Einfach Königlich2
Schreibtisch. „Ich habe einige Briefe mitgebracht, mein König, doch was Sie am meisten ersehnen, ist leider noch nicht angekommen.“
„Saurons Ring?“, vermutete Alex.
„Ach, als könnte ich nicht zehn davon anfertigen lassen, wenn ich wollte! Nein, ich warte auf die Einladung. Wir sollten lieber gut überlegen, wer von uns hinfährt.“
„Wohin denn?“, fragte Alex.
„Zu Williams Hochzeit.“
„Prinz William? Von England?“ Shel schüttelte den Kopf, was Alex völlig verständlich fand. Ihr Vater sprach über die Windsors, als wären sie Nachbarn. Er litt sogar unter einer ziemlich schlimmen Selbsttäuschung hinsichtlich der Matriarchin des Clans, Königin Elizabeth, und merkte daher nicht, dass -
„Also, wer von uns fährt? Alex? Willst du? Vielleicht sollte ich lieber, bin ja immerhin das Familienoberhaupt und so. Aber Charles und Christina haben sich auf ihrer Hochzeit so blendend verstanden, deswegen sollte ich vielleicht lieber sie und David schicken.“
„Ahm, Dad, hast du auch bedacht – hast du berücksichtigt –“ Sie blickte auf: Edmund starrte sie flehend an. Dieser Feigling! Er hatte die Möglichkeit nicht einmal erwähnt. Wieder einmal oblag es ihr, die Familienehre zu retten. Bescheuert! „Vielleicht wird uns die Queen gar keine Einladung schicken.“
König AL sah ehrlich verblüfft aus. „Was? Warum denn nicht?“
„Na ja … wahrscheinlich weil sie dich hasst und für einen rüpelhaften Clown hält.“
„Ach, diese alte Geschichte.“ Mit einer Bewegung seiner Schaufelhand tat er seinen Mordversuch an dem Lieblings-Corgi der Queen als unwesentlich ab. „Die haben wir doch schon beigelegt, als ich im Krankenhaus lag.“
„Als du versucht hast, sie zu verführen.“
„Hey, sie mag mich!“
„Sie haben versucht, Sex mit der Königin von England zu –“
„Schnauze, mein Junge. Und du glaubst wirklich, dass sie uns nicht einlädt? Wie kann sie uns denn nicht einladen? Ich kenne sie doch mein Leben lang!“
„Vielleicht“, warf Edmund ein, „ist das ein Teil des Problems.“
„War sie etwa böse, weil wir sie nicht zu Daras Taufe geladen haben?“, fragte der König besorgt. „Immerhin war das eine Feier im engsten Familien- und Freundeskreis. Nur circa vierzig Leute. Das kann sie doch wohl nicht krummgenommen haben?“
„Mit Sicherheit nicht, Majestät.“
„Nein“, stimmte Alex zu, „daran liegt es gewiss nicht.“
„Ich war auf ihrer Hochzeit und auf Charles’ Hochzeit, und jetzt schickt sie mir keine Einladung zur Hochzeit ihres Jungen? Diese verdammte Joan Rivers darf kommen, aber ich nicht? Finde sowieso nicht, dass er heiraten sollte“, fügte er brummig hinzu, „ist noch viel zu jung.“
„Dad, er ist beinahe so alt wie ich.“
„Was du nicht sagst. Sollte sich noch ein bisschen die Hörner abstoßen, die Mädchen werden schon auf ihn warten.“
„Vielleicht hat sich auch nur die Post verzögert“, bemerkte Edmund. „Immerhin kommt der Brief aus England und musste in die Staaten nachgesendet werden.“
König Alexander lebte merklich auf. „Klar, daran wird’s liegen.“
Alex funkelte Edmund wütend an. Der Kerl machte es nur noch schlimmer! Dem König noch Hoffnungen zu machen! Königin Elizabeth würde ihren Vater nicht einmal dann einladen, wenn sie dadurch Irland zurückbekäme. „Wahrscheinlich würde sie dich einladen“, sagte sie, „wenn sie sicher sein könnte, dass du nicht kommst.“
„Also, einer von uns muss jedenfalls hin.“
„Nein, ganz im Ernst, Dad. Ich glaube nicht, dass sie beleidigt wäre, wenn die Familie Baranov eine Windsor-Hochzeit auslässt.“
„Es gehört sich aber irgendwie nicht.“
„Sie wird es schon verstehen.“
„Also, ich denk drüber nach.“
„Mehr will ich ja gar nicht.“ Alex wandte sich an Edmund.
„Edmund“, fragte sie in süßlichem Ton, „kann ich Sie mal einen Moment allein sprechen?"
„Jetzt warte mal“, sagte ihr Vater. „Das ist allein auf meinem Mist gewachsen, Kleines. Edmund hat nichts damit zu tun.“
„Du lügst so schlecht, wie alte Leute vögeln.“
„Ich stehe natürlich voll und ganz zu Eurer Hoheit Verfügung.“
„Gut. In den Korridor. Sofort.“
„Du lässt mich doch nicht mit ihm allein?“, fragte Shel entsetzt, als Alex mit Edmund bereits in den Korridor getreten war und die Tür hinter sich zuzog.
„Was kann ich für Sie tun, Prin –“
„Edmund, Sie sind einfach abscheulich.“
„Achten Sie auf Ihre Sprache, Prinzessin. Ein
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