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Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Titel: Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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hätte sie fiese
Zahnschmerzen.
    Und ich?
    Ich stand vor dem Mikro und wagte nicht, mich zu bewegen.
Meine Knie waren so butterweich, dass ich garantiert
jede Sekunde auf die Schnauze fliegen würde. Konnte
mich bitte mal jemand kneifen?

    Auf dem Nachhauseweg war ich dann wieder richtig gut
drauf. Der Tag hatte zwar mies angefangen, aber jetzt
würde sich das Blatt mit Vollkaracho wenden. Ich hatte
nämlich einen Plan. Einen echt galaktisch-genialen-unfassbar-
guten Plan. Ich würde einfach behaupten, dass
sich irgend so ein Scherzkeks für mich ausgegeben hatte. Und zwar so überzeugend, dass sich seine Stimme ganz
genau wie meine angehört hatte. Oh Mann, der Junge war
wirklich ein echtes Stimmenimitationstalent!
    Blöd nur, dass er lauter gemeine Sachen von sich gegeben
hat, die ich natürlich niemals gesagt hätte.
    Ich malte mir aus, wie ich Pa und den anderen vollkommen
fertig davon erzählte. Dicke Tränen füllten meine
Augen und meine Unterlippe würde zittern. Daraufhin würde Pa sofort schnallen, dass ich am nächsten Tag auf
gar keinen Fall zur Schule gehen konnte.
    Der Knüller kommt jedoch noch. Weil ich sooo mit den
Nerven am Ende war, kapierten endlich alle, dass es zurzeit
absolut unmöglich war, mich aus meinem gewohnten
Umfeld zu reißen. Natürlich würde Pa den ganzen Blödsinnskram
mit Hauskauf und Zusammenziehen knallhart
vom Tisch fegen. Und auch Wutz würde bei mir mit Glühbirne
und Heulstimme um Vergebung winseln.
    Respekt, Rick Michalski, zu solchen begnadeten Gedankengängen
waren nur ganz, ganz wenige Menschen in der
Lage. Vielleicht sogar nur einer – ich!
    Na ja, nur Finn musste natürlich mitspielen …

    Zu Hause lag ein Zettel auf dem Billardtisch und zerstörte
schlagartig entscheidende Teile meines perfekten Plans.
    Notartermin schon heute! Sind um vier zurück! Pa.
    Na gut, von kleinen Rückschlägen darf man sich nicht
unterkriegen lassen, beschloss ich.
    Ich bemerkte, dass der AB blinkte, und drückte auf den
Knopf. »Drei neue Nachrichten«, kündigte mir die Anrufbeantworter-
Tante an. Gleich die erste ließ mir das Blut in
den Adern gefrieren.
    »Püttelmeyer hier. Herr Michalski, ich erwarte Ihren
Rückruf. Heute noch! – Ende der Nachricht. Sie haben
zwei neue Nachrichten …«
    Sollte ich mir das wirklich antun?
    »Rick, du lässige Socke«, dröhnte mir Vladis Stimme entgegen. »Wie cool ist das denn?! Hab mich echt weggeschmissen.
Sehen wir uns nachher beim Training? Wo
warst du eigentlich gestern? Johann war ziemlich sauer,
weil du dich nicht abgemeldet hast. – Ende der Nachricht. Sie haben eine neue Nachricht …«
    Okay, die eine schaffte ich auch noch.
    »Hi, Rick. Franky hier von ffn. Wir sitzen gerade im Sender
zusammen und reden über deine unfreiwillige Live-Mod. Wäre super, wenn du mich mal zurückrufst. Ach so,
falls du dich wunderst, dein Freund Finn hat uns deine Telefonnummer
gegeben. – Sie haben keine neuen Nachrichten.
«
    MIERDA!!! Was wollten die denn noch von mir? Die hatten
doch vorhin gesagt, dass das nicht mein Fehler gewesen
sei. Dass der Moderator im Studio eins aus Versehen
seinen Kopfhörer auf irgend so einen Knopf geknallt hatte
und deshalb jetzt jeder ffn-Hörer wusste, dass ich echt die
A-Karte gezogen hatte. JEDER!!!
    Verdammt, da kam mir eine Idee: Vielleicht sollte ich die
ja auf Schadensersatz verklagen! Oder Schmerzensgeld!
Oder noch besser: auf beides!
    Genau. Plan B: Ich gebe alles zu, behaupte aber, dass
ich gezwungen wurde. Wegen der Einschaltquoten und
so. Hört man doch immer wieder, dass die Sender dafür so
ziemlich alles taten. Nach dem Motto: Jetzt machen wir
Rick Michalski richtig schön zum Affen. Hauptsache, die
Quote stimmt.
    War das Ganze am Ende nur ein hinterhältiges Kom plott gegen mich gewesen? Hatten die mich dazu getrieben,
weil … ähm … halt … nein … stopp! Eine klitzekleine
Kleinigkeit wollte nicht zu Plan B passen. Es hatte mich
niemand gezwungen.
    Menno, hatten sich denn einfach alle gegen mich verschworen?
    Ich schleppte mich in mein Zimmer, schleuderte meine
Tasche in die Ecke und setzte mich an den Schreibtisch.
    Dort verfasste ich eine zweiseitige Verzweiflungs-Mail
an Chrissy und wünschte mir, ich wäre Captain Kirk und
könnte mich einfach von hier wegbeamen.



Stöhnend richtete ich mich auf und wischte mir den
Sabber vom Kinn. Ich musste wohl am Schreibtisch eingenickt
sein. Mein Nacken fühlte sich an, als ob Wing-Tsun-Tobi mir einen mörderischen Handkantenschlag

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