Einfach Königlich2
Mitglied der königlichen Familie muss stets –“
„Wie konnten Sie ihn nur herbringen? Wollen Sie mit aller Gewalt mein Leben ruinieren?“
„Nein“, erwiderte Edmund, „das schaffen Sie schon ganz gut allein.“
„Sie haben mich zu dieser Reise überredet. Zweifellos war das irgend so ein Loser-Plan, den Sie und Dr. Pohl ausgeheckt haben, und dann haben Sie ihm die Minot Daily News gezeigt –“
„Der König möchte allerdings über aktuelle Ereignisse auf dem Laufenden gehalten werden.“
„Ach, Blödsinn! Er hätte Shels Foto nie gesehen, wenn Sie es ihm nicht unter die Nase gehalten hätten. Er hat doch genug Müll am Hals, und wenn Angelsaison ist, interessiert ihn sowieso nichts anderes. Also – haben Sie mich nun hergeschickt, damit ich mir eine schöne Zeit mache, oder nicht?“
„Ich gestehe“, gestand Edmund, „dass mich das Foto erschreckt hat. Ich -wir machten uns Sorgen, dass Sie vielleicht … verwirrt seien. Möglicherweise infolge des Schlafmangels.“
„Das ist unglaublich schmeichelhaft, Edmund. Sie sind ein -ein –“ Sie konnte es nicht. Edmund war Personal, er arbeitete für ihre Familie, aber Alex konnte ihn ebenso wenig beleidigen, feuern oder schlagen, wie sie ihr eigenes Haar mit Benzin zu tränken und anzuzünden vermochte. „Ich bin nicht verwirrt! Okay, ich bin s doch. Aber meinen Dad – meinen Dad! – hierherzukarren, das war wirklich nicht besonders hilfreich.“
„Vielleicht werden Sie nun bezüglich Dr. Rivers zu einer Entscheidung kommen.“
„Vielleicht kenne ich den Mann erst seit einer Woche? Dürfen wir keine Dates haben – schon mal was von Dating gehört, Edmund? Und stellen Sie mich etwa vor die Wahl, ihn sofort fallen zu lassen oder ihn zu heiraten? Was ist das hier, eine Folge von Dalli Dalli?“
„Prinzessin, Sie verabreden sich doch sonst auch nie. Und wenn ich so frei sein darf: Bevor ich das Foto sah, hatte ich angenommen, Sie wären noch … ahm … nein, ich hab nichts gesagt.“
Alex bohrte sich ihre Fäuste ins Haar und widerstand dem Drang, ganze Büschel auszureißen. „Gottverdammt … Ihnen werd ich bestimmt nicht auf die Nase binden, wann ich meine Unschuld verloren habe.“
„Dem Himmel sei Dank.“
„Übrigens hat dieses Gespräch nie stattgefunden.“
„Sehr wohl, Hoheit.“
Sie hielt ihm den ausgestreckten Mittelfinger unter die Nase. Edmund zog die Augenbrauen hoch, zuckte jedoch nicht zurück. Alex musste sich praktisch hochrecken, um überhaupt an seine Nase zu reichen, was ihre Demonstration von Autorität ein wenig erschwerte. „Um das einmal festzuhalten, Freundchen, ich bin sehr enttäuscht von Ihnen. Die ganze peinliche Szene von neulich wäre mir erspart geblieben, wenn Sie Ihre verdammte Nase nicht dauernd in Dinge stecken würden, die Sie nichts angehen.“
„Mäßigen Sie Ihre Ausdrucksweise, Prinzessin.“
„Lassen Sie das! Was ich mit Dr. Rivers tue – oder nicht tue –, ist allein meine Sache. Es geht weder Sie noch den König etwas an. Kapiert?“
„Ja, Prinzessin.“
„Ich weiß, dass Sie dem König Gehorsam schulden, während Jenny vor allem mir verpflichtet ist, aber –“
„Ach ja, Jenny“, sann Edmund und starrte ins Leere. „Ich muss sie unbedingt sprechen. Sie hat mich seit meiner Ankunft gemieden.“
„Sie sagen ihr kein einziges verdammtes Wort! Betrachten Sie das als königlichen Befehl. Verstanden?“
„Ja, Prinzessin.“
Es funktionierte! Noch nie hatte Alex einen königlichen Befehl gegeben. Aber die Lage war auch düster, gelinde gesagt. „Na schön. Das war’s dann.“
„Darf ich mich nun verabschieden, Hoheit?“
„Gehen Sie doch dahin, wo der Pfeffer wächst!“
„Wie schon gesagt, Prinzessin, mäßigen Sie Ihre Ausdrucksweise. Ich wünsche Ihnen eine Gute Nacht.“
33
„Endlich!“, stöhnte Alex und fiel rücklings aufs Bett. „Ich dachte schon, sie gehen nie mehr.“
„Du dachtest das?“ Sheldon hockte erschöpft in dem Sessel, der in einem Winkel des Zimmers stand. Alex’ Vater hatte sein typisches Chaos hinterlassen: Papiere, Einladungen, Kreuzworträtsel, Wortsuchrätsel … Und nur zu gern hatte Alex die Tür hinter diesem Durcheinander geschlossen und Shel ins Schlafzimmer geführt. „Du hättest sehen sollen, wie dein Dad und ich so taten, als hörten wir nicht, wie du Ed auseinandergenommen hast. War echt peinlich!“
„Niemals Ed. Edmund.“ Dann begriff Alex, was er gerade gesagt hatte. Sie war entsetzt. „Ihr konntet alles
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