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Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Titel: Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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mindestens zehnmal gesagt, dass du für den Zukunftstag
bei ffn anrufen musst.«
    Misto. Dieser blöde Zukunftstag. Irgendwie hatte ich den
total vergessen. Aber war das ein Wunder? Ich meine, wer
konnte mir das vorwerfen, bei dem ganzen Stress, den ich
in letzter Zeit hatte – mal abgesehen vom genialsten Eishockeyspiel
des Universums gegen die deutsche Nationalmannschaft.
Und seitdem Wutz Pa und mich loswerden
wollte, war ich sowieso völlig neben der Spur.
    »Tja, dann musst du morgen wohl zur Schule gehen.«
    Schon klar, du halbschwedischer Popel! Als ob ich das
nicht selber wüsste.
    Ich hob betont gleichgültig die Schultern. »Geh ich eben
in die Penne. Mir doch vollkommen egal.«
    Finn atmete tief durch und seufzte dabei wie ein verschnupftes
Walross. »Quatsch, du kommst mit zu ffn. Das
geht bestimmt noch.«
    »Wenn du meinst.«
    Er nickte so wild wie ein Wackeldackel. »Ja, genau das
meine ich.«

    Am anderen Morgen, nachdem Linda uns mit dem Auto
beim Radiosender ffn abgesetzt hatte, bekam ich dann aber
doch meterhohe Zweifel, ob das mit dem Einschleichen
eine so gute Idee war.
    »Die merken bestimmt, dass ich nicht angemeldet bin.
    Am besten gehe ich erst gar nicht rein. Noch kann ich es
mit ein bisschen Verspätung in die Schule schaffen – oder
besser: Ich mache einfach einen auf krank oder so.«
    »Ich krieg das schon hin«, erwiderte Finn.
    »Aber …«
    »Noch einmal aber «, fiel mir Finn ins Wort, »und ich
flippe aus!«
    Ey, geht's noch?, ärgerte ich mich, hielt jedoch die
Klappe. – Na ja, zumindest bis wir im Foyer des Senders
standen. Dort machte ich mit einem Mal große Augen.
    Überall wuselten Schüler hin und her und quatschten aufgeregt
durcheinander.
    Leicht irritiert schaute ich mich um. »Was wollen die
denn alle hier?«, staunte ich.
    Finn verzog den Mund. »Erde an Rick: Glaubst du, nur
wir haben heute Zukunftstag?!«
    Bevor ich was sagen konnte, kam eine Frau mit schulterlangen
Haaren direkt auf uns zugeschossen.
    »Hi, ihr beiden. Ich bin Josi, und ihr?«
    »Rick Michalski«, nuschelte ich.
    »Und ich bin Finn Nilsson.«
    »Welche Schule?«
    »Tucholsky-Gesamtschule.«
    Sie nickte und starrte wieder auf das Blatt, das sie in den
Händen hielt. »Komisch«, sagte sie schließlich. »Einen Rick
Michalski habe ich nicht auf meiner Liste.«
    Ich warf Finn einen finsteren Seitenblick zu.
    »Aber ich stehe drauf?«, fragte der und setzte eine ahnungslose
Miene auf.
    Sie nickte.
    »Dann stimmt die Liste nicht. Meine Mutter hat uns
schon vor vier Wochen gleichzeitig angemeldet«, log er.
    »Hm …«, erwiderte Josi skeptisch. Ich wollte schon freiwillig
alles zugeben, doch da zuckte sie mit den Schultern.
    »Na gut, kommt mal mit.«
    Hinter ihrem Rücken hielt mir Finn die Hand zum Einschlagen
hin.

    Josi packte uns mit einer Gruppe anderer Schüler zusammen
und dann ging es auch schon gleich kreuz und quer
durch den Sender. Wir rannten von einer Abteilung in die
nächste. Finn und die anderen stellten mindestens siebentausend
Fragen, die allesamt ausführlich von Josi beantwortet
wurden. Sie erzählte und erzählte und stellte uns dabei so ziemlich jeden ffn-Mitarbeiter vor, der sich nicht
mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte.
    Nach einer halben Ewigkeit ging es schließlich eine
Wendeltreppe hinauf. Josi meinte, wir müssten nun etwas
leiser sein, weil sich oben die Studios befänden und im Studio
eins gerade live gesendet wurde. Der Moderator hieß
Jan Zerbst, und er war gerade on air, was so viel wie auf
Sendung bedeutete, erklärte Josi.
    »Hi!«, rief er uns zu, nachdem das rote Licht ausgegangen
war. »Kommt rein und schaut euch ein bisschen um. Aber wenn's rot leuchtet …«
    »Sofort still sein, denn sonst sind wir alle live auf Sendung
«, beendete Finn den Satz für ihn.
    »Hey, du bist ja ein ganz helles Köpfchen«, amüsierte
sich Jan.
    Alle um mich herum lachten. Nur mir war kein bisschen
nach Lachen zumute. Plötzlich kam ich mir total fehl
am Platz vor. Was wollte ich eigentlich hier? Das alles interessierte
mich nicht die Bohne. Mir doch furzpiepegal,
dass es hier aussah, als ob man direkt auf die Brücke eines
Star-Trek-Raumschiffs gebeamt worden wäre. Zugegeben: Unter anderen Umständen hätte ich das Ganze ziemlich abgefahren
gefunden. Aber nicht jetzt! Jetzt musste ich zum
Maschsee. Auf meine Bank. Und zwar sofort! Ich musste
nachdenken. Und einen Plan brauchte ich auch. Einen
Mehrfachplan sogar.
    »In Studio zwei kann jeder von euch gleich eine

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