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Einfach neugierig

Titel: Einfach neugierig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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hinzu: »Erzähl mir lieber etwas über deinen Job.« Ihr Ton ließ keinerlei Zweifel daran, was sie davon hielt.
    Lachend drehte sich Karen um. »Ann, du hältst mit deinen Meinungen auch wirklich nicht hinter dem Berg. Erstens gefällt es dir nicht, daß ich meinen Mann liebe, und zweitens bist du mit meiner Arbeit nicht einverstanden.«
    »Ich finde nun einmal, daß du ewige Witwenschaft ebensowenig verdient hast wie einen langsamen Tod durch Dauermaschineschreiben. «
    Karen konnte ihrer Schwägerin keine noch so ruppige Bemerkung verübeln, denn für Ann war sie nun einmal die Größte, und das hatte nichts mit ihrer verwandtschaftlichen Beziehung zu tun. »Mein Job ist ganz in Ordnung«, versicherte sie und setzte sich wieder an den Tisch. »Alle sind sehr nett, und alles läuft ganz gut.«
    „Das ist doch aber ziemlich langweilig, oder?«
    Karen lachte. >>Nicht sehr, nur ein bißchen.«
    »Und warum kündigst du dann nicht?« Bevor Karen antworten konnte, hob Ann schnell die Hand. »Verzeih. Es geht mich nichts an, wenn du dich mit deinem Verstand und deinen Fähigkeiten in einem Schreibpool vergräbst.« Dann leuchteten Anns Augen auf. »Aber erzähl mir doch etwas von deinem göttlichen, wundervollen Chef. Wie geht es dem Traummann?«
    Lächelnd ignorierte Karen die Anspielung auf ihren Chef. »In der letzten Woche haben mich meine Kolleginnen übrigens mit einer kleinen Geburtstagsfeier überrascht.« Sie hob herausfordernd die Brauen, denn Ann äußerte sich ausnahmslos abfällig über die sechs Frauen, mit denen Karen zusammenarbeitete.
    »So? Und was haben sie dir geschenkt? Einen handgestrickten Schal oder vielleicht einen Schaukelstuhl und ein paar Katzen?«
    »Stützstrümpfe«, entgegnete Karen und lachte. »Nein, nein. Nur ein Scherz. Sie haben zusammengelegt und mir ein wirklich hübsches Geschenk gemacht.«
    »Und was?«
    Karen trank einen Schluck Tee. »Einen Brillenhalter.« »Einen was?«
    Karens Augen funkelten. »Einen Halter für meine Brille. Du weißt doch, so eine Kette, die man sich um den Hals legt. Eine sehr hübsche sogar, aus achtzehnkarätigem Gold. Mit ... äh, kleinen Katzen auf dem Verschluß.«
    Ann lächelte nicht einmal ansatzweise. »Karen, du mußt da unbedingt raus. Zusammen müssen diese Frauen doch dreihundert Jahre alt sein. Und ist ihnen denn noch gar nicht aufgefallen, daß du gar keine Brille trägst?« »Dreihundertundsiebenundsiebzig.« Und als Ann sie verdutzt ansah, fügte sie hinzu: »Zusammen sind sie dreihundertundsiebenundsiebzig Jahre alt. Ich habe das irgendwann einmal addiert. Und sie betonten, sie wüßten genau, daß ich keine Brille trage, aber als nun Dreißigjährige würde ich bald eine brauchen.«
    »Für eine Greisin wie dich ist es nur noch eine Frage von Minuten, bis du auch Stützstrümpfe brauchst.«
    »Miss Johnson hat mir bereits letzte Weihnachten ein Paar geschenkt. Sie ist einundsiebzig und schwört auf sie.«
    Jetzt mußte Ann doch lachen. »O Karen, ich meine es ernst. Du mußt wirklich da raus.«
    »Hmhm«, machte Karen und blickte in ihre Tasse. »Mein Job hat aber durchaus seine Vorzüge.«
    »Worauf willst du eigentlich hinaus?« fauchte Ann.
    Karen warf ihrer Schwägerin einen Blick reiner Unschuld zu. »Ich habe keine Ahnung, was du meinst.«
    Ann lehnte sich auf der Bank zurück und musterte ihre Schwägerin einen Moment lang schweigend. »Endlich beginne ich zu begreifen. Du bist viel zu klug, um alles wegzuwerfen. Also, Karen Lawrence, wenn du mir nicht alles erzählst, und zwar sofort, denke ich mir irgendeine fürchterliche Bestrafung für dich aus. Beispielsweise das Verbot, mein Kind vor seinem dritten Geburtstag zu sehen.«
    Als Karen erblaßte, wußte Ann, daß ihre Drohung Wirkung zeigte. »Erzähle!«
    »Es ist kein schlechter Job, und die Leute, mit denen ich zusammenarbeite, sind...<<
    Unvermittelt erhellte sich Anns Gesicht. »Mir brauchst du nicht die Märtyrerin vorzuspielen. Ich kenne dich, seit du acht Jahre alt warst. Du nimmst diesen alten Schachteln ihre Arbeit ab, damit du alles erfährst, was da so vor sich geht. Ich wette, du weißt inzwischen mehr über das Unternehmen als Taggert höchstpersönlich.« Ann belächelte ihre eigene Pfiffigkeit. »Und du vernachlässigst dein Äußeres, um alle in Sicherheit zu wiegen. Wenn dich dieser alte Drachen Miss Gresham so sehen würde, wie du vor ein paar Jahren ausgesehen hast, würde sie sich sehr schnell einen Grund ausdenken, dich zu feuern.«
    Karens Erröten

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