Einfach Königlich2
ihr einfach … seltsam vor.
Jennys Handy summte. Als sie das Gespräch annahm, erwartete sie, den Bericht eines Leibwächters zu hören. „Ja?“
„Jenn? Teal hier.“
„Oh … hallo.“ Ganz plötzlich wurde sie daran erinnert, wie sehr sie sich danebenbenommen hatte, und fast wäre sie rot geworden. Offensichtlich war es ansteckend, wenn man Jeans trug: Dann verführte man wildfremde Männer, ließ die Prinzessin mit einem ebensolchen allein, während der König bereits vor der Tür stand … ein Irrsinn! „Was kann ich für dich tun, Teal?“
Ein schrecklicher Gedanke überfiel sie: Er hatte es sich anders überlegt! Er wollte die Nacht mit ihr verbringen! Und das wäre dann ganz allein ihre Schuld, weil sie ihn auf die Idee gebracht hatte. Weil sie sich ihm förmlich an den Hals geworfen hatte. Ein Schauder überlief sie, wenn sie daran zurückdachte.
„Jenn? Hallo? Bist du noch dran?“
„Ja, ich – es tut mir leid. Sprich nur. Was kann ich für dich tun?“
„Also, mein Bruder ist bei mir, und ich hab mir gedacht, wenn du nicht zu beschäftigt bist, kommen wir mal auf einen Sprung rüber.“ Teal senkte die Stimme. „Er will dich nämlich unbedingt kennenlernen.“
Erleichterung durchströmte sie wie süßer Wein. Sein Bruder! Also ein ganz unverfänglicher Anlass! Damit würde sie schon fertig werden. Nach der Woche, die sie hinter sich hatte, war es vermutlich auch das Einzige, mit dem sie noch fertig werden konnte.
Jenny warf einen Blick auf ihre Uhr: halb zehn. Es war schon einige Zeit her, seit Alex ihr Gute Nacht gewünscht hatte. Ob Dr. Rivers bei ihr war oder nicht, ihre Tür würde jedenfalls die nächsten drei Stunden verschlossen bleiben. Und der Papierkram war so gut wie erledigt. Eigentlich war sie bereits seit einer Stunde außer Dienst … „Bist du sicher? Ist es nicht ein bisschen zu spät für dich?“
„Ist nicht dein Problem, Mom.“
„Nein … was ich meinte, war: Hast du morgen früh keine Reisegruppe?“
„Nee, hab den Idioten abgesagt. Mein Bruder ist schließlich da, wir wollen ein bisschen durch die Gegend ziehen.“
„Oh. Na gut. Ich sage der Security Bescheid, dass sie euch durchlässt. Ich freu mich drauf, deinen Bruder kennenzulernen.“
„Wüsste nicht, warum“, brummte Teal. „Er ist ein Vollidiot.“
Jenny musste lachen. Dann fügte sie hinzu, weil es ihr schon viele Male passiert war: „Aber du kannst ihm gleich ausrichten, dass die Prinzessin vor morgen früh neun Uhr keine Besucher empfängt.“
„Darum geht es ihm nicht, Jenn. Er will dich kennenlernen. Frag mich nicht, warum. Na ja, falls doch: Es könnte sein, weil ich davon geschwärmt hab, wie dein Arsch in brandneuen Levi’s aussieht.“
Jenny verdrehte die Augen. „Wie kannst du nur Wörter wie Arsch und schwärmen in ein und demselben Satz benutzen?“
„Das ist meine besondere Gabe, o du rotbraunes Bienchen. In zwanzig Minuten sind wir da.“
Was für ein netter Mann, dachte sie, während sie die Papiere in Ordner vorsortierte. Ungeschliffen zwar, aber nett … er hat meine Schwäche nicht ausgenutzt, wen stört es also, wie oft er ein Wort wie Arsch in den Mund nimmt? Zu schade nur, dass wir kaum etwas gemeinsam haben. Dass wir nichts gemeinsam haben. Sie hielt in ihrer Tätigkeit inne und starrte sehnsüchtig ins Leere. Es muss da draußen doch einen Menschen geben, den meine langen Arbeitszeiten nicht stören oder meine Ergebenheit der königlichen Familie gegenüber … irgendeinen Mann, der -
Sie wischte diesen Unsinn beiseite – es gab eben niemanden, und es hatte auch keinen Sinn, deswegen zu heulen. Dann unterrichtete sie das Sicherheitsteam, dass Besucher zu erwarten seien.
35
Sie zerrte an den Krawatten, die sie ans Kopfteil fesselten, doch es war natürlich vergebens. Dr. Rivers musste in einem früheren Leben Pfadfinder oder Seemann gewesen sein, er konnte wirklich Knoten machen.
Eben war der Pfadfinder gerade damit beschäftigt, die Unterseite ihrer Brüste zu lecken, und er tat es so gründlich, dass sie schon glaubte, dahinschmelzen zu müssen. Sie waren seit Stunden dabei, so kam es ihr vor, und mittlerweile fühlte sie sich mehr als bereit für ihn, und dennoch küsste er sie nur, knabberte an ihr, saugte, leckte, streichelte sie, egal wie sehr Alex ihn auch anflehte, bettelte und anwies. Sie hörte erst damit auf, als er ihr liebenswürdig mitteilte, er könne bestimmt noch irgendetwas im Zimmer finden, das sich als Knebel verwenden ließe.
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