel. Außer der kleinen Beule oben am Backenknochen ließ nichts auf den Kampf des gestrigen Abends schließen. Ich grinste meinem Spiegelbild zu. Ich hatte Glück gehabt.
    Dann fuhr ich mir mit dem Kamm nochmals durchs Haar und verließ hierauf das Badezimmer. Als ich mich der Küche näherte, hörte ich Papas Stimme. Ich trat lächelnd in die Küche. "Guten Morgen", sagte ich.
    Papa hörte mitten im Satz zu sprechen auf und sah mich an. Er beantwortete meinen Gruß nicht.
    "Setz dich, Danny", sagte Mamma rasch, "und iß dein Frühstück."
    Ich schlüpfte auf meinen Platz. Papa beobachtete mich weiterhin. Jeder Tag grub neue Furchen in sein Gesicht, Furchen der Sorgen und der Hoffnungslosigkeit. Seine Augen waren verschleiert wie hinter einem Vorhang der Verzweiflung, der sich nur manchmal durch die Heftigkeit seiner Erregung und seiner Wutausbrüche hob. Mir war es, als häuften sich Papas Zornausbrüche im Laufe der Zeit, als wäre es eine Erleichterung für ihn, wenn er sich ihnen hemmungslos überließ.
    Ich griff in die Tasche, zog eine Zehn-Dollar-Note hervor und warf sie auf den Tisch. "Ich hab gestern abend ein paar Dollar verdient", sagte ich beiläufig.
    Papa sah erst das Geld an, dann mich. Seine Augen begannen zu glitzern. Ich kannte diesen Blick: er war das Zeichen, daß sich sein Zorn wieder regte. Ich beugte den Kopf über meinen Teller und begann die Haferflocken rasch in den Mund zu löffeln. Ich wollte eine Szene vermeiden, die, wie ich wußte, nun folgen würde.
    Einen Moment war Papa noch still, dann krächzte er mit einer sonderbar heiseren Stimme: "Woher hast du's, he? Vom Boxen?"
    Ich nickte, ohne von meinem Teller aufzublicken. Ich löffelte die Haferflocken nur weiterhin hastig in den Mund.
    "Danny, du hast doch nicht wieder geboxt?" fragte Mamma bekümmert, mit sorgenvoll gefurchtem Gesicht.
    "Ich mußte, Ma", sagte ich rasch, "wir brauchen das Geld. Woher sollten wir's denn sonst nehmen?"
    Mamma sah meinen Vater an. Sein Gesicht war leichenblaß. Er hatte ein ungesundes, krankhaftes Aussehen. Sie wandte sich wieder zu mir zurück. "Aber wir haben dir doch gesagt, daß wir's nicht wollen", sagte sie in schwa-chem Protest. "Du kannst dabei zu leicht verletzt werden. Wir werden schon irgendwie durchkommen."
    Ich sah ihr ins Gesicht. "Wie denn?" fragte ich nüchtern. "Es gibt nirgends einen Job, also müßten wir rein von der Arbeitslosenunterstützung leben."
    Mammas Gesicht wurde ganz hart. "Das ware immer noch besser, als zu riskieren, daß du umgebracht wirst."
    '"Aber Ma", sagte ich, "ich riskiere doch nichts. Ich hab bereits dreißig Kämpfe bestritten, und das schlimmste war bisher, daß ich einen Kratzer über dem Auge hatte, und der ist in einem Tag verheilt. Ich bin sehr vorsichtig, und das Geld kommt uns sehr gelegen."
    Sie wandte sich mit hoffnungsloser Miene zu meinem Vater. Es hatte keinen Sinn, mit mir zu streiten, denn die Logik war auf meiner Seite.
    Papas Gesicht war noch immer totenblaß und seine Finger zitterten, wenn er die Kaffeetasse in der Hand hielt. Er starrte mich an, richtete das Wort aber nicht direkt an mich, sondern an Mamma. "Sein Mädchen ist an allem schuld", sagte er in einem ungemein gehässigen Ton. "diese Schickse. Sie bringt ihn dazu! Ihr ist's egal, ob er dabei umgebracht wird, wenn er nur einen Dollar in der Tasche hat, um sie auszuführen, damit sie sich unterhalten kann "
    "Das ist nicht wahr!" fuhr ich erbittert auf. Im Unterbewußtsein hatte ich von dem Moment an, in dem ich ihn heute morgen sah, gewußt, daß das kommen würde. "Sie will's ebensowenig wie du! Ich tu's, weil's der einzige Weg ist, den ich weiß, um ein paar Dollar zu verdienen."
    Papa beachtete mich nicht. Seine fieberhaft glänzenden Augen waren in seinem Gesicht das einzig Lebendige. Seine Stimme war vor Verachtung eiskalt. "Eine Hurenschickse!" fuhr er fort, seine Augen

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