Einfach gut - 99 Dinge, die nichts kosten und uns bereichern
was sicherlich nicht für Kinder gedacht ist: psychologische Symbolik, Archetypen, zeitlose Weisheiten …
Es gibt zwei unterschiedliche Formen von Märchen - die »Volksmärchen«, deren Urheber man nicht kennt und die lange Zeit mündlich überliefert wurden, bevor sie aufgeschrieben wurden (das bekannteste Beispiel sind wohl die Märchen der Brüder Grimm), und die »Kunstmärchen«, die einen Verfasser haben (beispielsweise die Märchen von Hauff oder Andersen, aber auch Novalis und Goethe haben Märchen verfasst).
Schöner zu lesen sind natürlich die Kunstmärchen. Sie sind sprachlich viel mehr ausgestaltet, raffinierter in den erzählerischen Mitteln des Spannungsaufbaus, in der Regel länger als Volksmärchen und literarisch hochwertig.
Volksmärchen dagegen sind sprachlich oft ein wenig plump und scheinen sehr einfach gestrickt. Und doch steckt gerade in den Volksmärchen viel Interessantes: In den kurzen Texten ist das, was in der Tiefe der Seele der Menschen schlummert, sozusagen kondensiert.
Es gibt viele Versuche, Märchen psychologisch oder gar psychoanalytisch zu deuten. Aber viel spannender, als solche Deutungen zu lesen, ist es doch, wenn Sie sich die Märchen selbst vornehmen. Dazu brauchen Sie keine psychoanalytische Ausbildung und keine Literaturwissenschaft.
Neugier und Offenheit reichen völlig. Probieren Sie es doch einmal aus:
Lesen Sie ein Märchen erst einmal durch. Wahrscheinlich finden Sie an der Oberfläche eine vielleicht etwas alberne, möglicherweise »kindische«, aber auch unterhaltsame Fantasiegeschichte.
Dann lesen Sie es einmal bewusst anders. Fragen Sie sich, für was die einzelnen Teile und Figuren in dem Märchen stehen könnten. Vielleicht ist die Hexe ein Symbol für die Angst vor dem Unbekannten? Oder die Gefahr, die vom Wissen ausgeht? Oder vom Wissen-Wollen? Oder …?
Nutzen Sie das Märchen zur Selbsterforschung. Fragen Sie sich: »Wer bin ich in dem Märchen? Wer sind die anderen?« Und dann: »Wer wäre ich am liebsten? Und warum? Vor welchen Teilen meines Selbst fürchte ich mich, auf welche bin ich stolz?«
Das sind nur ein paar einfache Hinweise. Wenn Sie in die Welt der Märchen eintauchen, können Sie noch wesentlich mehr herausfinden. Viel Spaß bei der Entdeckungsreise!
Die schönsten deutschen Volksmärchen sind die folgenden (alle bei den Brüdern Grimm):
»Jorinde und Joringel«,
»Die zwölf Brüder«,
»Die sieben Schwäne«,
»Der treue Johannes« und
»Der Froschkönig«.
Die schönsten Kunstmärchen:
»Der blonde Eckbert« (Ludwig Tieck),
»Das Märchen« (Johann Wolfgang von Goethe),
»Zauberei im Herbste« (Joseph von Eichendorff),
»Eine Geschichte vom Galgenmännlein« (Friedrich de la Motte Fouqué) und
»Die Königsbraut« (E. T. A. Hoffmann).
Sie müssen sich keine teuren Märchenbücher kaufen. Das Urheberrecht ist lange abgelaufen, und Sie finden die meisten Märchen nicht nur in der Bücherei, sondern auch im Internet, etwa unter http://de.wikisource.org/wiki/Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen oder http://gutenberg.spiegel.de .
FÜR WEN?
Für jeden, der noch nicht entdeckt hat, welche Weisheit in Märchen steckt.
WAS BRAUCHT MAN?
Märchenbücher (oder einen Internetanschluss).
WAS SOLLTE MAN VERMEIDEN?
Zu sehr an Interpretationen zu hängen.
WIE LANGE DAUERT ES?
Bis Sie sich losreißen können.
Nehmen Sie an einer Quizshow teil
Sehen Sie sich gern Quizshows im Fernsehen an? Dann sind Sie nicht allein, denn Quizsendungen bringen hohe Einschaltquoten. Daher sind die Castingagenturen der Sender auch ständig auf der Suche nach potenziellen Kandidaten. Warum also nicht einmal die Seiten wechseln? So chancenlos, wie viele denken, ist eine Teilnahme nämlich nicht.
Wer einmal angenommen worden ist, hat gute Karten. Im Schnitt können Sie - und dazu müssen Sie beileibe kein Einstein sein - zwischen tausend und zehntausend Euro Preisgeld mit nach Hause nehmen. Im Fernsehen aufzutreten ist zudem eine aufregende Erfahrung und bringt es mit sich, dass die Nachbarn einen endlich wieder mal grüßen. Und noch einen Nebeneffekt gibt es: Sie halten Ihre grauen Zellen auf Trab. In Anbetracht der nahenden Show wird Sie der Ehrgeiz packen und zu einigen Trainingseinheiten »Trivial Pursuit« motivieren.
Schon seit mehr als fünfzig Jahren spielen Quizsendungen in der Programmgestaltung eine große Rolle. Den Klassikern wie »Was bin ich?« (seit 1955 auf ARD beziehungsweise BR), »Der goldene Schuss« (die ZDF-Spielshow der sechziger
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