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Einfach Königlich2

Titel: Einfach Königlich2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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einem Bier überreden. Allerdings trinkst du ja kein Bier. Aber wie war’s mit einem Kaffee? Wir könnten möglicherweise einen Laden finden, wo sie einen Kaffee servieren, der nicht in Schlagsahne ertrinkt …“
    „Ungefähr sechs Blocks von hier gibt es eine ausgezeichnete Wein-Bar“, sagte Crane. „Dort habe ich mal einen 44er Sauternes getrunken.“
    Jennys Zunge fühlte sich wie gefroren an.
    „Der Portwein aus diesem Jahrgang war natürlich grässlich.“
    „Sie –“
    Teal verdrehte die Augen. „Ich weiß, was du sagen willst: Was für ein verfluchter Langweiler! Grässlich! Wer sagt heutzutage noch grässlich?“
    „Jemand mit einem etwas entwickelteren Hirn als du, kleiner Bruder!“, blaffte Crane.
    „Halt die Klappe, zum Teufel. Jenn, gibst du ihm jetzt die Hand, oder soll seine Pfote die ganze Nacht in der Luft rumhängen?“
    Jenny schüttelte Cranes Hand, die stark und doch auch weich war. „Ich – ich freue mich sehr, Ihre Bekanntschaft zu machen.“ Sie warf Cranes Bruder einen Blick zu und zischte: „Du hast mir gar nicht gesagt, dass du einen Zwillingsbruder hast!“
    Teal zuckte die Achseln. „Wozu denn auch?“
    „Ich fürchte, ich bin so etwas wie das schwarze Schaf der Familie“, sagte Crane höflich und starrte sie aus seinen wunderbaren grünen Augen an. „Alle anderen arbeiten an der frischen Luft, sind Trainer oder so was. Ich allerdings habe dagegen rebelliert.“
    „Bist ’ne Schwuchtel geworden, sag’s doch gleich“, ergänzte Teal hilfreich.
    Jenny nahm Cranes Anblick in sich auf: den dunklen Anzug, das weiße Hemd, die blankgeputzten schwarzen Schuhe, das glattrasierte Gesicht. „W-was machen Sie denn?“, fragte sie und starrte ihn voll hilfloser Sehnsucht an.
    „Ich spiele die Dritte Geige im Bostoner Symphonieorchester.“
    „Symphonieorchester“, hauchte Jenny nur und schwankte leicht.
    „Tja, ich fürchte, dass ich schlechte Laune mitgebracht habe, weil ich gerade meine Chance auf die zweite Geige verpasst hab. Mein Bruder hat mir angeboten, mich ein wenig aufzumuntern, deswegen bin ich zu Besuch gekommen.“
    „Das ist ja großartig. Ich meine, wie schrecklich! Ganz, ganz schrecklich. Wir haben auch ein Symphonieorchester, in Anchorage, kennen Sie es? Und der König wollte, dass Juneau auch eins bekommt. Ist aber schwer, Musiker zu finden, die nach Alaska ziehen.“
    Crane lächelte sie an. „Tatsächlich? Ich wüsste nicht einen einzigen Grund dafür.“
    Ooooooooohhhhhhhh …
    „Bier? Wein? Tequila? Trinken? Leute? Hallooo?!“
    „Wissen Sie, dass Sie der Tänzerin Greta Hodgkinson außerordentlich ähnlich sehen?“
    Jenny schnappte nach Luft. „Wissen Sie, das habe ich auch schon immer gedacht!“

37
     
    „Dieser Laden“, sagte Teal, „ist einfach scheiße. Hier wirfst du bloß dein Geld zum Fenster raus.“
    „Ruhig, Teal“, sagte Crane zerstreut. Verzückt starrte er in Jennys Augen.
    „Und um herzukommen, haben wir fast zwei Stunden gebraucht? Oh Gott!“
    „Ja“, sagte Jenny. „Sei still.“
    „Meine Güte!“, murrte Teal und studierte ein weiteres Mal die Speisekarte, auf der gerade mal drei Vorspeisen standen. Drei! Die Speisekarte in einem anständigen Restaurant hatte dagegen seitenweise Vorspeisen! „Hier kriegst du ja nicht mal einen anständigen Burger!“
    „Ohhh, wie schön“, hauchte Jenny. „Keine Hamburger.“
    „Aber es gibt ein wunderbar marmoriertes, gebeiztes Steak, das mit einer raffinierten Sauce bearnaise serviert wird … ich möchte fast annehmen, dass auch ein Hauch Kerbel darin ist. Nicht, dass ich es mit Bestimmtheit wüsste …“
    „Oh, wie köstlich“, sagte Jenny. „Die Soße hätte ich gern. Aber auf Brot, ohne Steak.“
    „Und ich möchte nichts, was so aussieht, als hätte der Hund draufgekotzt“, meckerte Teal. „Gibt es hier nichts Einfaches für die arbeitende Bevölkerung? Ich meine: Schei-eiße.“
    Sein Zwilling und Jenny schauten ihn mit der gleichen vorwurfsvollen Miene an, und Teal erschauerte fast. Normalerweise entsprachen seine Ansichten denen der Mehrheit – und Crane war derjenige, der aus dem Rahmen fiel. Und wenn sie mit einem Freund ausgingen – normalerweise war es Shel –, konnte Teal sicher sein, dass diese beschissenen überkandidelten Soßen vom Steak abgekratzt wurden. Besonders, wenn als Grundlage für diese Soßen Käse gedient hatte.
    Doch nun befand sich Crane zum ersten Mal in seinem Leben in Gesellschaft einer Frau, die ebenfalls das hohe Ross ritt – und

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